Kolumne: Stevie's Papercutz #3 (Feedback)

[FW.net]

Ausgabe 2 liegt noch nicht lange zurück, da kommt Stevie schon mit Ausgabe 3 seines Papercutz um die Ecke. Dieses Mal ist es aber etwas anders.



Für die 3. Ausgabe von Papercutz hat sich Stevie Verstärkung geholt in Form von Tobi und Brian, besser bekannt als die Spieler der legendären Lobotomy Blues, Grizz Lee & Kevin "Blackheart" Sharpe. Und worüber könnten sie denn reden, wenn nicht über das Tag Team Wrestling im Fantasy Wrestling?

Viel Spaß dabei.

Stevie's Papercutz #3: Tag Teams

Eine Ausgabe von Papercutz verpasst?

PAPERCUTZ#1 – RÜCKTRITT
PAPERCUTZ#2 – SPLIT/REUNION

[Movado]

Aaarch... wie gerne würde ich jetzt dazu meine Standpunkte aus dem PCWA Podcast wiederholen. Jeder der schon mal mit mir zu tun hatte kennt meine Einstellung zum Tag Team Wrestling und dem ganzen Drumherum. Schönes Ding. Mich verwundert allerdings das die Kolumne nun für eine Talkrunde verwendet wurde, wäre auch ein Thema für einen Podcast gewesen, aber nun gut.

[eWtorch]

I hope you do not mind, but I would like to start posting these on ewtorch as well.

[CJ]

If Stevie doesn't mind, you can post them on ewtorch.

[SVC]

@movado: in meiner ersten kolumnenreihe hab ich das auch abwechselnd gestaltet, mal interviewformen eingestreut oder fanfiction. ich finde diese art, einen podcast in schriftform zusammenzufassen, als mal etwas anderes - und durchaus gelungen. danke nochmal dafür an die homies mit der komischen beziehung.
@CJ: i don't mind at all. aber in deutsch? auf englischem boden? =)

[CJ]

@Stevie: Er wird es per Google Translate ins englische übersetzen. Aber vielleicht kriegen wir alle ja eine vernünftige englische Übersetzung hin. Ist ja, im Gegensatz zu unseren "Google Shows" dort, kein großer Akt und nicht allzuviel Text.

[CJ]

[quote=""Movado""]Aaarch... wie gerne würde ich jetzt dazu meine Standpunkte aus dem PCWA Podcast wiederholen. Jeder der schon mal mit mir zu tun hatte kennt meine Einstellung zum Tag Team Wrestling und dem ganzen Drumherum. [/quote]

Da die meisten den PCWA Podcast sicher nicht gehört haben, und wir auch an deiner Meinung interessiert sind, wäre es doch toll, wenn du das noch einmal für uns wiedergeben würdest.

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=FEEDBACK=
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Erst einmal finde ich es schön, dass diese Kolumne von der Tag Team Szene im FW handelt. Die Tag Teams bekommen im FW leider seit Jahren schon viel zu wenig Liebe. LEIDER sind die Lobotomy Blues auch das einzige Tag Team im deutschsprachigen FW, welches über ein Jahrzehnt sich einen Namen machen konnte. Gut, das mag natürlich auch daran liegen, dass viele Spieler nicht die gleiche Zeit im FW aktiv waren. Wir verdienen mit dem FW ja nicht unseren Lebensunterhalt. Die Blues sind aber dennoch ein Vorzeigebeispiel. Trotz das beide Spieler auch ihre Solo Runs hatten, fanden sie doch noch irgendwie immer wieder zusammen und waren erfolgreich. Andere Teams, die auf kurzer Sicht erfolgreich in ihrer Division waren, splitteten sich einmal und waren dann nie wieder zusammen oder verschwanden gleich komplett in der Versenkung. Meist lag der hier der Grund am Spieler selbst, der noch irgendwo einen anderen Single Wrestler hatte, der ihm bedeutend mehr Spaß machte.

(Vorläufig) Abschließend sei gesagt: Die Blues waren hier die perfekten Buddies für diese Kolumne. Von daher:

Gut, jetzt zur allgemeinen Situation des FWs in Deutschland. Zu meinen Anfängen im FW gab es noch viele Tag Teams. Ich kann mich an keine Liga erinnern, wo Teams mal Mangelware waren. Nehmen wir mal die Big 4 von damals, bzw. die Big 2 GWF und GCW (an deren Roster kann ich mich wenigstens noch gut erinnern ^^). Die GWF hatte die Lobotomy Blues, die Three Teenie Tiny Little Dolphins, La Famiglia und Ace Vega & Raul Calavera (OKAY, vergesst das letzte Team ). Die GCW hatte das (\/)illeniu(\/), die High School of Low Blows, die Grindlickers, New Clearity und wie sie alle hießen. Und auch in anderen Ligen sah es nicht unbedingt danach aus, als sei die Division unterbesetzt. Irgendwann kam dann wohl der Knackpunkt. Vielleicht lag es daran, dass im FW es allgemein weniger neue Spieler gab oder das viele Leute einfach kein Tag Team spielen wollten. Ich erinnere mich noch genau an den Tag, wo im GCW Roster die Mitteilung kam, dass die Aufnahme für Tag Teams bedeutend höher ist.

Irgendwie gab es aber dennoch in den Ligen Tag Team Wrestling und auch einen ausgefochtenen Titel dazu. Aber wenn man sich genau erinnert, dann war diese Division nie riesig, egal wo. Kurzzeitig mag es mal hie und da zu dem Wunder gekommen sein, dass es 5-6 Teams gab, aber meist hielten sich viele Teams nicht lange.

Was ist es aber jetzt, was ein Tag Team auf lange Sicht erfolgreich macht, bzw. den Spielspaß beim Spieler/den Spielern aufrecht erhält? Meiner Meinung nach muss, wie es ja auch angesprochen wurde, die Synergie stimmen. Blacky und Grizz lagen ja auch On Gimmick auf einer Wellenlänge und ergänzten sich. Hier mussten nicht zwei Leute sich selbst ein Standing erarbeiten, sie taten es zusammen und beide profitierten davon. Wenn zwei Single Wrestler sich zu einem Team zusammenschließen, muss man da meist kleinere Abstriche machen. Wenn man direkt in einem Tag Team startet, dann sollte der eigene Wrestler (wenn wir mal von einem 2 Spieler Team ausgehen) nicht unbedingt gleich auf eine Solo Karriere ausgelegt sein. Als aktuelles Beispiel nenne ich hier einmal den Social Scum aus der GWS. Für mich derzeit die würdigsten Nachfolger der Lobotomy Blues, auch wenn beide gerade auf Solopfaden unterwegs sind, was aber an der Pause von Dr. Boobs mehr lag. Auch bei ihnen merkte man gleich diese unbeschreibliche Synergie und ich weiß auch, dass beide Spieler Tag Team Wrestling mögen (was auch positiv dazu beiträgt). Ich bin mir sicher, dass wir über kurz oder lang auch den Scum wieder als Team sehen werden und sie werden die Tag Division rocken. Das schöne an einem gut funktionierenden Tag Team ist ja, dass sie auch nach Monaten oder Jahren wieder zusammenfinden können und es ist so, als wäre kein Tag vergangen. Ich stimme aber in dem Punkt überein, dass wenn ein Spieler zu große Solo Ambitionen an seinen Wrestler haben sollte, ist das Team schon von vornherein verloren. Wobei es auch hier immer auf die Art und Weise ankommt. Mach ich jetzt selbst mein Ding, obwohl das Team noch existiert oder habe ich einfach gerade die Wahl, weil von meinem Partner nichts mehr kommt?

In einem Punkt möchte ich aber Tobi wideresprechen. Ich denke schon, dass auch Tag Teams den Main Event eines PPVs hypen können. Es gab in der Vergangenheit sicher tolle Fehden, die durchaus einen PPV hätten headlinen können (und nein, mir fällt gerade keine ein). Ich denke es hat eher etwas damit zu tun, dass wir alle von der Wrestlingmentalität betroffen sind, dass in den Main Event eines PPVs in der Regel das World Titel Match gehört. Im Real Wrestling mag dies stimmen, da um diesen Titel der meiste Hype gemacht wird und am meisten Kohle ausgegeben wird. Aber im FW bin ich der Meinung, dass bei einer geilen Story auch das Tag Team Titel Match einen Event headlinen kann und das World Titel Match kommt davor. Man muss den Tag Teams einfach mehr Liebe in der Card zusprechen. Wenn die Midcard eines PPVs das größere Maß aller Dinge ist, dann dürfen wir uns auch nicht wundern, wenn die Teams irgendwann brechen.

Zu diesem Cotatores Turnier in der PCWA kann ich nicht viel sagen. Auf der einen Seite natürlich schön, wenn es ein Tag Team Turnier gibt (in der GWS wird zum Beispiel im nächsten Jahr das Fallen Kingdoms Turnier rein aus Tag Teams bestehen, um einen König und eine Königin zu finden, evtl. sogar mit GWS Double Trouble Championship Möglichkeit), aber ich fand es damals in der PCWA schon falsch die Division zu streichen. Damals war ich ja selbst noch Spieler in der PCWA und war erfreut, als sich ein Team namens DiRT (oder so) präsentierte. Endlich mal wieder ein festes Tag Team in der Liga, aber kurz darauf wurde ja die Division und der Titel zu den Akten gelegt, was ich sehr schade fand. Ich finde, dass jede Liga eine Tag Team Division haben sollte und genau wie es in der Single Division 2+X Titel zu gewinnen gibt, hat die Tag Team Division auch ihren einzigen Titel verdient. Ob ein einzelnes, jährliches, Turnier in einer Liga jetzt gleich eine ganze, feste, Division ersetzen kann, das darf jeder für sich selbst entscheiden. Man merkt aber an euren Worten, dass es sich langsam abnutzt, zumindest für euch. Welchen Anreiz haben denn Tag Teams von diesem Turnier? Würde es eine funktionierende Division geben, wäre das sicher gleichzusetzen mit dem Sieg im Single Wrestler Tournament, was ja auch jede Liga in der Regel hat. Aber wenn es nur einmal im Jahr wirklich um Tag Teams geht? Da wird, meiner Meinung nach, viel Potential liegen gelassen.

Die krasseste Tag Team Divsion Auflösung die ich aber mal mitbekommen hatte, war in der XPA. Zwar schwächelte die auch etwas (heute würden wir darüber lachen, aber wir reden hier vom Jahr 2003/04), aber sie hatte noch mehr als 3 feste Tag Teams. Das war richtig blöd damals.

Schlusswort: Eine schöne Kolumne, mit einem tollen Thema. Ich hoffe das Tag Team Wrestling stirbt nicht im FW eines Tages wirklich aus. Wir selbst haben es in der Hand. Zum Abschluss poste ich noch ein Youtube Video, welches Brian damals in einer Skype Konfi mit Tobi und mir postete. Ich glaub das war zu der Zeit, wo wir über deren Gast Auftritt beim Battlefield quatschten. Wer würde nicht selbst gerne folgenden Satz über sein Team hören? Sie waren die ...

... des Fantasy Wrestlings?

[Detoxx]

Selbstverständlich kann man auch den Tag Titel einen PPV headlinen lassen. Prinzipiell sind das World Champions, also on par mit "dem" World Champion, nur eben in der Sparte Tag Team. Tag Team Matches waren lange Zeit eine besondere Attraktion, weil sie die üblichen One on Ones mit so vielen anderen Aspekten erweiterten. Dementsprechend haftete länger währenden Tag Teams eine entsprechende Spezialisierung, Ruf und Flair an. Kein Zweifel bestand, dass die Legion of Doom auf einer Ebene mit Hulk Hogan stand. Ein echtes Tag Team war von Random Teams nicht zu schlagen. Weil eben auch die Sonderregeln von Tag Team Matches viel stärker betont wurde. Man lese sie sich mal durch, sie sind traumhaft, in puncto Ideen für ein Match. Aber heute finden die sie keine Anwendung oder Gebrauch mehr. Tag Teams sind fast nur noch "Zustände" , in denen man die Einzelwrestler parkt, für die man keine Ideen hat. Die Matches sind lange verkommen zu tumben Multi Men Spotfests, die nur bereichert werden, wenn ein paar sich als Comedians mit gutem Timing erweisen, während die wundervollen Werkzeuge des Tag Team Regelwerks ungenutzt bleiben und jedes Tag Team an Mid- oder Uppercarder verheizt wird.

Im FW haben wir es halt in der Hand, Tag Team Wrestling zu der Attraktion und Besonderheit zu machen, die es eigentlich ist. Und dann kann da auch mal ein Tag Team Titelmatch im Main Event landen. Eine Frage des Bookings und Respekts dafür.
Aber auch die echten Ligen haben da ihren Anteil. Würde WWE es schaffen, Tag Team Wrestling wirklich heiß und besonders zu machen, hätte es auch viel mehr Leute, die das im FW nachzeichnen wollten.

[RvH]

Ich habe in einer Zeit Interesse für das Wresting entwickelt, in der Tag Teams schon eine extrem untergeordnete Rolle gespielt haben. Es gab nicht die Rockers, sondern die Heart Throbs und statt der Legion of Doom hatte man die Dicks. Dementsprechend wuchs mein Interesse am Teamgeschehen in Bezug auf das reale Wrestling nie wirklich an. Selbst wenn mal gute Teams auf den Plan traten oder zwei Einzelwrestler in ein Duo gepackt wurden, war das meist eine kurzlebige Angelegenheit und diente schlussendlich dazu, einen der beiden Teamer nach dem Split zu pushen. Das hat mich persönlich selten gestört, denn die Einzeldivision fand ich schon immer interessanter. Weil sie eben wertiger ist/dargestellt wurde und auch von den Matches her. Bei typischen Tag Team Fights haben sich die erzählten Stories (A wird isoliert, bis B eingewechselt wird/C unterbricht Pin an D) immer konstruierter angefühlt als bei einem Singles-Match.

Deswegen bin ich also noch nie Team-Fan gewesen. Trotzdem habe ich zu meiner Hauptaktivitätszeit im FW hin und wieder mit dem Gedanken gespielt, ein Tag-Team anzumelden. Einerseits, weil es eine der wenigen Sachen ist, die ich noch nie gemacht habe und andererseits, weil es einfach interessant ist und in Bezug auf Gimmicks und Dynamiken neue Möglichkeiten bietet.
Warum ich es schlussendlich nie gemacht habe, lag wohl daran, dass die Teamszene in jeder Liga, in der ich gespielt habe, nicht nur ein Mauerblümchen war, sondern irgendwo ganz tief unter der Erde lag. Manchmal gab es 2-3 Teams, die dann nach ein paar Wochen im Titel-Picture waren und schon bald wieder zugunsten von Single-Charakteren verschwanden. Da boten sich für mich immer recht wenig Anknüpfungspunkte. Und um selbst "Geburtshelfer" der Szene zu sein und quasi zwangsweise zunächst das TT-Monopel zu stellen, war ich dann wiederum nicht motiviert genug. Es boten sich eben immer Möglichkeiten, die kurzfristig mehr Spaß und Möglichkeiten versprachen.

Ich will nicht sagen, dass TT-Wrestling im FW chancenlos sein muss. Aber, auch angesichts der Entwicklung im realen Wrestling, ist für mich auch völlig verständlich, warum es gegenüber der glanzvollen Singles-Division ein Schattendasein führt. Vielleicht sind vereinzelte Turniere wie in der PCWA die Lösung, vielleicht kann auch eine Liga mit TT-Fokus funktionieren, ähnlich wie Athena es mit den Frauen macht. Aber für eine Tag Team Division, die bspw. in der PCWA oder GFCW gleichberechtigt neben den Singles-Titeln steht, sehe ich irgendwie recht wenig Chancen, weil sich die Mehrheit im Zweifelsfall wohl immer für den Einzelweg entscheiden wird.

[Detoxx]

Du hast Recht, TT Matches werden immer sehr ähnlich gebookt, indem A isoliert wird, irgendwann Hot Tag, alle 4 im Ring, und im Trubel dann ein Pinfall. Das ist sehr, sehr traurig. Und selbst bei NXT, wo viele Sachen Hoffnung machen und die Tag Team Szene viel interessanter ist, werden sie das nicht richtig los.

Dabei bietet TT Wrestling so viele Möglichkeiten. Kleinigkeiten halt. Die Brain Busters waren da echt gut, vor allem Arn Anderson, bei dem es absolut Null fette Moves, sondern die vielen, vielen Kleinigkeiten waren, wegen denen er einfach nur verdammt gut war.