Credit: Genickbruch.comVon wegen Wrestling ist nicht echt! Zumindest in Nepal scheinen die meisten Fans davon überhaupt nichts zu halten. Im März veranstaltete der dortige Volksheld Bharat Bhahadur Bishural, der auch politisches sehr aktiv ist, eine kleine Tour durch sein Heimatland. Mit dabei war neben eher unbekannten Wrestlern aus diversen Ländern Asiens und Europas auch ein alter Weggefährte von ihm. Denn Bharat Bhahadur Bishural ist selber Wrestler und trainierte vor 19 Jahren in New York City bei Johnny Rodz. Dort lernte er einen anderen Mann kennen, der bei Rodz einige Monate zuvor mit dem Training begonnen hatte. Heute kennt man diesen Mann als Big Vito.
Auf jeden Fall standen sich Bharat Bhahadur Bishural, der als Himalayan Tiger antritt, und Big Vito sich im Main Event in der Show in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu gegenüber. Als Vito dann nach wenigen Sekunden mit einem Schlagring zuschlug, brach plötzlich das Chaos aus. Stühle und diverse andere Dinge flogen in den Ring. Der Tiger versuchte die Fans zu beruhigen, während Vito sich vor allem darum kümmerte die weibliche Ringrichterin zu schützen. Die Wrestler aus dem Backstage Bereich und die örtliche Polizei brauchten mehrere Minuten, bevor sie die Situation wieder unter Kontrolle hatten. Die Show wurde daraufhin natürlich sofort abgebrochen.
Diese Aktion wird allerdings noch verrückter. Denn nun schaltete sich die nepalesische Regierung ein, die als Hauptorganisator der Tour fungierte. Wie Vito berichtet, wurde er vor dem Zwischenfall zwar schon sehr gut behandelt, aber danach wurde er wie ein Staatsgast behandelt. Vito ist übrigens der erste amerikanische Wrestler, der jemals in Nepal aufgetreten ist. Auf jeden Fall gab es eine Woche später die zweite Show in einer Stadt namens Pokhara. Dort gab es am Tag vor der Show eine große Parade durch die Stadt, die von Vito mit der Siegesfeier eines World Series Siegers verglichen wurde. Bereits zuvor mussten Vito und der Tiger etwas tun, was ihnen nicht leicht fiel. Denn der meist gesehenen Nachrichtensendung des Landes brachen die beiden Kayfabe, um weitere Ausschreitungen zu verhindern. So erklärten sie, dass sie eigentlich gute Freunde seien und bei Shows alles nur tun würden, um die Fans zu unterhalten.
Dem Zuschauerzuspruch schien dies auf jedem Fall nicht geschadet zu haben. Denn etwa 14.000 Fans sahen hier die Show mit dem Main Event, den der Himalayan Tiger gegen Big Vito gewinnen konnte. Beim dritten Tourstopp taten sich die beiden dann zusammen und besiegten die japanischen Wrestler Massayoshi Umezawa und Fugofugo Yumeji. In den drei Wochen der Tour verbrachte Big Vito viel Zeit mit öffentlichen Trainingsstunden und trainierte viele der einheimischen Wrestler.
Bilder des Riots gibt es bei YouTube, wo Vito den Fernsehbericht, den ich zuvor angesprochen habe, selber online gestellt hat: http://www.youtube.com/watch?v=1vgrwWgJT2U
Ich musste irgendwie derbe lachen.
