Aktuelle Lektüre - Volume II

Diskutiert hier über Gott und die Welt und alle Themen die sonst nirgendwo reinpassen. Achtung: Spamthreads sind zu unterlassen!
FW.net Karrierehöhepunkt
FW.net Karrierehöhepunkt
Benutzeravatar
Registriert: Mo 1. Feb 2010, 23:32
Beiträge: 5135
Kontaktdaten:

#21

Beitragvon Malibu Al » Fr 14. Aug 2015, 01:55

Hab den Roman nun durch und bin begeistert, echt jetzt.
Herrlich fies und dreckig wenn die Pilze in Action sind.
Der Roman endet mit einem Cliffhanger und der ist echt so geschrieben das man wirklich wissen will wie es weiter geht.

FW.net Rekordtitelhalter
FW.net Rekordtitelhalter
Benutzeravatar
Registriert: Mo 22. Feb 2010, 22:28
Beiträge: 6237
Wohnort: Providence, Rhode Island, New England
Kontaktdaten:

#22

Beitragvon Movado » So 15. Nov 2015, 21:56

Zombie Zone Germany

Bild
Klappentext hat geschrieben: Unsere Städte wurden Höllen. Sie kamen über Nacht. Ihr Hunger war unstillbar. Sie fielen wie Heuschreckenschwärme über die Lebenden her. Zerrissen sie, fraßen, machten aus ihnen etwas Entsetzliches.

In den Straßen herrscht verwestes Fleisch. Zwischen zerschossenen Häusern und Bombenkratern gibt es kaum noch sichere Verstecke. In Deutschland ist der Tod zu einer seltenen Gnade geworden. Hohe Stahlbetonwände sichern die Grenzen. Jagdflieger und Kampfhubschrauber dröhnen darüber. Es wird auf alles geschossen, was sich (noch) bewegt. Deutschland wurde isoliert – steht unter Quarantäne.

Die wenigen Überlebenden haben sich zu Gruppen zusammengeschlossen, oder agieren auf eigene, verzweifelte Faust. Gefangen unter Feinden. Im eigenen Land. Doch ist der Mensch noch des Menschen Freund, wenn die Nahrung knapp wird und ein Pfad aus kaltem Blut in eine Zukunft ohne Hoffnung führt?

Die Auftakt-Anthologie zu Deutschlands größter Zombie-Reihe mit 21 Kurzgeschichten von Alin Rys, Britta Ahrens, Carolin Gmyrek, Christian Günther, Daniel Huster, Eberhart Leucht, Fabian Dombrowski, Felix Kreutzmann, Heike Schrapper, Jan Christoph Prüfer, Joshua Lorenz, Kerstin Zegay, Lisbeth Duller, Chris Dante, Marina Heidrich, Markus Cremer, Nora Wanis, Sandra Longerich, Sebastian Braß, Tom Karg und Vincent Voss
Ich lese unheimlich gerne Anthologien. Kurzgeschichtensammlungen die meist von einer Vielzahl an Autoren verfasst wurde und unter der Schirmherrschaft eines Verlags und/ oder anderen Autors herausgebracht wurde. Als jemand der in den letzten 2 Jahren extrem viel Zeit in und mit der Szene der "deutschen Phantastik" verbracht und gelesen hat, stolpert man in die verschiedensten solcher Anthologien hinein. Zombie Zone Germany ist ein Projekt das von Torsten Exter - einem angesehen Autor, der Szene - angestoßen wurde. Man könnte es schlicht auf eine Art The Walking Dead auf deutsch reduzieren, den im Grunde geht es um nichts anderes. Das überleben der Bevölkerung in einem hermetisch abgeschirmten Land nachdem eine zombifizierung der Menschen durch Maden (ja Bourbon, es geht um Maden!) hervorgerufen wurde. Aber es ist schon ein Stück weit mehr. Das hier vorgestellte Buch dient dem Auftakt einer ganzen Reihe von Kurzromen die im Umfang her sich der klasssichen Heftromanlänge von 175.000 Zeichen bedienen. Zwei Folgeromane sind bereits erschienen und stehen bereits auf meiner Liste.
Wer Gemetzel sucht ist hier Falsch. Sicherlich wird auch das eine oder andere etwas heftiger beschrieben. Aber das Projekt Zombie Zone Germany orientiert sich weniger wie das amerikanische Vorbild an der Bildgewaltigen Metzelei der TV-Serie, sondern eher an der Geschichte der Charaktäre wie bei der Comicserie die im Cross Cult Verlag erscheint.
Es ist Dyostopisch. Es geht an die Grenzen der Menschlichkeit. Es geht ans Eingemachte. Und einige der besten Horrorautoren der neueren/ frischeren Garde, wie Vincent Voss, sind am Start. Obwohl ich das Buch noch nicht komplett durchhabe, kann ich eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen für Leser die sich nicht nur für Gedärme und Blut interessieren, sondern auch für die psychologischen Abgründe in einer dunklen Zukunft.

ISBN 13: 978-3-94-472974-9
Preis laut Verlag: 12,90 €
IPW Executive Producer & Freelance FW Consultant

Ed Steele Fan #1 since 2008 || Back in part-time action || R.I.P. Second City Wrestling

Aktuelle Veröffentlichungen und Beiträge als Autor:
Die Klinge von Umao Mo (zusammen mit Jörg Kleudgen)
Insomnie (Novelle)
Yoggoth - Ein Reiseführer (Themenantologie / Beitrag: Der zeitlose Wanderer)

Erstes Match bestritten
Erstes Match bestritten
Benutzeravatar
Registriert: Mo 6. Okt 2014, 04:12
Beiträge: 291

#23

Beitragvon tOm~! » Fr 12. Feb 2016, 00:14

Bild

"Keine andere Finanzorganisation hat im vergangenen halben Jahrhundert
so tief in das Leben so vieler Menschen eingegriffen wie der
Internationale Währungsfonds (IWF). Seit seiner Gründung nach dem Zweiten
Weltkrieg hat er seinen Einflussbereich bis in die entlegensten Winkel der
Erde ausgeweitet. Derzeit zählen 188 Länder auf fünf Kontinenten zu
seinen Mitgliedern.

Jahrzehntelang war der IWF hauptsächlich in Afrika, Asien und Südame-
rika tätig. Dort gibt es kaum noch ein Land, in dem seine Politik nicht
ein- oder mehrmals in enger Zusammenarbeit mit der jeweiligen natio-
nalen Regierung durchgesetzt wurde. Nach dem Ausbruch der weltwei-
ten Finanzkrise im Jahr 2007 hat er sich verstärkt Nordeuropa zugewandt,
seit dem Einsetzen der Euro-Krise im Jahr 2009 ist vor allem das südliche
Europa in seinen Fokus gerückt.

Offiziell besteht die Hauptaufgabe des IWF darin, das globale Finanzsys-
tem zu stabilisieren und in Schwierigkeiten geratenen Ländern aus der
Krise zu helfen. In der Realität erinnern seine Einsätze eher an Feldzüge
kriegführender Armeen. Wo immer er einschreitet, greift er tief in die
Souveränität von Staaten ein, zwingt ihnen Maßnahmen auf, die von der
Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt werden, und hinterlässt eine breite
Spur wirtschaftlicher und sozialer Zerstörung.

Dabei setzt der IWF weder Waffen noch Soldaten ein, sondern bedient
sich ganz einfach der Mechanismen des Kapitalismus, genauer gesagt: der
Kreditwirtschaft. Seine Strategie ist in allen Fällen so simpel wie effektiv:
Gerät ein Land in finanzielle Schwierigkeiten, ist er zur Stelle und bietet
Unterstützung in Form von Krediten an. Im Gegenzug fordert er die Durchsetzung von Maßnahmen, die
die Zahlungsfähigkeit des Landes zum Zwecke der Rückzahlung dieser Kredite sicherstellen sollen.

Wegen seiner weltweiten Sonderstellung als »Kreditgeber letzter Instanz«
bleibt den Regierungen in der Regel keine andere Wahl als das Angebot
des IWF anzunehmen und auf seine Bedingungen einzugehen – mit dem
Ergebnis, dass sie sich in einem Netz der Verschuldung verfangen, in dem
sie sich infolge von Zins-, Zinseszins- und Tilgungszahlungen immer tie-
fer verstricken. Die sich daraus ergebende Belastung des Staatshaushal-
tes und der heimischen Wirtschaft führt mit unerbittlicher Konsequenz
zu einer Verschlechterung ihrer Finanzlage, die der IWF wiederum als
Vorwand nutzt, um unter dem Schlagwort der »Austerität« immer neue
Zugeständnisse in Form von »Sparprogrammen« zu erzwingen.

Für die einfache Bevölkerung der betroffenen und zumeist einkommens-
schwachen Länder hat diese Politik verheerende Folgen, denn deren Re-
gierungen handeln allesamt nach dem gleichen Muster: Sie wälzen die
Folgen der Sparmaßnahmen auf die abhängig Beschäftigten und die Ar-
men ab.
Auf diese Weise haben IWF-Programme Millionen von Menschen den
Arbeitsplatz genommen, ihnen den Zugang zu ausreichender Gesund-
heitsversorgung, einem funktionierenden Bildungswesen und menschen-
würdigen Unterkünften verwehrt. Sie haben ihre Nahrungsmittel bis
zur Unbezahlbarkeit verteuert, die Obdachlosigkeit gefördert, alte Men-
schen um die Früchte lebenslanger Arbeit gebracht, die Ausbreitung von
Krankheiten begünstigt, die Lebenserwartung verringert und die Säug-
lingssterblichkeit erhöht.

Am anderen Ende der gesellschaftlichen Leiter dagegen hat die Politik
des IWF einer winzigen Schicht von Ultrareichen dazu verholfen, ihre
riesigen Vermögen sogar in Krisenzeiten zu vermehren. Die von ihm ge-
forderten Maßnahmen haben entscheidend dazu beigetragen, dass die
weltweite soziale Ungleichheit ein in der Geschichte der Menschheit nie
dagewesenes Ausmaß angenommen hat. Der Einkommensunterschied
zwischen einem Sonnenkönig und einem Bettler am Ausgang des Mittelalters
verblasst gegenüber dem Unterschied zwischen einem Hedgefondsmanager
und einem Sozialhilfeempfänger von heute.

Obwohl diese Fakten allgemein bekannt sind und in den vergangenen
Jahrzehnten Hunderttausende zum Teil unter Einsatz ihres Lebens gegen
die Auswirkungen seiner Maßnahmen protestiert haben, hält der IWF
bis heute eisern an seiner Strategie fest. Trotz aller Kritik und trotz der
nicht zu übersehenden Folgen seines Handelns genießt er dabei nach wie
vor die rückhaltlose Unterstützung der Regierungen sämtlicher führen-
der Industrienationen.
Wieso? Wie kann es sein, dass eine Organisation, die rund um den Glo-
bus solch ungeheures menschliches Leid verursacht, weiterhin ungestraft
handeln und auch in Zukunft mit der Unterstützung der mächtigsten
Kräfte unserer Zeit rechnen darf? In wessen Interesse arbeitet der IWF?
Wer profitiert von seinem Tun?

Diese Fragen zu beantworten, ist das Ziel dieses Buches."

Eines der schockierendsten Bücher die ich je las. Die Realität ist letztlich eben doch brutaler, als die gruseligste Fiktion.
*Deutschland wird sich drastisch verändern, und ich freue mich darauf.* "Katrin" Göring-Eckardt, Bündnis90/Die Grünen

FW.net Rekordtitelhalter
FW.net Rekordtitelhalter
Benutzeravatar
Registriert: Mo 22. Feb 2010, 22:28
Beiträge: 6237
Wohnort: Providence, Rhode Island, New England
Kontaktdaten:

#24

Beitragvon Movado » Mo 15. Feb 2016, 11:20

Stella Maris
von Jörg Kleudgen

Bild
Klappentext/ Inhalt hat geschrieben: Nach dem tragischen Tod eines seiner Mitarbeiter zieht sich Jonas Schwarz in ein norddeutsches Seebad zurück. In der verregneten Jahreszeit und als einziger Gast im Ort, lässt er sich von der maritimen Atmosphäre und den Schauergeschichten der Einheimischen gefangen nehmen. Auch ist es gerade der Zeitpunkt, in dem die Bewohner der kleinen Stadt ein Fest vorbereiten, das nur einmal alle dreißig Jahre begangen wird: Hochzeit mit dem Meer. Im Laufe seines Aufenthaltes lernt Jonas die geheimnisvolle Stella kennen. Er verliebt sich in die junge Frau, der die Einheimischen gegenüber eine seltsame Mischung aus Furcht und Respekt zeigen. Mit der Zeit wird für Schwarz im deutlicher, dass die beschauliche Hafenidylle nur Fassade ist. Auf einer Insel vor der Küste macht er eine beunruhigende Entdeckung: Eine Steintafel in den Ruinen einer Abtei weist darauf hin, dass die Hochzeit mit dem Meer alles andere ist, als ein harmloser Brauch aus ferner Vergangenheit.
Jörg Kleudgen ist Autor, Sänger einer Gothic Rock Band (The House of Usher) und Illustrator. Ich hatte schon mehrfach das Vergnügen mich mit ihm auf Cons zu unterhalten und schätze seine Novellen sehr. Von daher bin ich sicherlich nicht ganz unbefangen wenn ich das Büchlein vorstelle.
Stella Maris ist seinem eigenen kleinen Privatdruck Verlag, der Goblin Press erschienen. In Handarbeit wohlgemerkt. Die Bücher haben eine geringe Auflage und sind aufgrund ihrer Machart allesamt Unikate.
Zur Gesichte selbst kann man sagen das sie aus der Ich-Perspektive geschildert ist und sich nach und nach als ein Abstecher Kleudgens in den Cthulhu-Mythos entpuppt. Denn viele Motive und Bausteine wie zum Beispiel eine Stadt in tiefster Meerestiefe und Rituale die Uralt sind, spielen offen mit der Thematik dieses Opensource-Universums. Besondere Anekdote ist zweifelsfrei das der Autor Elemente aus der für uns realen Welt einbaut in dem er den Hauptcharakter zum Beispiel Bücher finden lässt die von befreundeten Autoren Kleudgens stammen und sogar ebenfalls teilweise in der Goblin Press erschienen sind. Ich selbst mag den Stil und fühle mich beim lesen einer solchen abendfüllenden Novelle immer gut unterhalten. Wer jedoch die wirklich großen Schockelemente sucht, ist hier falsch. Für Freunde klassisch cthulhuoider Literatur jedoch zu empfehlen.

ISBM: Keine, da Privatdruck
Preis laut Webside: 12,-
Zuletzt geändert von Movado am Mo 15. Feb 2016, 11:48, insgesamt 1-mal geändert.
IPW Executive Producer & Freelance FW Consultant

Ed Steele Fan #1 since 2008 || Back in part-time action || R.I.P. Second City Wrestling

Aktuelle Veröffentlichungen und Beiträge als Autor:
Die Klinge von Umao Mo (zusammen mit Jörg Kleudgen)
Insomnie (Novelle)
Yoggoth - Ein Reiseführer (Themenantologie / Beitrag: Der zeitlose Wanderer)

Erster Titelgewinn
Erster Titelgewinn
Benutzeravatar
Registriert: Do 11. Feb 2010, 19:40
Beiträge: 2462
Wohnort: Goldenes Herz Hessens

#25

Beitragvon Hirnklops » Di 16. Feb 2016, 14:53

Bevor ich ein Stück Text eines jungen, aufstrebenden Autors beginne, muss ich zunächst noch "This book is full of spiders. Seriously, dude, don't touch it!" fertig lesen, den Folgeroman zum legendären, unglaublichen, fantasischen "John dies at the end". "John dies at the end", manch einer mag den Film kennen, aber glaubt mir: Das Buch ist noch viel kaputter. Durchgedrehter. Metaphysischer. Wer kennt "John dies at the end"? Wer es nicht kennt, was IST "John dies at the end"?

Ist es Horror? Ja.
Ist es Comedy? Ja.
Ist es Philosophie? Ja.
Ist es Physik? Ja.
Ist es von einem völlig zugedröhnten Junkie morgens um Vier an einer Bushaltestelle in Garmisch-Partenkirchen die Bibel interpretiert zu bekommen, während man völlig nackt und betrunken mit einem Palmwedel in der Hand darauf hofft, das gleich ein König vorbei kommt, dem man frische Luft zufechern darf? Ja.
Ist es völlig absurd? Ja.
Ist es unmöglich zu interpretieren? Ja.
Solving the following riddle will reveal the awful secret behind the universe, assuming you do not go completely mad in the attempt. If you already happen to know the awful secret behind the universe, feel free to skip ahead.

Let’s say you have an ax. Just a cheap one, from Home Depot. On one bitter winter day, you use said ax to behead a man. Don’t worry, the man was already dead. Or maybe you should worry, because you’re the one who shot him.

He had been a big, twitchy guy with veiny skin stretched over a thick biceps, a tattoo of a swastika on his tongue. Teeth filed into razor-sharp fangs—you know the type. And you’re chopping off his head because, even with eight bullets in him, you’re pretty sure he’s about to jump back to his feet and eat the look of terror right off your face.

On the follow-through of the last swing, though, the handle of the ax cracks in a spray of splinters. You now have a broken ax. So, after a long night of looking for a place to dump the man and his head, you take a trip into town with your ax. You go to the hardware store, explaining away the dark reddish stains on the broken handle as bbq sauce. You walk out with a brand-new handle for your ax.

The repaired ax sits undisturbed in your garage until the spring when, on one rainy morning, you find in your kitchen a creature that appears to be a foot-long slug with a n egg sac on its tail. Its jaws bite one of your forks in half with what seems like very little effort. You grab your trusty ax and chop the thing into a dozen pieces. On the last blow, however, the ax strikes a metal leg of the overturned kitchen table and chips out a notch right in the middle of the blade.

Of course, a chipped head means yet another trip to the hardware store. They sell you a brand-new head for your ax. As soon as you get home, you meet the reanimated body of the guy you beheaded earlier. He’s also got a new head, stitched on with what looks like plastic weed-trimmer line, and it’s wearing that unique expression of “you’re the man who killed me last winter” resentment that one so rarely encounters in everyday life.

You brandish your ax. The guy takes a long look at the weapon with his squishy, rotting eyes and in a gargly voice he screams, “That’s the same ax that beheaded me!”

IS HE RIGHT?
Is he?
They don't think it be like it is, but it do!

Absoluter Leserliebling
Absoluter Leserliebling
Benutzeravatar
Registriert: So 16. Jan 2011, 13:39
Beiträge: 4415
Wohnort: Hauptstadt Badens

#26

Beitragvon Baron Bourbon » Di 16. Feb 2016, 19:23

Nope, ist er natürlich nicht. Die Axt besteht aus zwei Teilen und beide wurden ausgetauscht. Sowohl der Griff, den du in der Hand hielst als du ihm den Kopf abschlugst, wie auch der Kopf jener Axt, die seinen Kopf abschlug, sind nicht mehr da. Statt dessen hast du einen neuen Griff und einen neuen Axt-Kopf, die nie von dem Zombie-Nazi gesehen wurden, ihn berührten oder auch nur in seiner Nähe waren.
Bild

FW.net Rekordtitelhalter
FW.net Rekordtitelhalter
Benutzeravatar
Registriert: Mo 22. Feb 2010, 22:28
Beiträge: 6237
Wohnort: Providence, Rhode Island, New England
Kontaktdaten:

#27

Beitragvon Movado » So 7. Mai 2017, 01:08

Lost In Fuseta
von Gil Robeiro (offenes Pseudonym von Holger Karsten Schmidt)

Bild
Pressetext hat geschrieben: Das Septemberlicht an der Algarve ist von betörender Weichheit. Am Flughafen von Faro nehmen Sub-Inspektorin Rosado und ihr Kollege Esteves einen schlaksigen Kerl in schwarzem Anzug in Empfang: Leander Lost, Kriminalkommissar aus Hamburg, für ein Jahr in Diensten der Polícia Judiciária. Eine Teambildung der besonderen Art beginnt.

»Lasst uns die Besten austauschen« – so stand es in der Broschüre von Europol. Doch schon bald gibt der merkwürdig gekleidete Lost seinen portugiesischen Kollegen aus dem Küstenstädtchen Fuseta Rätsel auf: Warum spricht er schon nach drei Wochen Sprachkurs fließend Portugiesisch – und versteht dennoch keinen ihrer Witze? Warum starrt er die Menschen so komisch an – und ist dennoch von so rührend-altmodischer Höflichkeit?

Auf der schwierigen Suche nach dem Mörder eines Privatdetektivs, der mit seinem Boot auf einer vorgelagerten Atlantikinsel gestrandet ist, kommt das Trio nicht nur langsam den schmutzigen Geschäften eines Unternehmens auf die Spur, das die Wasserversorgung an der Algarve übernommen hat. Die vermeintlichen Defizite und Inselbegabungen des deutschen Kommissars entpuppen sich immer mehr als kriminalistischer Gewinn. Und Leander Lost erfährt im Laufe der Ermittlungen zum ersten Mal in seinem Leben, was es heißt, Teil eines Teams zu sein. Zumal Soraia, die hübsche und lebenskluge Schwester von Sub-Inspektorin Rosado, ein ausgeprägtes Interesse an ihm entwickelt ...
Mal was anderes. Je älter ich werde um so mehr merke ich das nicht alles schlecht ist was man als typisch deutsch bezeichnet. Und typisch deutsch ist nunmal die vorliebe der dt. Leser für Krimis. Also habe ich mir den erstbesten Krimi in der Bahnhofsbuchhandlung gepackt und lese nun mal einen 08/15 Krimi. Bis jetzt ganz okay. Nicht die Erleuchtung vor dem Herren (Stand Seite 110) aber eben unterhaltsam.

FW.net Rekordtitelhalter
FW.net Rekordtitelhalter
Benutzeravatar
Registriert: Mo 22. Feb 2010, 22:28
Beiträge: 6237
Wohnort: Providence, Rhode Island, New England
Kontaktdaten:

#28

Beitragvon Movado » Fr 26. Mai 2017, 09:47

Der Fürst des Nebels + Der Mitternachtspalast + Der Dunkle Wächter + Marina
von Carlos Ruiz Zafón

Carlos Ruiz Zafon ist so eine Art weichgespülter Steven King Spaniens. Zumindest wenn man seine Vorliebe für Coming of Age Romane und sich überschneidende Szenarien zu Grunde legt.

Seine ersten drei Bücher werden die "Nebeltrilogie" genannt, was ein kleiner Etikettenschwindel ist, denn zwar spielt in allen drei Büchern Nebel eine gewisse Rolle, aber da war es dann auch schon. Im Grunde folgen alle drei Bücher dem Standart-Plot das es einen jungen Protagonisten gibt, der seine ersten Erfahrungen mit der Liebe und/ oder dem Erwachsenwerden sammelt und dann sich einer übernatürlichen Gefahr gegenübersteht die sein Leben völlig verändert. Marina, sein vierter Roman bildet im Grunde keine Ausnahme zu diesem erfolgreichen Rezept und verlegt die Handlungen letztlich in das Barcelona des letzten Jahrhunderts. Selbst das Strickmuster das am Ende des jeweiligen Romans der Protagonist noch einmal über das vorgefallene sinniert hat er quasi fast immer kopiert.

Was macht diese Bücher trotzdem interessant? Nun, Zafon ist ein unglaublich bildgewaltiger Schreiber der es schafft trotz eines Standart-Plots die Figuren jedes Mal frisch zu gestalten. Ich selbst, als Schreibinteressierter, habe unheimlich viel von in Sachen textlicher Struktur von diesen Büchern lernen können. Der berühmte schmale Grad zwischen guter Beschreibung und Adjektivismus lässt sich wunderschön an diesen Büchern lernen.

Leseempfehlung? Ja sicher. Aber man muss nicht viermal die gleiche Geschichte lesen die sich über einen Zeitraum von 15 Jahren immer nur in Nuancen verändert hat. Ich empfehle ganz klar Marina als das am lesenswerteste seiner vier Jugendbücher. Zum einen weil es die Brücke zu seinen eigentlichen Meisterwerken um die vier Bücher schlägt die als Grundthema den s.g. Friedhof der vergessenen Bücher haben und zum anderen weil es speziell am Ende wirklich gut geschrieben ist und mit einer unheimlich Dichten Atmosphäre überzeugt. Ansonsten ist Der Mitternachtspalast noch interessant. Aber wie geschrieben, es ist viermal ein nahezu identischer Plot. Als Teenager ist das vielleicht interessant. Als Erwachsener Leser, besonders wenn man schon einiges gelesen hat, sind seine Folgebücher die allesamt in Barcelona spielen, wesentlich interessanter.
IPW Executive Producer & Freelance FW Consultant

Ed Steele Fan #1 since 2008 || Back in part-time action || R.I.P. Second City Wrestling

Aktuelle Veröffentlichungen und Beiträge als Autor:
Die Klinge von Umao Mo (zusammen mit Jörg Kleudgen)
Insomnie (Novelle)
Yoggoth - Ein Reiseführer (Themenantologie / Beitrag: Der zeitlose Wanderer)

FW.net Karrierehöhepunkt
FW.net Karrierehöhepunkt
Benutzeravatar
Registriert: Mo 1. Feb 2010, 23:32
Beiträge: 5135
Kontaktdaten:

#29

Beitragvon Malibu Al » Sa 19. Aug 2017, 18:34

Lese gerade "Die Minotauress" von Edward Lee und muss sagen allein schon der Anfang ist genialer Scheiß, der mich streckenweise echt lachen ließ.
Bin mal gespannt ob das Buch das Niveau halten kann.
Ruhe in Frieden meine geliebte Tante (17.11.1954 - 04.09.2017)


Zurück zu „Allgemeines“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste