Hybrid Wrestling - Was ist das überhaupt?

[Wichsgrübbl]

Kann mir jemand von euch erklären was Hybrid Wrestling ist? Google sagt nix.

[Hirnklops]

https://www.google.de/url?sa=t&source=w ... BBcd-OPl8A

[Movado]

Wenn ich mich nicht täusche ist Hybrit Wrestling der Versuch Wrestling mit MMA Elementen zu kreuzen. Vergleichbar mit den besonderen Regeln des wXw AMBITION Turniers oder einigen japanischen Promotions wie Inoki GF. Es soll realer wirken.

[Hirnklops]

So real, wie ein Irish Whip halt sein kann...

[Wolfhart]

Wobei Pancrase von den meisten damaligen Fightern wie Bas Rutten, Josh Barnett oder Ken & Frank Shamrock als MMA-Organisation identifiziert wird. Frank Shamrock schrieb in seinem Buch "Uncaged", dass dort Dinge passierten wie z.B. dass ein überlegener Fighter den Kampf ein wenig in die Länge zog, weil ein Main Event von 30 Sekunden Länge halt blöd fürs Geschäft ist. Er beschreibt auch, wie er damals Masakatsu Funaki tappte und erst Jahre später begriff, dass er Funaki unmöglich hätte schlagen können - sprich, dass dieser es zugelassen hatte, wegen Business etc. Die Gründer der Promotion konnten halt ihre Wurzeln nicht verleugnen und hatten laut Jonathan Snowden (ich entnehme das seinem Buch "Shooters") ein Leben lang eingebläut bekommen, dass pure Shoots letztlich fürs Publikum uninteressant seien, weil sie oft unspektakulär verlaufen und bei dem ganzen Mattengewurschtel für den Zuschauer oft gar nicht ersichtlich ist, warum der Kampf plötzlich vorbei ist. Dennoch habe es keine direkten Absprachen gegeben (naja, obs stimmt werden wir als Aussenstehende wohl nie so genau wissen) bzw. sei es in anderen MMA-Orgs wie PRIDE etc. letztlich auch nicht viel anders zugegangen.

That being said, muss man die Frage "was ist Hybrid Wrestling?" aufs Regelwerk beziehen. Pancrase hatte seine Wurzeln im britischen Catch-as-catch-can, wie es die japanischen Wrestler von Veteranen wie Karl Gotch, Billy Robinson, Roy Wood etc. gelernt hatten. Im klassischen Wrestling gibt aber nun mal keine Strikes, dafür Pinfalls etc. Es gab seit Mitte der 80er verschiedene japanische Promotions, die sich von den Pinfalls verabschiedet und ein liberaleres Regelwerk für Kicks und andere (Open Hand) Strikes entwickelt hatten. Pancrase hat im Prinzip dieses Regelwerk übernommen; die einzige wirklich signifikante Änderung war, dass Matches jetzt tatsächlich (zumindest teilweise, siehe oben) "ausgeshootet" wurden. "Hybrid Wrestling" ist also, lange Rede kurzer Sinn, ein Marketing-Begriff, mit dem Pancrase eine gewisse Distanz zum etablierten Wrestling ausdrücken und den Kampfsport-Charakter betonen wollte.

[Hirnklops]

Pancarase war aber, meines Wissens nach, die erste Promotion, welche sich "Hybrid Wrestling" auf das Banner geschrieben hatte. Im Grunde wäre das, nach meinem Verständnis, aber ein Mix der Regelwerke verschiedener Grappling-Disziplinen, also ein Mischmasch aus Ringen (Pinfalls), Judo / Sambo (Festlegetechniken / Submissions), Sumo (Gegner aus dem Ring werfen) und dem restlichen Klimbatsch (BJJ, 10th Planet JJ, Catch as catch can etc). Warum gibt's sowas eigentlich nicht?

[Movado]

Als ich ja mal im FW-Allgemein Thread das Thema angeschnitten hatte, kristallisierte sich sehr schnell heraus das diese zu sportliche Art des Wrestlings die Storyline Elemente wohl killen würde und erzählerische Mittel wie Count Out, DQ usw. damit hinfällig wären. Ein solches Match zu schrieben macht Spaß. Aber es gibt halt leider in der Endgültigkeit eines reinen sportlichen Wettkampfes einige Dinge welche ein Fortführen über mehrere Matches einfach schwierig machen.

[Wolfhart]

[quote=""Hirnklops""]Pancarase war aber, meines Wissens nach, die erste Promotion, welche sich "Hybrid Wrestling" auf das Banner geschrieben hatte. Im Grunde wäre das, nach meinem Verständnis, aber ein Mix der Regelwerke verschiedener Grappling-Disziplinen, also ein Mischmasch aus Ringen (Pinfalls), Judo / Sambo (Festlegetechniken / Submissions), Sumo (Gegner aus dem Ring werfen) und dem restlichen Klimbatsch (BJJ, 10th Planet JJ, Catch as catch can etc). Warum gibt's sowas eigentlich nicht?[/quote]

Also wie gesagt, Pancrase-Regelwerk war eine ziemlich genaue Kopie dessen, was es an Regeln bei UWF oder PWFG, wo die beiden Gründer ja herkamen, gab. Unterschiede gabs z.B. zum Punktesystem von UWF, aber von dem her was man im Kampf machen darf und was nicht, waren die Unterschiede minimal.

Tja, warum gibts sowas nicht?
Bisher weil jede Organisation bei ihrer Gründung von irgendeiner Schule dominiert ist. Die Gracies hatten ihre Hände ja ellenbogentief mit in der Gründung von UFC und wenn du dir die ersten UFCs anschaust: da ist KEINER dabei, der den Boys of Brazil auf der Matte irgendwie gefährlich werden könnte, dann kommt Ken Shamrock dazu, zack gibts das erste Unentschieden mit über 30:00 Minuten Kampfzeit. Oder dann halt Pancrase in Japan, wo die Shoot Wrestler ihren Stiefel durchgezogen haben. Dementsprechend dann auch die Regeln.

Aber heute?

Hm.

Anders gefragt: was sitzte hier nutzlos rum und vertickst blassen Nerds neue Gaming-Notebooks? Du hast gerade ne Marktlücke entdeckt, Junge!

[Detoxx]

Hm, mir war Pancrase bisher nur ein Begriff, aber nicht mehr. Sind aber sehr nette Ansätze mit drin. Z.B. dass eben nur eine begrenzte Zahl an Rope Breaks möglich ist, ehe man das Match verliert. Eröffnet nochmal neue Wege:

Da hängt A im Bearhug vom B. A kommt zwar nicht raus, gibt aber auch einfach nicht auf. Damit B also nicht seine ganze Kraft verpulvert, um dann doch loszulassen, könnte er versuchen A in die Seile zu tragen, weil A damit seinen letzten Rope Break verheizen würde. Natürlich müsste der Ref da immer klar abgrenzen, ab wann sowas mit einem tatsächlichen Submissionhold passiert oder nicht. Aber generell: Leute, soeben wurde ein Bearhug spannend gemacht!

Muss man halt erstmal over bringen, dass es noch was anderes geben kann als Crazy Bumps, Finisher-Bashing und Near Pinfall Flurries.