Vor einigen Wochen im Land der aufgehenden Sonne.

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Vor einigen Wochen im Land der aufgehenden Sonne.

#1

Beitragvon Movado » So 6. Feb 2022, 14:41

Vor einigen Wochen im Land der aufgehenden Sonne.

Ein imaginäres Auge führt uns in eine Seitenstraße eines Vorortes der Metropolregion Tokyos. Da und dort sieht man in den Nebenstraßen Häuserwände, die entweder zu plakatiert sind oder – was für den konservativen ordnungsliebenden Japaner viel schlimmer ist – mit Graffiti besprüht sind. Da und dort finden sich Pfützen und in diesen Lachen schimmert das Öl und der Schmutz, den der letzte Regen aus der Luft gewaschen hat. Regenbogen schimmern darin und vergehen, wenn ein Fuß seinen Halt darin findet. Die Szenerie wirkt für das ungeschulte Auge trostlos, ja, irgendwie sogar deprimierend. Zumindest, solange, bis man an einen kleinen Vorgarten kommt. Eine Oase zu Beginn der Betonwüste. Gepflegt seit vielen, vielen Jahren.

Nebenan zu dem kleinen Garten findet man eine Halle. Mit zwei Rolltoren versehen wirkt diese wie ein Überbleibsel aus industriell besseren Tagen. Doch die Tore und die Wände sind so sauber und gepflegt, wie sie nur sein können. In einem Infokasten stehen alle nötigen Informationen. Name des Eigentümers. Öffnungszeiten. Und ein paar Hausregeln. Doch wer jetzt denkt, dass es sich hierbei um eine kleine Autowerkstatt handelt, liegt völlig verkehrt. In dieser Halle befindet sich das Herz von Titan Japan Wrestling. Das Dojo dieser hartnäckigen Wrestling-Liga, die es immer wieder schafft sich einem wahren Dschungel von live Veranstaltungen in der Region zu behaupten. Auch überregional läuft es nicht schlecht.

„Sasaki, wer ist dieser Fremde im Büro von Meister Mizuno?“

Das ist der erste Satz den wir hören. Rückkehrer Shinsuke Hondo ist heute für seine Trainingseinheit nach seiner Quarantäne hierher eingekehrt und bemerkt im Büro des Headcoaches ein Gesicht, das ihm wage bekannt vorkommt.

„Erkennst du ihn nicht mehr?“

Diese etwas kratzig klingenden Worte sind von FREAK Sasaki gesprochen. Das Spandex Shirt verdeckt seine vernarbten Arme. Doch auf den Handrücken seiner Fäuste sieht man, dass dieser Man weiß, was es heißt, sich zu verletzen.

Shinsuke Hondo: „Er kommt mir bekannt vor. Sehr bekannt.“

Hondo selbst hat sein Jahr Studienjahr in Deutschland beendet. Hat es beenden müssen und verbrachte die letzten beiden Wochen nach der Einreise in einem für Quarantäne zugelassenem Hotel. Das er heute, gleich bei der ersten Trainingssession wieder zurück in Japan, im heimischen Dojo, ein Gesicht vorfinden würde das ihm auf der einen Seite sehr bekannt, auf der anderen auch sehr fremd vorkam, raubte ihm etwas die Konzentration.

FREAK Sasaki: „Das ist Kurt Schmidt. Ehemaliger GWS und XAW Wrestler. Und früher einer der Männer die mit CMJ diese kleine Liga in Chicago hatten.“

Der Surferboy legt den Kopf schief und überlegt einen Moment, während er sich auf dem obersten Ringseil des Trainingsringes abstützte.

Shinsuke Hondo: „Interessant. Was führt seinen Weg zu unserem Dojo, will er bei uns mal antreten? Würde zu gern wissen ob Tetsujin Fliege dazu eine Meinung hat.“

FREAK Sasaki: „Nein, CMJ weiß nichts davon. Sonst hätte ich es auch gewusst. Du weißt ja, er und ich haben in den letzten 3 Jahren viel zusammen gemacht.“

Shinsuke Hondo: „Hai hai. Du wirst es nicht glauben, aber das habe ich noch mitbekommen.“

Sasaki hat derweil die Arme verschränkt und steht nur gut einen Schritt hinter Hondo. Ihre Augen beobachten derweil wie Kurt Schmidt herzlich von Meister Mizuno verabschiedetet wird.

FREAK Sasaki: „Irgendwann musst du mir das mit deinem Fernweh erklären. Du bist der einzige den ich kenne, der dies in so ausgeprägter Form hat.“

Fernweh war genau das Stichwort, welches der Meister irgendwie trotz der Distanz gehört zu haben scheint. Denn er dreht sich augenblicklich zu Hondo um und mustert den jungen Surferboy und Junior Schwergewichtler.

BONZAI Mizuno: „Hondo-chan, komm bitte in mein Büro. Wir sollten reden.“

Kurz wechseln Sasaki und Hondo Blicke. Aber Hondo zögert keine Sekunde. Denn Meister warten zu lassen, käme einer Beleidigung gleich. Und so folgt unser imaginäres Auge dem einstigen Mitglied der PCWA Trainingsgruppe 2 in das Büro seines Headcoaches.

BONZAI Mizuno: „Kommen wir gleich zum Punkt, mein junger Freund. Und wie die Amerikaner so schön sagen, adressieren wir gleich den Elefanten im Raum. Das eben war Kurt Schmidt, ehemaliger Coach von Second City Wrestling, der ehemaligen Liga von Tetsujin Fliege. Er hat einen neuen Job, als technischer Direktor für eine neue international arbeitende Promotion. Er hat natürlich versucht, von mir die Telefonnummer von McFly-san zu erfragen. Ich habe mich nur gewundert und ihn gefragt, warum er sie nicht mehr selbst hat. So wie es aussieht, hat Tetsujin Fliege damals mehr Brücken abgebrochen als wir ahnten.“

Kurz hält der Coach inne. Dann sieht er mit einem strengen Blick wieder auf seinen Schüler.

BONZAI Mizuno: „Shinsuke, du hast sehr viel vom alten CMJ in dir. Ich sehe in dir heute die gleiche Unruhe und den gleichen Drang die Welt zu bereisen, die ich damals bei ihm sah, als er zum ersten Mal bei uns war. Das war, bevor er in seiner Frau einen neuen Halt fand. Das war bevor er nur noch zwischen Kalifornien und Tokyo gependelt hat und noch lange bevor wir ihm seinen heutigen Namen gaben. Tetsujin, Ironman.“

Während der letzten Sätze ist Hondo immer mehr in sich zusammengesunken.

Shinsuke Hondo: „Ich verstehe nicht...“

Mizuno hat bereits eine Geste des Schweigens angedeutet.

BONZAI Mizuno: „Die IPW soll nach Willen von unserem Präsidenten mit einem Repräsentanten unseres Dojos oder vielmehr unserer Liga bereichert werden. Es wäre im Grunde fast das gleiche wie das, was du in Berlin getan hast während deinem Jahr Studium in Deutschland. Nur mit dem Unterschied, dass die IPW international touren wird. Sie beginnen in wenigen Wochen in Australien. Und weil ich weiß, dass du nie lange an einem Platz sein kannst, will ich, dass du gehst.“

Kurz schweigt der Headcoach. Dann setzt er wieder an.

BONZAI Mizuno: „Natürlich wirst du nicht jede Show eingesetzt und es wird auch Pausen geben. Pausen, in denen ich es begrüßen würde, wen du trotzdem auch immer nach Nippon zurückkehrst. Du wirst viel reisen müssen. Und gerade jetzt ist das noch nicht immer so einfach. Aber ich wüsste keinen, der bereit wäre und auch besser geeignet als du, um sich dieses Abenteuers anzunehmen. Und mach dir keine Sorgen. Wenn du mal Hilfe brauchst, denke immer daran, wir sind Familie.“

Schnell schwingt sich der Surferboy aus dem Sitz und verbeugt sich einmal tief vor seinem Meister.

Shinsuke Hondo: „Meister Mizuno, ich weiß, das Vertrauen in mich zu schätzen und ich werden jedem aus Titan Japan Wrestling Ehre bereiten!“

BONZAI Mizuno: „Das weiß ich. Und nun geh trainieren. Du musst vorbereitet sein. Dann, wenn es im Februar losgeht.“

Und damit verlassen wir das Dojo in Japan.
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#2

Beitragvon Movado » Sa 18. Jun 2022, 16:09

Vor einigen Wochen im Land der aufgehenden Sonne II

Körper krachen aufeinander.
Schläge finden ihr Ziel.
Tritte werden geblockt.
Griffe fester um den Gegner geschlungen.
Bewegungen gehen ineinander über.
Rotation.
Fall.
Körperbeherrschung.
Aufprall.
Ruhe.

„Du bist nicht bei der Shin! Was soll das? Wenn du so gegen diese Nubia Skye antrittst, dann hast du keine Chance. Ist sie vielleicht doch in deinem Kopf?“

Diese Worte werden nicht von Meister Mizuno gesprochen. Auch FREAK Sasakis Stimme ist es nicht, welche die durch das hastige Atmen der beiden Sparringspartner herauszuhören ist. Diesmal ist es jemand, der sich lange im Hintergrund gehalten hat. Manche nennen ihn Al, andere Chris, viele CMJ und nur ganz wenige kennen seinen vollen Vornamen Alphonse. Doch hier in Japan nennen sie ihn Tetsujin, was im englischen als Iron Man übersetzt wird. Lange hat man von dem einstigen Wandervogel des Wrestlings nichts mehr gehört und gesehen. Seit er sich aus der PCWA zurückzog, wusste man zwar das er sein altes leben hinter sich gelassen hat, nach Kalifornien gezogen ist und regelmäßig den Flug nach Japan auf sich nimmt um entweder bei TJW zu kämpfen oder sein Wissen an die neue Generation weiterzugeben. Dabei ist er selbst noch keine 40. Aber um ihn soll es hier nur bedingt gehen.

Shinsuke Hondo: „Das ist sie nicht. Das kann ich ihnen versichern, Tetsuzin-san.“

Hondo spricht den Amerikaner in mit höflicheren Sie an.

CMJ: „Spar die die Höflichkeiten. Ich habe dir und Sasaki 10 Minuten zugeschaut und er hat mir die Katz und Maus im Ring gespielt. Ich verstehe nicht was mit dir los ist. Du wirkst auf mich als wenn du nicht im hier und jetzt bist und dein Kampf in der kommenden IPW nicht der wichtigste deines Lebens ist.“

Betroffen schaut der Surfer Boy nach unten. In ihm kämpfen zwei Seiten seiner Persönlichkeit. Der traditionell japanische Teil ihn ihm will McFly einfach nur Recht geben und die Schande erwischt worden zu sein akzeptieren. Aber der Teil von ihm, der in den letzten Jahren um die Welt gereist ist und mehr in jungen Jahren von der Welt gesehen hat als die meisten Japaner je von der Welt sehen werden – manch einer schafft es in seinem ganzen Leben nicht aus Tokyo heraus – will sich wehren und dem heutigen Trainingsleiter widersprechen.

Shinsuke Hondo: „Ich bin bei der Sache Chris! Und ich werde Nubia Skye besiegen und mir den Platz in diesem Match holen!“

Für einen Moment schauen die beiden stur in die Augen. Es ist eines dieser Duelle das im Kopf entschieden wird. Wer ist der schwächere und schaut zuerst weg. Wer blinzelt. Es ist eines dieser ewigen Spiele das in so vielen Sportarten und unter so vielen Sportlern, Aktiven wie Trainern jeden Tag irgendwo auf der Welt gibt.

FREAK Sasaki: „Eine kurze Pause wird uns gut tun. Komm Hondo, ihm einen Schluck Wasser.“

Der von Narben gezeichnete Sasaki versteht es die angespannte Lage zwischen den beiden zu entspannen. Er hält seinem jüngeren Weggefährten eine Flasche Wasser hin. Schließlich wenden sich zeitgleich McFly und Hondo von einander ab. So hat keiner diesen mentalen kleinen Wettstreit verloren und jeder sein Gesicht gewahrt. Um zu verstehen warum das soweit gekommen ist, muss man begreifen, das nicht jeder im Dojo den Schritt von Hondo verstehen könnte, den er bei der letzten IPW Show ging. Man verfolgt das Ganze Natürlich mit den scharfen und kritischen Augen eines Adlers. Aber der Schritt alles aus eine Karte zu setzen und Nubia Skye als Führende des Tableaus direkt um ihren Platz zu fordern, wurde sehr, sehr gemischt aufgenommen. Meister Mizuno fand es mutig und ehrenvoll. McFly, der selbst gerne früher mal all in ging, konnte es nicht nachvollziehen. Seine Wahl wäre wohl eher gewesen, die Battle Royal zu gewinnen oder mit einem Sieg gegen Nubia in der Hinterhand, lieber sie heraus zu fordern falls sie den Titel gewonnen hätte. Sasaki hingegen ist es egal.

Shinsuke Hondo: „Sei ehrlich zu mir Sasaki, wirke ich heute wirklich so unkonzentriert?“

Das die beiden ein etwas engeres Verhältnis zu einander haben ist bekannt. Entsprechend ist es kein Wunder, das man ein solches Thema auch mal direkter untereinander anspricht.

FREAK Sasaki: „Ehrliche Antwort? Wenn ich es gewollt hätte, dann hätte ich dir in den letzten 10 Minuten mindestens 4 schwere Treffer zusetzen können und deine Gelenke haben mich mehr als einmal lachend eingeladen dich in den nächsten Log oder Bar zu nehmen. Du bist zumindest heute nicht gut drauf. Was stimmt nicht mit dir?“

Hondo schließt die Augen und atmet kurz tief durch.

Shinsuke Hondo: „Wenn ich das wüsste…? Ich bin mir sicher die Richtige Entscheidung getroffen zu haben. Ich kann Nubia erneut besiegen und ich werde sie besiegen. Alles andere wäre...“

FREAK Sasaki: „Kein Beinbruch wenn du mich fragst. Sie ist talentiert und ihre soliden Basics werden von niemand geringerem als Melina weiterentwickelt. Sie kann tatsächlich schon so früh in ihrer Karriere die erste Trägerin dieses Gürtels sein. Wenn du das nicht akzeptieren kannst, liegt es an dir das zu ändern.“


Wieder nimmt der Surfer einen Schluck Wasser aus der Flasche.

Shinsuke Hondo: „Sicherlich. Ich habe auch kein Problem damit zu akzeptieren wenn jemand wirklich besser ist als ich. Es geht mir mehr um das was sie sagt. Ich bin doch kein Stalker nur weil ich ein Auge darauf habe, das sie niemand anderen Hinterrücks attackiert und ich hatte schließlich Recht als sie Taiho angegriffen hat.“

Kurz sinniert er einen Moment.

Shinsuke Hondo: „Ich habe ein anderes Problem… ich fühle mich seit einiger Zeit sehr… leer… allein. Die Wellen die mir sonst halfen mein unendliches Fernweh zu lindern, die vielen Reisen die meiner rastlosen Seele den Auslauf gaben den ich brauchte… das alles fühlt sich im Moment… so… so unvollständig an. Und ich fürchte ich habe einen ernsthaften Crush...“

In diesem Moment spuckt FREAK Sasaki einen Schluck Wasser wieder raus und verschluckt sich beinahe als er versucht das zu verarbeiten was ihm sein jüngerer Trainingspartner gerade in einem Nebensatz gesagt hat.

FREAK Sasaki: *BRUSSSSSST* „Was… habe ich da gerade eben richtig gehört?“

Hondo zuckt nur mit den Schultern.

FREAK Sasaki: „Du willst mir allen ernstes jetzt erklären, das du dich nicht konzentrieren kannst weil du jemanden kennen gelernt hast? Na, das muss aber jemand wirklich Besonderes sein.“

Shinsuke Hondo: „Ich… weißt du… das ist alles nicht so einfach. Es gibt… starke Unterschiede. Starke Argumente die Sache, trotz aller Sympathie nicht weiter zu verfolgen. Ich bin mehr als 10 Jahre Älter. Einen Teil ihrer Familie kenne ich schon lange… es ist… einfach falsch. Auf so vielen Ebenen.“

FREAK Sasaki: „Was zur Hölle stimmt mir dir nicht? Mir kommt das gerade so vor als ob du nach Ausreden suchen würdest.“


In diesem Moment schaut Hondo auf sein Smartphone. Eigentlich ein Tabu im Training. Er hat auf seinem Instagram-Profil eine Kontaktanfrage. Eigentlich kennt kaum jemand dieses Profil, denn er nutzt es kaum. Doch in Zeiten wie diesen kann auch er sich den Verlockungen der Social Media Scheinwelt kaum entziehen. Er muss seinen Kopf abstützen und für einige Sekunden weiß er nicht so wirklich was er tun soll. Doch dann über kommt ihn wieder der Mut.

Shinsuke Hondo: „Komm Sasaki, es ist an der Zeit das wir weitermachen. Wenn ich gewinnen will, dann muss ich vorbereitet sein. Also beweg deinen von Narben gezeichneten Körper und zeig mir was du kannst.“

FREAK Sasaki: „Oho, da hat jemand seine Testikel wieder gefunden.“


Beide steigen wieder in den Ring und setzen ihre Routinen fort. Griff auf Griff. Tritt auf Tritt. Punch um Punch. Und das Ergebnis ist diesmal deutlich besser. Hondo findet mehr und mehr Zugang und kann seinen Sparringspartner mehr und mehr kontrollieren. Und auch im Büro der Schul- und Trainingsleitung beobachtet man das ganze mit Genugtuung.

=====CUT=====


CMJ: „Er scheint sich gefangen zu haben. Gut so.“

McFly dreht sich vom Fenster um und setzt sich in den Stuhl der zu einem Schreibtisch gehört an dem Meister Mizuno die Daten auf seinem Computer mit großen Interesse studiert.

Masahiro Mizuno: „Er hat sich sehr gut entwickelt. Ich bin zufrieden mit ihm. Er hat auch gezeigt das er sehr selbstständig ist. Nicht jeder hätte den Schritt gewagt und seinen Platz in einer Battle Royal, in der er einer der besten sein würde, gegen eine 50/50 Chance zu tauschen.“

CMJ: „Und da bin ich anderer Meinung Masa. Ich glaube er wäre in der Battle Royal besser dran gewesen.“


Nun ein Schulterzucken um Altstar.

Masahiro Mizuno: „Er geht seinen Weg. Und er vertritt TJW und das Dojo sehr würdig. Ich hoffe er bleibt auf seinem Weg und verliert sich nicht in irgendwelchen Grabenkämpfen. Immer wenn ich mir die Ligen rund um den Globus so ansehe, dann habe ich einfach das Gefühl, das es an anderen Orten nicht unbedingt auf das ankommt was man im Ring kann.“

Nicken vom einstigen Swingin‘ Wrestler.

CMJ: „Ein Grund warum ich nicht mehr zurück will. Viel zu oft haben die Kämpfer den Sport aus den Augen verloren und es geht um irgendwelche Eitelkeiten und um irgendwelche Probleme die unser Sport gar nicht lösen kann.“

=====CUT=====


Wieder in der Halle steht Hondo nun über Sasaki und Schaut auf ihn herab. Seine Faust ruht dabei wenige Zentimeter Über dem Gesicht von FREAK Sasaki.

FREAK Sasaki: „Ich bin beeindruckt. Du hast deinen Fokus sehr schnell wieder gefunden.“

Ein Blick in die Augen des Surfer Boys zeigt wie Recht der UV Wrestler dabei hat. Wie bei einer Raubkatze sind die Augen geweitet. Die Augenlider zucken wie in einem Zustand von vollkommener Erregung. Der Atem geht schwer. Beinahe könnte man glauben, das als nächstes schaumiger Speichel aus dem Mund des Herausforderers laufen wird.

Shinsuke Hondo: „Ich. Werde. Nicht. Scheitern!“

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#3

Beitragvon Movado » So 21. Aug 2022, 20:59

„Hat mich gefreut dich kennenzulernen, Nikki. Viel Erfolg in der IPW. Hondo, denke daran nachher noch die Türen zu kontrollieren.“

„Ja, Tetsujin-san.“

So könnte ein ganz normaler Tag im Dojo von Titan Japan Wrestling enden. Ein Gespräch zwischen einem der Headcoaches und zwei Schülern die noch ein wenig aufräumen und dann endlich nach einem langen und harten Tag nach Hause gehen. Der Tag Könnte so enden, wird er aber nicht.

„Wow...“

Nikki Haskins, die junge Engländerin steht sprachlos in einer Ecke des Trainingsringes und schaut dem Mann hinterher der gerade die Trainingshalle verlassen hat. Um zu verstehen warum sie sprachlos ist, muss man wissen, dass sie diesen Mann als Kind im Fernsehen bewundert hat als dieser FireStar Pro World Champion war. Kindheitserinnerungen einer jungen Wrestlerin.

Nikki Haskins: „Ich hätte damals nie geglaubt, dass ich mal mit ihm trainieren würde. Jetzt kann ich wenigstens verstehen warum Barry Wilson dank der Battle Royal in dem Championship Match stand und ich nicht.“

Shinsuke Hondo: „Es freut mich, dass dir dieser Tag gefallen hat. Ich würde gerne mehr Zeit mit d… also ich wäre gerne mehr… öfters hier im Dojo.“

Für einen Moment herrscht Ruhe. Dann ist die Blondine bei Hondo und schaut ihm von unten in die Augen.

Nikki Haskins: „Ich fürchte nur Sunshine, dass ich da nicht dabei sein werde.“

Augenblicklich zuckt der Surfer zurück.

Shinsuke Hondo: „Ich verstehe nicht.“

Nikki Haskins: „Shin, ich hatte eigentlich gehofft, das wenn ich mich dir anschließe, du mir ein paar Manöver in Sachen High Risk und Aerials beibringen kannst. Oder meinetwegen entwickeln wir eine Taktik für dieses seltsame 8 Man Tag welches sich mein Onkel da hat einfallen lassen! Aber alles was wir in den letzten Stunden gemacht haben waren allgemeine Fitness Übungen wie Sit Ups, Basis Training wie Whip Ins, Restholds, Kicks und Chops. Habe ich schon die 300 Sit Ups erwähnt?“

Wie ein trotziges Kind verschränkt sie die Arme vor dem Mann den sie sich als Trainingspartner gesucht hatte. Und das es eher 500 Sit Ups waren, kann man an den Bauchmuskeln oder vielmehr dem deutlich sichtbaren Six Pack erkennen der sich auf ihrem Torso abzeichnet.

Nikki Haskins: „Ich bin mit Wrestling groß geworden! Mein Onkel hat schon gecatcht als ich geboren wurde. Als ich meine Eltern verlor...“

Kurz muss sie selbst durchatmen. Sie redet nicht gerne über den Tag als sieben war und sie ihre Eltern verlor.

Nikki Haskins: „...bin ich von ihm aufgenommen worden und weiß seit diesem Tag was eine Matte ist. Ich brauche dieses Young Lions Standard Training nicht bei dem man versucht den Willen des Neulings zu testen! Ich trainiere in Liverpool selbst die Kids! Ich weiß wie das läuft.“

Als würde eine tiefe Schuld sich seiner bedienen lässt der Japaner die Schultern hängen. Hinter den langen Haaren kann man seinen Blick nun nur noch vermuten aber keinesfalls deuten.

Shinsuke Hondo: „Nikki… es tut mir leid. Ich weiß was du kannst und ich habe gesehen wozu du im Stande bist. Was du in der Battle Royal geliefert hast, war unglaublich gut. Viel routinierter als ich es erwartet habe. Du bist besser als es die einzige Frau die es vorher hier im Dojo versucht hat. Aber ich weiß was dieses harte Training, dieser Lifestyle den wir als Wrestler leben, das ganze getoure mit einem Menschen machen kann. Mei, sie hat mir viel bedeutet… sie war nicht stark genug. Nicht für das Traning. Nicht für ihren ersten Kampf. Nicht für dieses Leben, das Du und ich führen!“

Nun ist es Nikki deren Gesichtszüge sich verändern.

Shinsuke Hondo: „Ich verlange nichts was ich nicht auch tun musste. Ich erwarte nicht das du scheiterst. Aber ich will...“

In diesem Moment hebt der größere Japaner die Hand.
Bevor er jedoch Nikki berühren kann stoppt er ab.
Zieht die Hand schuldbewusst wieder zurück.
Streicht sich die schweißnassen Haare aus dem Gesicht.

Shinsuke Hondo: „...das du stark genug bist, für das was noch kommt!“

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#4

Beitragvon Movado » Mi 5. Apr 2023, 21:48

„Ihr wollt mich sprechen, Mizuno-samma.“

Um einige Dinge im heute zu begreifen, ist es wichtig, einen Blick zurückzuwerfen. Einige Tage nach Carnage Crossover treffen sich in einem Büro einer Trainingshalle im Tokioter Stadtteilbezirk Shinjuki zwei Männer. Ein Meister und ein Schüler. Der Inhalt ihrer Unterhaltung wird für Ereignisse in der weniger zurückliegenden Vergangenheit wichtig sein. Ja, man könnte sagen, dass ohne dieses Gespräch und dem daraus resultierenden Ergebnis, manches anders gekommen wäre.

„Setz dich zu mir, Sasaki. Ich möchte mich mit dir über Hondo und Nikki unterhalten.“

Die erste Stimme gehört zu FREAK Sasaki. Der einzige wirkliche Death Match Wrestler in den Reihen von Titan Japan Wrestling genießt bei dem Leiter der Schule von Titan Japan Wrestling und Besitzer der zweiten Stimme, ein hohes Ansehen.

FREAK Sasaki: „Am Klang eurer Stimme vernehme ich, dass euch irgendetwas nicht gefällt. Seid ihr… mit dem Ausgang des Kampfes bei der IPW Veranstaltung nicht zufrieden? Ich fand, die beiden haben … wie soll ich sagen … Gut harmoniert.“

Masahiro Mizuno: „Lassen wir das herumgerede. Ich habe weder mit dem Match ein Problem. Noch mit dem, was danach kam. Aber, wie es sich für einen guten Leiter dieser Institution gehört, habe ich mir meine Gedanken gemacht und suche nach Lösungen für zukünftige Aufgaben. Und dafür brauche ich deine Einschätzungen.“

Kurzes Nicken vom Narbenverzierten.

FREAK Sasaki: „Wie kann meine bescheidene Sicht der Dinge helfen?“

Der altgediente Veteran schaut auf einen Zettel. Seine Stirn liegt kurz in Falten und lässt ihn noch ein wenig älter aussehen.

Masahiro Mizuno: „Die Beziehung der Beiden. Wie wirkt sie sich auf Shinsuke aus?“

Sasaki legt kurz den Kopf schief.

FREAK Sasaki: „Meister … diese Frage ist sehr allgemein gestellt. Und daher nicht so einfach zu beantworten.“

Kurz zögert er. Fährt mit den Fingern kurz über eine Narbe auf seinem Ellenbogen.

FREAK Sasaki: „Er sprach vor seinem leider verlorenem Kampf gegen diese Nubia davon, dass er sich leer fühle. Er hatte Probleme mit dem Fokussieren und wenn er einer der Schüler gewesen wäre, hätte ich ihn am liebsten an manchen Tagen mit Küchendienst gezüchtigt. Aber er hat seinen Fokus wieder. Sie tut ihm gut. Sie füllt die Leere, gibt ihm ein neues Ziel. Ich wage mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen und als Beobachter dieser frischen Beziehung zu sagen, dass sie ihn vervollständigt. Aber er ist erkennbar glücklicher und ausgeglichen. Was soll ich nun anderes sagen … ? Er hat wohl auf all seinen Reisen zu den Buchten und Küsten, zu den Wellen und Winden, jemanden wie sie gesucht. Er hat sie gefunden. Wir sollten da nicht eingreifen oder ihn ermahnen. Denn das, Meister, braucht er nicht.“

Nun ist es am Trainer, zu nicken.

Masahiro Mizuno: „Du hast in den letzten Tagen mit beiden Zeit verbracht und trainiert. Wie schätzt du sie als Mensch und als Kämpferin ein?“

Sasaki steht auf, geht zum Fenster, das in den Trainingsraum zeigt und nimmt sich die Zeit seine Worte abzuwägen.

FREAK Sasaki: „In ihr wohnt eine Seele, die älter ist, als es ihr Geburtsdatum erahnen lässt. Sie ist impulsiv und wild. Zielstrebig. Leidenschaftlich auf ihre eigene Weise, die uns Japanern nicht vertraut ist. Ich kannte ein paar Engländer, Schotten … Skandinavier oder andere Europäer. Männer wie Frauen. Niemand davon, kam an sie heran. Auch sie hat etwas getrieben. Ich kann nur mutmaßen. Jedoch wissend, dass sie wie Shinsuke auch eine Weise ist ...“

Nur wenige wissen überhaupt, dass Hondo gänzlich alleine ist und neben der Wrestlingschule und Titan Japan Wrestling kaum soziale Kontakte hat.

FREAK Sasaki: „... passt sie zu ihm. Was ihr Können betrifft … nun, sie ist jung und doch erfahren. Athletisch. Ich kann ihr da nicht viel beibringen als Athlethic-Coach unseres Dojos. Sie ist hervorragend ausgebildet worden. Ihr Stilmix ist dem vieler Junior Heavyweight Wrestler nahe und doch an manchen Punkt anders und Hold-lastiger. Dazu hat sie eine gewinnende Ausstrahlung. Ich glaube das sie in Amerika eine Karriere in den stark am Fernsehen orientierten Ligen machen könnte. Aber gestattet mir die Gegenfrage, Meister Mizuno, warum ist das nun für euch wichtig?“

Wieder schaut der Veteran auf den Zettel, der vor ihm liegt.

Masahiro Mizuno: „Es liegt der Gedanke nahe, ihr zu einem Arbeitsvisa für Nihhon zu verhelfen. Du wirst dich fragen, warum. Nun, Tetsujin-san hat mich darum gebeten etwas kürzertreten zu dürfen. Chris verbringt bereits viel Zeit von seiner Frau entfernt und wir durften immer dankbar sein, wenn er hierherkam und zwischen den Bookings bei den Shows mithalf. Ich möchte ihn nicht missen. Doch im gleichen Umfang, wie Hondos Fernweh abgeklungen ist, ist das von dem Mann, den wir Iron Man nennen wieder stärker geworden. Er möchte ein paar Bookings in Europa annehmen. Kommendes Frühjahr. Und wer sind wir, dass wir einen Freigeist wie ihn bändigen können?“

Seine Augen schweifen in die Ferne. Erinnerungen an seine Wanderjahre füllen seine Gedanken.

Masahiro Mizuno: „Es wäre nur logisch jemanden zu benennen, der ihn vertreten kann, während Chris uns einen Moment verlassen wird. Shinsuke liegt nahe. Er spricht ein besseres Englisch als wir beide. Sein Deutsch ist wohl eingerostet. Aber er ist immer noch wichtig für die Gaijin.“

FREAK Sasaki: „Ich verstehe. Ihr wollt Shinsuke nun auch offiziell vom Helfer zu einem vollen Trainer befördern und fragt nach seinem Fokus.“

Mizuno steht nun ebenfalls auf und schaut auf ein Bild an der Wand, dass ihn und ein paar andere Wrestler in den frühen Tagen von TJW zeigt.

Masahiro Mizuno: „Und ich möchte, dass die Engländerin ihm hilft. Nicht nur wegen der Sprache oder weil sie ihm guttut. Du erinnerst dich sicher an Yuki, das Mädchen, das vor einigen Wochen zum Aufnahmetraining hier war.“

FREAK Sasaki: „Ja, Meister. Sie ist außergewöhnlich zäh. Sie konnte mit allen jungen Männern mithalten, ja im Grunde sogar sehr viele überflügeln. Sie hat den Willen, unseren Sport zu leben.“

Mizuno wendet sich von dem Bild ab.

Masahiro Mizuno: „Die erste seit einer langen Zeit. Und ich will sie hier trainiert wissen. Deshalb will ich Nikki helfen, eine permanente Möglichkeit zum Aufenthalt zu bekommen. Daher ist mir deine Einschätzung wichtig. Wir können natürlich nicht vorhersehen, wie sich Hondo und Nikki als Paar außerhalb unserer Halle verhalten werden. Wo Menschen sind, da passieren Dinge zwischen Menschen. Aber ich sehe hier die Möglichkeit mehr als ein Problem zu lösen. Wir lassen der Fliege die Möglichkeit, wieder zu fliegen. Wir geben Shinsuke die Chance zu zeigen wie weit er ist. Und mit Yuki und Nikki haben wir ein Fundament, um eine Frauen-Division aufzubauen. Das wird alles viel Arbeit werden. Arbeit, bei der ich weiß, das Akihito und Murata meiner Meinung sind und helfen werden. Ich kenne dich. Liege ich richtig, wenn ich sage, das du meine Standpunkte teilst?“

Für einen Moment überlegt der von Narben gezeichnete IPW World Cup Sieger.

FREAK Sasaki: „Wahrlich kann nur die Zeit zeigen, ob ihre Pläne funktionieren werden, Meister Mizuno. Aber was für ein Freund wäre ich gegenüber Shinsuke, wenn ich Bedenken hätte und ihm das verwehre? Nein, ich habe keine Zweifel an den Entschlüssen, die ihr gefasst habt. Sie klingen wohlüberlegt und ergeben Sinn. Ich werde helfen, so gut ich es kann.“

Der Ansatz eines Lächelns huscht über das Gesicht des Mannes, den sie BONZEI nennen.

Masahiro Mizuno: „Gut. Ich habe gesprochen.“

Und damit verlassen wir den Fensterplatz zur Vergangenheit.
Zumindest für heute.
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