Bundestagswahl 2017

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Bundestagswahl 2017

#1

Beitragvon Vox Falconis » Mo 25. Sep 2017, 09:21

Ja, die Wahl ist wieder einmal vorbei. Die Ergebnisse bieten ein paar kleine Überraschungen und dadurch kann es interessante Folgen geben.
Genaueres kann man ja in diverse Nachrichtenportalen nachgucken, aber hier wollen wir einfach grundsätzlich darüber diskutieren, kommentieren, beschweren oder einfach nur eine Meinung abgeben.

Wie gewohnt bleiben CDU und SPD die stärksten Parteien, auch wenn sie weiter an Stimmen verloren haben. Was mich aber negativ überrascht hat ist die Wahl der dritten Partei: AfD. Ganz ehrlich? Ich habe denen nicht so viele Stimmen zugetraut, aber die Realität ist leider anders. Übrigens ist AfD ein typisch ostdeutsches Phänomen, in fast allen Wahlkreisen im Osten war AfD sogar oft die zweit stärkste Partei und in manchen Fälle die stärkste.

FDP ist nach vier Jahren Abstinenz wieder dabei, die Grünen ein wenig erstarkt, die Linken wie immer ein bisschen dabei.

SPD hat eine Bildung von GroKo abgelehnt und will daher die Oppositionspartei sein. Somit bleibt Merkel im Prinzip nur die Jamaika-Koalition. Kann das funktionieren, obwohl CDU, FDP und die Gründen so viele einander widersprechende Programmpunkte haben? Kann Merkel ihre Politik fortführen, oder werden jetzt anderen dazwischen funken? Glaubt ihr, die Deutschen wollen wirklich Veränderungen? Was glaubt ihr, warum konnte AfD sich so stark positionieren? Was ist für Deutschland zu erwarten?
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#2

Beitragvon Golphin1701 » Mo 25. Sep 2017, 16:19

Grunt hat geschrieben:Übrigens ist AfD ein typisch ostdeutsches Phänomen, in fast allen Wahlkreisen im Osten war AfD sogar oft die zweit stärkste Partei und in manchen Fälle die stärkste.
... bevor hier andere schon wieder Mauern errichten, wo seit fast 30 Jahren keine mehr sind: das ist nur eine Feststellung - und kein Freibrief für die üblichen Pauschalisierungen. Also am besten gleich lassen ...

Ansonsten ... wie sagte schon der Dichter: "Denk ich Deutschland in der Nacht bin ich um den Schlaf gebracht." Damals positiv gefärbt - diesmal das genaue Gegenteil. Wenn die Teutonen nicht bald gegensteuern und aufwachen, werden sie sich in der nahezu selben Situation wiederfinden wie wir sie schon vor 90 Jahren hatten. Nur das die Grenzen kleiner sind - und die friedhofsblonde AfD-Speerspitze sich nur noch anderen Frisuren aufm Kopf und unter der Nase zulegen muss.

Hoffe, das war der notwendige Warnschuss, um das Ruder in den nächsten vier Jahren noch rumzureißen. Merkel muss jetzt handeln und endlich auf den Bayern-Hotte hören. Schwieriger dürfte da schon Özdemir mit seinen (durchaus berechtigten, aber schwierig zu realisiereden) Forderungen sein. Linder als AM dürfte denke ich gefestigt sein.

Aber ... nachdem die Petry jetzt weg ist und keiner so wirklich mit dem anderen kann, ist die Möglichkeit nach Neuwahlen nicht mehr fern. Wie dem auch sei: momentan ist mir bei der Zukunft himmelangstundbange ....
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#3

Beitragvon Betonkopf » Mo 25. Sep 2017, 17:28

Also ich als Ossi kann die Pauschalisierungen durchaus verstehen. Es ist nunmal nun ein Fakt, dass die meisten AfD Hochburgen im Osten waren. (und Bayern natürlich) Die Zahlen geben das nunmal her. (genau auch wie Hochburgen der Linken) Anderseits war die FDP im Westen überstark vertreten. Der Arbeiter im Osten wählt AfD, der Selbstständige im Westen die FDP. Beide Seiten haben also ihre Zielgruppe gefunden und wurde von der in den Bundestag gespült.

Verwunderlich war das Wahlergebnis der AfD auch nicht, die ganzen Prognosen hatten das vorausgesagt. Wundert mich auch kein Stück, wenn ich die Prozente sehe. CDU verliert 8%, AfD gewinnt 8%. Da hat sich der erzkonservative Flügel der CDU einfach in eine eigene Partei aufgspaltet, wie wir es u.a. bei der Tea Party in den USA gesehen haben. Viele AfD Direktkandidaten waren das früher für die CDU. Das ist Fakt. Ergo konnte Mutti Merkel die ganzen Armheber in ihrer Partei nicht unter Kontrolle bringen, so dass die nun einfach ungeniert in der Landschaft ihre Scheiße rumexplodieren können. Nur spricht halt keiner wirklich darüber, dass die ganzen Geheimratsnaziecken früher einfach unentdeckt in der Union rumgemacht haben. Aber dann würde die Merkel halt auch nicht so gut bei wegkommen. Aber hey, nun darf sie auf 16 Jahre Bundesdiktator freuen. Demokratie ist schon ein dolles System.

SPD hat sich nach der Agenda 2010 und Schröder eh selbstenleibt, der schleichende Prozess in den Abgrund sollte also auch Niemanden überraschen. Eine "sozialsdemokratische" Partei, die Hartz IV und dergleichen zu verantworten hat, braucht sich nicht wundern, wenn ihnen keiner mehr "Soziale Gerechtigkeit" abkauft. Das glaubt denen halt keine Sau mehr. Dann die GroKo war Akt 2 der Selbstzerstörung. Da wäre selbst der Warrior neidisch.
Ist auch witzig, dass SPD 5% verliert, FDP 6% gewinnt. Also Wählerströme sind bei der Wahl für mich doch recht gut erkennbar.

Die Grünen werden sicherlich auf die Koalition eingehen, denn nach dem Atomausstieg haben die eh keine Kernthemen mehr und so gewinnen die wenigstens noch 4 Jahre Relevanz, wo denen eventuell mal ein Thema einfallen könnte, warum man sie überhaupt wählen sollte. Ich bin gespannt.

Nun, die nächsten vier Jahre werden das, was sie werden. AfD ist sicherlich ein Schandfleck, aber kein Zufall. Das hat Gründe, warum die Leute diesen Gestalten nachlaufen. Vielleicht sollte man doch wieder mehr in Bildung investieren.

Naja, warten wir auf 2021.. oder 2025.. irgendwann kommt die PARTEI in den Bundestag und dann wird alles gut. Prost.


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