Mad Dog hat geschrieben:Wolfhart hat geschrieben:Mad Dog: ... in der FW-Welt ist Wrestling ein wettkampfmäßig organisierter Kampfsport, alles darüber hinausgehenden Gedanken zerstören mir die Illusion.
Tut mir leid, nein. Meine Meinung:
In der realen Welt ist Wrestling eine auf Darstellung von Gewalt beruhende Unterhaltungsform.
In der realen Welt ist Fantasy Wrestling eine auf Darstellung von Gewalt beruhende Unterhaltungsform.
In diesen Darstellungen ist Wrestling in beiden Fällen ein wettkampfmäßig organisierter Kampfsport. Alle darüber hinausgehenden Gedanken zerstören mir in beiden Fällen die Illusion.
Doch, natürlich erschaffst du eine fiktive Welt, in der das Wrestling echt ist.
Genauso, wie WWE eine fiktive Welt erschaffen hat, in der das Wrestling echt ist.
In WWEs fiktive Welt taucht man ein, wenn man RAW guckt, in deine, wenn man Vendetta liest.
WWEs Mittel sind bewegte Bilder, dein Mittel ist Text.
WWE hat ein Bürogebäude in Stamford, du ein Forum hier auf dem Board.
D.h., für dich verhält sich "FW" zu "Wrestling" wie "Roman" zu "Romanverfilmung" - der Inhalt ist derselbe, nur die Form unterscheidet sich. Ihr beide "produziert Wrestling", nur auf ne andere Art. Und ihr beide erschafft eine fiktive Welt, die sich von der realen unterscheidet.
Oder hab ich dich da missverstanden?
Meine Behauptung ist nun, dass nicht jeder diese fiktive Welt genauso sieht. Wenn ich mir hier reihum die Kommentare zu "Kayfabe brechen" anschaue und mich an diverse Wiki-Einträge und Shoot Interviews erinnnere, stelle ich fest, das offenbar mehr als nur ein Spieler etwas ganz anderes macht. Nämlich nicht: Wrestling mit anderen Mitteln, sondern: eine Welt erfinden, in der eine fiktive Wrestlingliga fiktive Wrestler zur Unterhaltung eines fiktiven Publikums in den Ring schickt. In dieser Welt ist nicht das Office hier auf'm Board das PCWA-Office, sondern es gibt irgendwo in der fiktiven Welt ein fiktives Bürogebäude, in dem fiktive Booker der Show booken. Und diese ganze Welt wird von den SPielern hier simuliert. Hier ist die Analogie nicht "Roman-Romanverfilmung", sondern "realer Kriminalfall - Film über diesen Kriminalfall".
Der Gag ist, dass all diese Umstände normalerweise, wie Golphin schon schrieb, nie wirklich in Erscheinung treten, sondern implizit dazugedacht werden. Da on cam sowieso Kayfabe gewahrt wird, werden all diese Dinge in den TV-Shows normalerweise nie erwähnt.
Ich behaupte weiterhin, dass diese unterschiedlichen Annäherungen an Fantasy Wrestling völlig normal sind, weil sie aus der Widersprüchlichkeit des Wrestlings selber entspringen.
EDIT: Ja, und meine Schlussfolgerung wär dann halt: da gibt's kein "den anderen von was überzeugen" oder "das eine ist vernünftiger als das andere", sondern es sind zwei Arten, kreativ an's Wrestling heranzutreten. Das muss das Office entweder festlegen, was Sache ist, oder man muss vermeiden, dass diese zwei Arten miteinander kollidieren.