Finanzsysteme

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Finanzsysteme

#1

Beitragvon TNK » Mi 10. Mär 2010, 16:08

Hi Mädels und Jungs,

mich würde einfach mal interessieren, ob ihr euch effektiv an den Finanzsystemen jenseits der normalen Banken (Börsen, Fonds, Schatzbriefe etc.) beteiligt oder ob euch generell von diesen Formen Abstand haltet (soll ja manchmal auch nicht so verkehrt sein).

Um mal den Anfang zu machen.

Ich für meinen Teil bin seit 4-5 Jahren fleißig am Aktienmarkt unterwegs, habe mit einem kleinen Startkapital angefangen und es in kleinen Schritten erhöht, manchmal aber natürlich auch verkleinert.

Mittlerweile ist das Kapital dann doch auch mal so angewachsen, dass ich mir ein paar mehr Stocks leisten konnte und mein persönliches Portfolio ein wenig in die Breite ziehen konnte.

Nachdem ich mich heute von meinen geliebten Aktien von Dialog Semiconductor getrennt habe und einen Teil des daraus erwirtschafteten Gewinns in eine kleine Zockerrunde mit Washington Mutual geworfen habe, interessieren mich mal eure Erfahrungen und Meinungen.

Als Anstoß:
Bevor ich in eine Firma investiere, beschäftige ich mit sehr lang mit ihrem Produktportfolio, eventuellen Patenten, laufenden Rechtsstreits et cetera. Macht ihr es genauso oder vertraut ihr vielleicht eher auf eure Broker, Forenmeinungen oder gar auf das bekannte Bauchgefühl?

Gruß, Rock.

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#2

Beitragvon RM » Mi 10. Mär 2010, 16:44

Ich hab einen Bausparvertrag und ne Lebensversicherung. Keine Ahnung ob das für dich zählt du hast dich mit dem Thema aber auch definitiv mehr auseinandergesetzt als ich. Ich hätte glaube ich für den Aktienmarkt zu wenig Ahnung und nicht die nötige Geduld um mich da einzuarbeiten.

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#3

Beitragvon TNK » Mi 10. Mär 2010, 20:30

[quote=""RM""]Ich hab einen Bausparvertrag und ne Lebensversicherung. Keine Ahnung ob das für dich zählt du hast dich mit dem Thema aber auch definitiv mehr auseinandergesetzt als ich. Ich hätte glaube ich für den Aktienmarkt zu wenig Ahnung und nicht die nötige Geduld um mich da einzuarbeiten.[/quote]

Klar zählen diese Systeme auch.

Sind mit weniger Risiko gekoppelt, dafür aber natürlich auch von den Gewinnchancen her nicht sehr beweglich.

Dafür schluckst du bei deiner Jahresübersicht des Bausparvertrages nicht so wie ich, wenn ich morgens um 09:00 Uhr meine Watchlist aufrufe. ;)

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#4

Beitragvon TNK » Do 11. Mär 2010, 16:45

Alter Falter, diese WaMu-Aktie (Washington Mutual) in die ich gestern eingestiegen bin, scheint gar noch heißer zu sein, als ich dachte.
Interessant, ob man sich eher die Finger daran verbrennt oder sich ein goldenes Näschen verdient. Im Moment sind da von 100%-Verlust bis hin zu 2.000%-Gewinn innerhalb eines Tages fast alles drin.

Ich sitze aktuell fast nur bei Reuters.com und warte auf eine Settlement-Nachricht (das heißt, dass alle Aktienbesitzer ausgezahlt werden, weil die Aktie vom Markt geht aufgrund von Aufkauf, Firmenverschmelzung... - Ganz grob erklärt). Also, Däumchen drücken, ich will meiner Frau unter anderem den Führerschein finanzieren! :)

Gruß, Rock.
Zuletzt geändert von TNK am Do 11. Mär 2010, 16:47, insgesamt 1-mal geändert.

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#5

Beitragvon Edding » Do 11. Mär 2010, 23:24

Ich habe im niedrigzinsbereich gestreut nachdem ich über fonts verluste gemacht habe
Spoiler: \"Bei Feueralarm bitte Anzeigen lassen!\" 


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#6

Beitragvon Nico » Sa 13. Mär 2010, 19:00

Ich finde den Aktienmarkt schon interessant aber ich glaube dafür habe ich zu wenig auf der hohen Kante.

Darf ich fragen mit wie viel du eingestiegen bist oder was man so als Richtwert betrachten kann (wenn es sowas gibt)?

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#7

Beitragvon TNK » Do 18. Mär 2010, 16:34

Hi Nico,

du kannst fragen, kein Problem, ich gebe auch gern die Antwort dazu:

Angefangen habe ich vor ungefähr 5 Jahren mit nem Startkapital von 3.000,- €.
Das Ganze habe ich damals aufgeteilt in Blöcken á 500,- € in 6 unterschiedliche Aktien. Damit ist man zwar Kleinanleger in allen Bereichen, aber man sollte von Beginn an mit Risikominimierung beginnen und sich nicht nur auf ein Standbein verlassen.
Also hatte ich 6 Aktienpakete in meinem Portfolio.
Eins lief nicht so gut, die 5 anderen fuhren glücklicherweise genug Gewinne ein, um den schlechteren Share mehr als ausreichend zu deckeln. Wichtig hierbei ist für mich gewesen, dass ich mich in mehrere Aktien eingelesen habe vor meiner Wahl und 3 Pakete geschnürt hab, die ich auf Long (über einen relativ langen Zeitraum von mindestens 9 Monaten) gekauft hab und 3 Pakete auf so genannter Short-Position (Spekulativer, da auf kurzfristige Gewinnmitnahmen ausgerichtet) genommen habe.
Die Shorts haben auch mitunter im 2-Wochen-Rhythmus rotiert und wurden mit anderen kurzfristigen Aktien getauscht. Wichtig hierbei war, dass ich mir eine klare Verlust- und Gewinngrenze gesetzt hab, bei der ich auch definitiv ausgestiegen bin, wenn sie erreicht war. Dadurch entgehen einem zwar manchmal große Gewinnchancen, andererseits verpasst man auch so nicht den Ausstieg oder muss nicht zu große Verluste realisieren. Habe ich eine Aktie verkauft, schaue ich mir auch nicht mehr den Verlauf zu dieser Aktie an, sonst ist man versucht, doch noch einmal reinzugehen oder könnte höheren Gewinnen nachtrauern. Wie dem auch sei, weiter im Geschäft.

Von meinen Longs liefen 2 gut und stiegen stetig an (einer mit 50%-Gewinn, was mich als Neuling natürlich sehr gefreut hat) und einer nicht ganz so gut (ca. 30%-Verlust).
Die Shorts habe ich regelmäßig getauscht mit auch eher positiven Bilanzen.
Nach einem Jahr stand ich mit ca. 4.500,- € am Start und hatte meine sicheren Portfolios im Long-Bereich ausgebaut, beziehungsweise das schwarze Schaf gewechselt. ;)
Das Spielchen hab ich bis vor 1 1/2 Jahren ungefähr so weiter gespielt (lag mittlerweile bei ca. 11.000,- € und hatte 5 Longs und 4-6 Shorts drin.
Dann kam mein Glücksgriff namens Dialog Semiconductor. Ist ein Hersteller von Chipsätzen und lag damals aufgrund von Missmanagement brach. Hatte aber einen neuen Geschäftsführer, der die Ausrichtung und Entwicklung stark umgestellt hatte (Stichwort: omoled und pmoled unter Anderem). In einem Forum las ich, dass eventuell ein Deal mit Apple anstand (sehr schön, da ich auch Apple-Aktien halte ;) ). Habe mich so 2-3 Wochen in die komplette Thematik und die aktuelle Geschichte der Firma eingelesen und bin dann bei 0,60 € pro Aktie eingestiegen mit 3.500,- € Einsatz. Habe also so 5.800 Aktien gekauft und war guter Dinge, hier ein schönes Long-Flagschiff neben den sicheren Anlagen (Apple, Intel etc.) gefunden zu haben. Die Wirtschaftskrise war für mich hier hilfreich, da sich gute Unternehmen schnell erholt haben und man dennoch günstig in neue Aktienpakete investieren konnte (DAX bei 3.000 Punkten!!! -> Heute 100% mehr). Jedenfalls hat es mich halt nicht sehr hart getroffen und die Longs haben sich in Summe sehr gut erholt / beziehungsweise haben nie wirklich gelitten. Dialog hingegen hatte tatsächlich einen Deal mit Apple (Chipsätze für das iPhone, iPod) und auch noch mit Firmen wie Samsung. Ein Glückstreffer halt. Habe diese Aktien vor 1 Monat für 12,40 € per Share abgestoßen. Der Gewinn war dementsprechend schön, die Entgeltungssteuer dafür umso weniger (25% des Gewinns gehen immer an Vater Staat :( ). Aber das trübt das gute Gefühl nur minimal.

Zwischenzeitlich finden sich auch 2 Zockeraktien in meinem Portfolio (eine davon ist wahrscheinlich das Casino 2010 namens "Washington Mutual"). Diese machen aber nur 7% meines Portfolios aus.

Tja, wie schauts aktuell ungefähr aus?
Mein Portfolio beinhaltet 12 Longs, aktuell 8 Shorts und 2 Zockerpapiere (zu WaMu - habe mir 30.000 Papiere á 0,12 € gekauft. Die können spekulativ demnächst gar keinen Wert mehr haben oder aber auf 3,60 - 6,80 € springen. Ich hoffe auf Zweiteres).
Der Wert meines Portfolios wechselt natürlich täglich, liegt aber aktuell bei ungefähr 120.000,- €.

Allerdings, das ist auch wichtig, gebe ich das Geld auch immer nur für weitere Anlagen aus. Irgendwelche schönen Sachen (Fernseher, Auto...) werde ich mir vorerst nicht davon leisten, da ich das Geld noch brauche, um es für mich arbeiten zu lassen.
Vergessen darf man natürlich auch nie, dass morgen alles weg sein könnte. Börse ist halt ein rauer Spielplatz, leider.

So, viel zu viel Text, aber ich hoffe, es war aufschlussreich.

Gruß, Gola.

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#8

Beitragvon RvH » Do 18. Mär 2010, 17:37

Ich bin nicht im Aktiengeschäft involviert. Nachdem dein Text aber sehr interessant war, habe ich mich mal ein bisschen informiert. Als Erstes sind mir die Nachrichten aufgefallen, dass deine "Washington Mutual" heute um 40% nach oben gegangen sind.

Wie gesagt, ich bin nicht im Markt aktiv, von meinem Vater weiß ich aber, dass er einige Achsen hält. Da ist er aber auch immer vorsichtig, nachdem ein Freund von ihm dort einen schönen Lottogewinn verzockt hat.
Zuletzt geändert von RvH am Do 18. Mär 2010, 17:47, insgesamt 1-mal geändert.

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#9

Beitragvon TNK » Fr 19. Mär 2010, 08:50

[quote=""RvH""]Ich bin nicht im Aktiengeschäft involviert. Nachdem dein Text aber sehr interessant war, habe ich mich mal ein bisschen informiert. Als Erstes sind mir die Nachrichten aufgefallen, dass deine "Washington Mutual" heute um 40% nach oben gegangen sind.

Wie gesagt, ich bin nicht im Markt aktiv, von meinem Vater weiß ich aber, dass er einige Achsen hält. Da ist er aber auch immer vorsichtig, nachdem ein Freund von ihm dort einen schönen Lottogewinn verzockt hat.[/quote]

Tja, wobei die Kursveränderungen bei WaMu völlig uninteressant sind. Der Verlauf dieser Aktie wird kaum noch an der Börse entschieden, sondern in diesem Fall vor Gericht.
Deshalb auch extrem spekulativ, vergleichbar mit Lotto.


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