Gassi gehen zu zweit

[Vox Falconis]

Das Wetter könnte nicht besser sein auf der Promenade am Ufer von Montevideo. Hier herrscht eine sehr lebendige und positive Atmosphäre. Montevideo zählt zur sicherste Stadt Lateinamerikas, dementsprechend ist die Lebensqualität hoch und das merkt man hier deutlich. Links und rechts tummeln Touristen und Einwohner gleichermaßen und leben den sommerlichen Tag voll aus.

Daher lächelt La Pantera in ungewohnt sommerlicher Kleidung vor sich hin, während sie straff an der Leine festhält, wo am anderen Ende ein unruhiger und vor allem neugieriger Deutscher Schäferhund am liebsten gleichzeitig alle Ecken beschnüffeln und markieren will.

Das Lächeln verschwindet allerdings wieder, als ein anderer Hund in ihrem Sichtfeld wieder auftaucht, denn dieser dunkelbraune Labrador ist ebenfalls via Leine mit einem großen und stämmigen Mann verbunden.

“Hey, du führst auch Hunde aus dem Tierheim aus? Das ist ja cool.”

Spricht Barry Wilson, gekleidet in Cargoshorts, ein Hawaiihemd und lockere Flip-Flops.

Die schöne Mexikanerin sagt zunächst nichts, dann seufzt sie aber und blickt kurz zu ihm hinauf.

La Pantera: “Nur weil wir beide zusammen die Hunde vom Tierheim ausführen, heißt nicht, dass alles wieder gut zwischen uns ist.”

Sie schüttelt den Kopf enttäuscht.

La Pantera: “Barry, ich möchte verstehen was in Battle Royale passiert ist. Was war da los mit dieser… Lara? Wart ihr… zusammen? Hast du wieder Gefühle für sie entwickelt und deshalb ist sie dir wichtiger als ich?”

Ihre Stimme klingt zwar betont neutral, aber dennoch sind die Worte für Barry innerlich stechend.

Der Mann aus Roanoke presst die Lippen zusammen.

Stem: “Das ist in der Tat nicht optimal gelaufen und es tut mir Leid. Lara und ich… “

Er muss lächeln. Er und Lara ein Liebespaar.

Stem: “Wir haben einiges zusammen erlebt. Wir haben miteinander gegen andere gekämpft… wir haben uns gegenseitig den Schädel eingeschlagen. Wir sind… alte Freunde.”

Er fährt sich kurz durch den Bart.

Stem: “Ich weiss nicht, was bei der Battle Royal passiert ist. Vielleicht der Instinkt. Lara und ich waren damals in der PCWA sehr erfolgreich, weisst du?”

La Pantera: “Ja… davon habe ich schon gehört. Ihr seid also nur… Freunde? Mehr sonst nicht?”

Sie muss dabei kräftig an der Leine ziehen, da ihr Schäferhund plötzlich heftig zur Seite ausgeschwenkt ist und offenbar eine Hündin in einiger Entfernung anpeilt.

La Pantera: “Ich mag Lara irgendwie… nicht so. Sie ist vorlaut und eine ziemlich große Angeberin und du bist dennoch mit ihr befreundet?”

In ihrer Stimme liegt gewisser Skepsis. Nun muss Barry laut auflachen.

Stem: “Lara ist… speziell, das stimmt. Aber ich konnte mich immer auf sie verlassen.”

Er schaut zu Boden.. beinahe verlegen.

Stem: “Gibst du mir… “

Er räuspert sich schnell.”

Stem: “Ich meine… gibst du UNS… The Betrayed noch eine Chance? Bei unserem Abendessen neulich schienst du ja nicht abgeneigt.”

Er erinnert sich mit Schrecken an das Dinner. Sie hatte angerufen und gesagt, sie wolle sich treffen. Nochmal über The Betrayed sprechen. Er hatte an dem Abend aber alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann. Den Stuhl auf La Pantera’s Fuß gestellt, ein Glas umgeworfen als er ihr noch Wein eingießen wollte und die Hälfte des Hummers hing in seinem Bart.

Im Gegensatz zu ihm erinnert La Pantera an diesem Dinner ein wenig anders. Klar, er war sehr ungeschickt, aber nicht auf böser Art und Weise. Was deutlich mehr zählte, dass er zuhörte und sie ausreden ließ. Dass er sehr höflich war. Dass sie sich bei ihm durchaus wohlfühlen konnte. Die Lappalien waren für sie eher Würze…. die das Leben interessanter macht. Und er hatte definitiv nicht unrecht dass The Betrayed wie eine Familie sein konnte. Sie hatte mit großer Aufmerksamkeit zugehört, wie seine Familie geholfen werden konnte.

La Pantera: “Ehrlich gesagt, ist The Betrayed mir nach wie vor nicht ganz geheuer…”

Als Barry schon enttäuscht dreinblicken will, legt La Pantera eine Hand auf seinen Arm und lächelt zu ihm.

La Pantera: “... aber weil du so überzeugend warst, werde ich mal bei einem Match probieren mit The Betrayed. Einfach nur ein Match. Ich und The Betrayed auf einer Seite. Und dann… dann schauen wir weiter. Einverstanden?”

Wilson nickt.

Stem: “Danke. Und nun? Wollen wir die zwei Racker von der Leine lassen? Zumindest meiner sieht so aus, als wolle er ein Bad nehmen.”

Nun ist es an der Mexikanerin, zu nicken. Und so gehen Beide mit den Vierbeinern zum Strand hinunter, lassen diese von der Leine und beobachten, die die zwei Hunde ausgelassen im Meer herumtollen.