Die Attentate von Paris und die Folgen

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#11

Beitragvon Hirnklops » Sa 14. Nov 2015, 14:52

Es gibt keine "Scheiss Religion". Es gibt nur ein paar Arschlöcher, die den Shit so interpretieren. Im Koran steht, genau wie in der Bibel, das Töten verboten ist. Immerhin sprechen wir hier von 'ner abrahamitischen Religion, gleicher Ursprung wie Unsere. Irgendein Wichser hat den "Jihad" nur irgendwann mal irgendwie uminterpretiert, und aus "Haus und Hof gegen die ANDERSGLÄUBIGEN" dann "Lasst uns so viele Ungläubige wie möglich killen" gemacht. Im Endeffekt läufts aber immer auf 'n irdischen Powertrip hinaus. Einer ist immer der Boss, der den Mist anfängt.
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#12

Beitragvon Wolfhart » Sa 14. Nov 2015, 15:10

Ich hab mir über Jahre hinweg anerziehen lassen, dass "120 Tote bei Anschlägen in Mossul/Kabul/Bagdad/Nairobi/Marrakesch..." eine Meldung ist, die völlig zu Recht in den Nachrichten nach "Sigmar Gabriel traf sich in Duisburg mit Vertretern der Essiggurkenindustrie" kommt. Das werd ich nicht an einem Tag plötzlich abschütteln, kann die ARD machen wasse will, können mich die Nachrichtensprecher noch so ERNST und BESORGT anglotzen. Selbst schuld, ARD! Karma is only a bitch if you are one. Ich geh jetzt einkaufen und mach mir dann Bratkartoffeln. Danach vielleicht Alien 3. Ma gucken.
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#13

Beitragvon Detoxx » Sa 14. Nov 2015, 16:46

Wer Krieg sät, erntet Terror. - Insofern muss man sich fragen, warum es hier nicht schon viel länger und viel häufiger derart knallt.

Aber warum die ganzen unschuldigen Leute? Wahlos. Was können die denn dafür?
Das ist absolut richtig gefragt. Und das denken sich sicherlich auch die vielen Hinterbliebenen, die ihre Lieben als "Kollateralschäden" bei menschenrechtswidrigen Drohnenbombardements verloren haben, die mit von zB Ramstein aus koordiniert werden. Nur ein Beispiel.

Achja, und Religion war schon immer komisch, und es gibt ein paar Vögel, die sie richtig überinterpretieren. Egal welche Religion. Man möge hier bitte auch nicht Leute wie Anders Breivik oder Joseph Rao Kony vergessen, die sich genauso durch die Welt morden, nur die Religion ist halt ausgetauscht. Der Islam ist meinetwegen großer Quatsch und bietete problematische Grundlagen, ist aber nicht DAS Problem.

Wer Krieg sät, erntet Terror. Da liegt das Problem. Und Terror kann man nicht mal eben so beenden. Al Qaida und IS sind keine "Clubs", die man zu machen kann, das sind Ideen. Und jeder Drohnentote, jeder thoriumverseuchte Milan-Rakete bringt diese Zündfunken dort nur weiter.

Wieviele, die hier das Maul aufreißen, wie schrecklich dieser Islam doch ist, würden sich solchen Strömungen selbst auch anschließen, wenn ihnen das passieren würde, was seit Jahrzehnten dort fabriziert wird? Einfach aus Verzweiflung, oder für das Gefühl, sich mal wehren zu können?

Mir persönlich macht das alles auch Angst und Sorgen, daher verstehe ich den Schrecken. Aber wir dürfen uns nicht ständig aufpeitschen lassen, in die falsche Richtung zu giften.
Zuletzt geändert von Detoxx am Sa 14. Nov 2015, 16:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Sucramadus » Sa 14. Nov 2015, 17:01

[quote=""Detoxx""]Wieviele, die hier das Maul aufreißen, wie schrecklich dieser Islam doch ist, würden sich solchen Strömungen selbst auch anschließen, wenn ihnen das passieren würde, was seit Jahrzehnten dort fabriziert wird? Einfach aus Verzweiflung, oder für das Gefühl, sich mal wehren zu können?[/quote]

Und genau das ist das große Problem an der ganzen Sache. Auf beiden Seiten, also IS und Pegida und Co.
Alle sind frustriert und genervt und sauer weil die großen Anzugträger die Welt als Spielbrett für ihre Spieleabende benutzen.
Und drängen sich zu Bewegungen zusammen die mächtig Probleme machen. Das Ergebniss erleben wir zurzeit im In und Ausland.

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Beitragvon Clifty » Sa 14. Nov 2015, 17:35

[quote=""Detoxx""]
Aber warum die ganzen unschuldigen Leute? Wahlos. Was können die denn dafür?

(...)

Der Islam ist meinetwegen großer Quatsch und bietete problematische Grundlagen, ist aber nicht DAS Problem.

(...)

Wieviele, die hier das Maul aufreißen, wie schrecklich dieser Islam doch ist, würden sich solchen Strömungen selbst auch anschließen (...)[/quote]

Die Eagles of Death Metal haben sich offensiv dem Israel-Boykott der BDS-Initiative widersetzt und sind daher kein zufälliges Ziel - ihre Fans gelten in den Augen der Islamisten auch nicht als Unschuldige...

Warum du und andere gebetsmühlenartig versucht, die "Es hätten auch Christen/Juden/Buddhisten sein können"-Karte zu spielen, erschließt sich mir nicht... der Koran ist eben keine lose Geschichtensammlung wie die Bibel, sondern enthält sehr eindeutige Handlungsanweisungen. Das vermeintliche Tötungsverbot schließt Atheisten ausdrücklich aus, ein säkulares Prinzip ist mit dem Islam unvereinbar und der Frieden auf Erden setzt voraus, dass die ganze Welt konvertiert ist und allerhöchstens ein paar Juden und Christen als Sklaven geduldet werden.

Der letzte Teil, den ich von dir zitiert habe, setzt dann Islam mit Migration/Flüchtlingen gleich - nur eben nicht negativ konnotiert wie bei Pegida und Co. Viele der Hassprediger und Islamisten sind aber konvertierte "Bio-Deutsche", die eben nicht im Bombenhagel, sondern im Schrebergarten aufgewachsen sind. Da zieht auch das Argument mit dem Krieg nicht, unter dem leiden schließlich auch Millionen Nichtmuslime - damit diese aus ihrer Religion eine Rechtfertigung für das Töten Unschuldiger ableiten, braucht es eine Menge Fantasie. Im Koran wird diese Rechtfertigung mitgeliefert.

Auch wenn also reihenweise Idioten den islamistischen Terror als willkommenen Anlass betrachten, gegen Muslime im Allgemeinen und Flüchtlinge im Speziellen (die vor allem oft genug VOR dem Islam fliehen) zu hetzen, darf uns nicht dazu verleiten, die inhärenten Probleme des Islam zu relativieren. Im Gegenteil: Gerade diese Verklärung treibt Menschen den rechten Rattenfängern in die Arme - Religionskritik ist Aufgabe der bürgerlichen Gesellschaft und darf nicht aus falsch verstandener Toleranz beim Christentum aufhören.
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Beitragvon Der Hans » Sa 14. Nov 2015, 18:01

Lasst uns doch erstmal Hashtags posten und unsere Profilbilder in den französischen Farben färben, vielleicht geht's den Opfern danach besser :]
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Beitragvon ThaSchmidtstar » Sa 14. Nov 2015, 19:27

[quote=""Der Hans""]Lasst uns doch erstmal Hashtags posten und unsere Profilbilder in den französischen Farben färben, vielleicht geht's den Opfern danach besser :][/quote]


Auch wenn ich selbst es nicht mache und es natürlich nichts bringt, das ist einfach nur eine Geste des Mitgefühls - nicht mehr und nicht weniger & ich denke nicht das daran irgendetwas falsch ist.

In dem Fall ist es wenigstens "ein richtiger Anlass" - 100x besser als diese Regenbogenscheisse, wo man sich gefühlt hat wie mitten aufm CSD.
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Beitragvon Hirnklops » Sa 14. Nov 2015, 19:30

#jesuisparis

so?
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#19

Beitragvon Detoxx » Sa 14. Nov 2015, 20:14

@Spyware:

Da hast Du was falsch verstanden: Ich habe mich nich auf Flüchtlingsströme bezogen, sondern meinte mit "Strömungen" eben den IS u.ä.
Auf Flüchtlinge habe ich mich im ganzen Post nicht bezogen.

Welche Karte spiele ich denn? Ich bin sicher nicht der Verteidiger des Islam, sondern hab mit Religionen und Dogmen garnichts an der Frisur. Nur wird hier halt die ganze Religion verteufelt. Und Deinen Darstellungen zum Islam würden sicher viele widersprechen und was von Nächstenliebe faseln. Und da stehen sich bspw Islam, Jundentum und Christentum meiner Ansicht nach in nichts nach. Auch im alten Testament gibt es "Anleitungen" wie dieser Gott gerne hätte, dass seine Menschen mit Ungläubigen umgehen. Und das nehmen auch einige Leute sehr, sehr ernst. Ich sehe aber nicht alle 2 Wochen einen Aufmacher in den Zeitungen, der das Christentum diffamiert. Stattdessen stimmt man ständig ein "Wir gegen die", "Gut gegen Böse" an und wirft die falschen Leute in die Töpfe.

Im Übrigen hab ich auch nicht gesagt, DAS hätten auch Christen sein können, sondern angeführt, dass auch im Namen dieser Religionen Greuel getan wird. Es passiert halt nur anderswo. Sind nicht die USA vor 10+ Jahren in den "Heiligen Krieg" gezogen?
Zuletzt geändert von Detoxx am Sa 14. Nov 2015, 20:18, insgesamt 1-mal geändert.
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#20

Beitragvon Clifty » Sa 14. Nov 2015, 23:07

[quote=""Detoxx""]@Spyware:

Da hast Du was falsch verstanden: Ich habe mich nich auf Flüchtlingsströme bezogen, sondern meinte mit "Strömungen" eben den IS u.ä.
Auf Flüchtlinge habe ich mich im ganzen Post nicht bezogen.[/quote]

Ja, ist mir dann auch aufgefallen. Wichtig bleibt aber der zweite Teil meiner Aussage, dass eben viele, die sich dem IS anschließen, in Europa aufgewachsen sind und in den Krieg ziehen. Die leiden nicht unter Bombenangriffen, sondern unter ideologischer Verblendung. Und diese Ideologie heißt "Islam".

[quote=""Detoxx""]Welche Karte spiele ich denn? Ich bin sicher nicht der Verteidiger des Islam, sondern hab mit Religionen und Dogmen garnichts an der Frisur. Nur wird hier halt die ganze Religion verteufelt. Und Deinen Darstellungen zum Islam würden sicher viele widersprechen und was von Nächstenliebe faseln. Und da stehen sich bspw Islam, Jundentum und Christentum meiner Ansicht nach in nichts nach. Auch im alten Testament gibt es "Anleitungen" wie dieser Gott gerne hätte, dass seine Menschen mit Ungläubigen umgehen. Und das nehmen auch einige Leute sehr, sehr ernst. Ich sehe aber nicht alle 2 Wochen einen Aufmacher in den Zeitungen, der das Christentum diffamiert. Stattdessen stimmt man ständig ein "Wir gegen die", "Gut gegen Böse" an und wirft die falschen Leute in die Töpfe.

Im Übrigen hab ich auch nicht gesagt, DAS hätten auch Christen sein können, sondern angeführt, dass auch im Namen dieser Religionen Greuel getan wird. Es passiert halt nur anderswo. Sind nicht die USA vor 10+ Jahren in den "Heiligen Krieg" gezogen?[/quote]

Die Karte Breivik/Kony als christliche Gegenbeispiele. Der von dir angeführte "Heilige Krieg" der USA ging von einem Land aus, das Religionsfreiheit gesetzlich verankert hat und keine Nicht-Christen im eigenen Land abschlachtet, außerdem auch nicht zu einem Krieg gegen Andersgläubige aufrief, sondern einen Wirtschaftskrieg mit religiöser Rhetorik rechtfertigte.

Religiös motivierte Terroristen sind in überwältigender Mehrheit Muslime und dennoch kommt immer schnell ein "...aber", wenn dieser Zusammenhang benannt wird und die wenigen Ausnahmen werden der großen Mehrheit gegenübergestellt. Dabei reicht ein Blick auf Bibel und Koran um zu erkennen, warum letzterer ständig "falsch interpretiert" wird - es sind eben nicht alle Religionen gleich und ihre "Fehlinterpretationen" dem Zufall geschuldet.

Die Bibel ist eine lose Geschichtensammlung unterschiedlichster Autoren, der Koran hingegen stammt aus der Feder eines Mannes (historische Zweifel außer Acht gelassen), der direkt den Willen Gottes im Imperativ niederschreibt. Er ist explizit ein Leitfaden für das Leben, ein Gesetzestext, der über allem (z.B. bürgerlichen Gesetzen) steht und klare Handlungsanweisungen beinhaltet.

Auch in der Bibel finden sich vereinzelt diese Anweisungen, jedoch verpackt in Erzählungen unterschiedlichster Autoren und somit durch ihre indirekte Überlieferung nicht in Befehlsform an den Leser gerichtet. Für Christen ist es daher wesentlich einfacher, den Bibeltext symbolisch zu interpretieren und mit weltlichen Regeln in Einklang zu bringen. Genau dieses säkulare Element lässt der Koran nicht zu und bringt daher immer und immer wieder Konflikte mit der "westlichen" Lebensweise hervor.

Diese ist ja weniger christlich, als vielmehr atheistisch, weshalb der Terror dann auch den Großteil der hier lebenden, friedlichen Muslime trifft, die ihren eigenen Glauben - Gott/Allah sei Dank - genau so wenig ernstnehmen, wie wir getauften Westler unsere heilige Schrift, die selbst die paar verbliebenen Kirchgänger größtenteils nie gelesen haben. Das Problem ist auch nicht die überwiegend friedliche Mehrheit bedingt religiöser Menschen, die ihren Glauben als private Lebenshilfe oder spirituellen Halt verstehen, sondern die Minderheit derer, die ihren Lebenszweck einzig und allein dem Glauben verschreiben und anfangen, ihre Schrift für bare Münze zu nehmen. Du hast Recht, dass es davon in allen religiösen Strömungen Vertreter gibt. Dass der Koran dabei aber von allen die "beste" Grundlage ist, um Ungläubige zu meucheln, liegt in Aufbau und Inhalt des Buches begründet und wird uns beinahe täglich vorgeführt.

Da unsere Gesellschaft allerdings nicht zu einem differenzierten Diskurs fähig ist und als Standpunkt-Alternativen nur "Das hat nichts mit dem Islam zu tun!" oder "Grenzen zu, Ausländer raus!" kennt, muss eine derartige, inhaltliche Religionskritik wohl zurückstehen, um den sozialen Frieden nicht (noch weiter) zu gefährden.
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