Und bei mir ist es das genaue Gegenteil.Sucramadus hat geschrieben:Auf der anderen Seite bleibe ich bei meiner Meinung das diese herangehensweise ans Kayfabe im FW fragwürdig ist. Ich kann zwar den Wunsch des absoluten eintauchens in die Szenen usw absolut verstehen aber wie ich es schonmal erwähnte möchte ich das für mich auch erreichen. Und das kann ich nunmal nicht wenn ich mir vorstelle das alles was in den Shows passiert nach den Shows so weitergehen soll und die Wrestler dann auch nach der Show sich oder andere Leute irgendwo verprügeln und irgendwelche Plots gegeneinander aushecken usw. Nein sorry das geht nicht und zerstört mir einfach jede Freude am Genuss einer Show. Weil ich dann einfach zu viel um- bzw weiterdenken müsste.
Es ist auch kein Wunsch. Es ist einfach überall so. Es ist nicht so, dass Terry Bolea jemanden gespielt hat, der wiederum Hulk Hogan spielte. Oder dass Romeo und Julia von Leuten verkörpert wurden, die wiederum von Shakespeare beschrieben wurden. Oder dass Jack Sparrow von einem Fritz Müller aus Dortmund gespielt wird, der wiederum von Johnny Depp gespielt wird.
Und so wie Jack Sparrow vor dem Film (was man OFF CAMERA nicht gesehen hat) innerhalb der Fiktiven Welt von Fluch der Karibik wirklich auf einer einsamen Insel ausgesetzt wurde, so wie Romeo und Julia innerhalb der Fiktiven Welt des Buches einander auch in den Minuten echt liebten, die nicht beschrieben sind, so ist Hulk Hogan innerhalb der Fiktiven Welt der damaligen WWF oder WCW nach der Show weiterhin wirklich wütend auf Macho Man gewesen (auch wenn man das ON CAMERA nicht gesehen hat). All das darf, ja, muss man als Zuschauer/Leser annehmen!
Das Gegenteil führt doch in eine Schizophrenie: Jack Sparrow war On Camera gar nicht auf einer einsamen Insel. Das hat Fritz Müller Off Camera erlebt. Wieso weiß nun aber wiederum Jack Sparrow On Camera, dass dort Alkoholvorräte sind? Und wer hat eigentlich das Drehbuch gelesen: Johnny Depp oder Fritz Müller?
Romeo und Julia lieben einander nur in den beschriebenen Szenen. Aber außerhalb der beschriebenen Szenen werden sie von Leuten gespielt, die sich nicht lieben. Wieso bringen sie sich dann um? Oder ist das auch nur gespielt? Oder sterben gar nur Romeo und Julia und Shakespeare hätte noch ein Buch über die Spieler von Romeo und Julia schreiben sollen.
Johnny Depp mag in einem Filmstudio mit Perücke und Schminke gewesen sein, Shakespeare ließ vielleicht eigene Erfahrungen in seine Werke einfließen und Randall Poffo und Terry mögen sich gemocht oder gehasst haben - Innerhalb der Fiktiven Welten ist das alles doch vollkommen uninteressant.