Robert Pride: The Final Fraud

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Erstes Match bestritten
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Robert Pride: The Final Fraud

#1

Beitragvon The Betrayed » Sa 30. Jul 2022, 21:38

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Freitag, 29. Juli 2022 - 21:14 Ortszeit
BOSTON PARK PLAZA
Theaterviertel, Boston
Wir befinden uns in Boston. Genauer gesagt im Boston Park Plaza, im Theaterviertel der Stadt. Das Hotel bietet den Gast alles, was man sich wünschen kann. Von Trainings & Fitnessmöglichkeiten bis hin zu einem Bankettsaal für gehobene Anlässe. Für diesen Abend ist ein Event vorgesehen, bei dem Robert Pride auf keinen Fall fehlen darf. Das Justizministerium des Staates Massachusetts richtet einen großen Empfang aus, bei dem die Anwesenheit des Innovators of Pro Wrestling erforderlich ist. Eigentlich eine Sache, dessen Aufmerksamkeit ein Wrestler nicht anstrebt. Warum also befindet sich Robert Pride unter den Gästen? Weil der Veranstalter niemand geringerer als Roberts Vater selbst ist: William Pride Jr., amtierender Justizminister des Staates, ehemaliger Bürgermeister von Boston und zukünftiger Senator im Kongress der Vereinigten Staaten. Eine Connection und Familienmitglied, das man auf keinen Fall ignoriert. Doch zu diesem Anlass ist Robert Pride nicht alleine angereist, denn er hat (fast) alle Mitglieder der Gruppierung The Betrayed mitgebracht. Zumindest den inneren Kreis, wie es scheint. Die Gäste bestehen überwiegend aus Mitgliedern der High Society und natürlich aufstrebenden Anwälten, die schon mal ihre Fühler für große Karrieren ausstrecken möchten. Natürlich fallen auf diesen Event Leute wie Jack Plissken und Dean Morris auf, um nicht zu sagen, etwas aus der Reihe …

Der Abend vergeht bisher ereignislos. Die Gäste amüsieren sich mehr oder weniger bei klassischer Musik, eleganten Tanz oder an der Theke bei einem guten Drink. Alle sind elegant gekleidet: im Anzug oder Smoking, die Damen tragen dem Anlass entsprechend entzückende Kleidung mit entsprechendem Schmuck, Designerkleidern und alles, was auffällt. Bei der Damenwelt scheint es fast so, als würde man versuchen, sich gegenseitig in Kleidung, Aussehen und Schmuck überbieten wollen. Zwischen den ganzen Augenweiden bewegen sich vereinzelt Kellner und Servicepersonal, welches die Gäste mit Drinks und Snacks verköstigt. Zwischen den Gästen steht Robert Pride im Smoking, einen Scotch in der Hand, und sieht sich um.

William Pride Jr.: “Ahhh … da schau an, wer da ist. Der verlorene Sohn kehrt heim. Ich kann Victoria nicht entdecken, habe ich sie verpasst? Oder ist aus einem mir unbegreiflichen Grund unabkömmlich?”

In Robert Prides Kopf spielt sich eine Erinnerung ab, wie er sich mit Victoria in einem Hotelzimmer streitet. Robert lädt Victoria zu dem Event in Boston ein, Victoria macht klar, dass sie die Leute in Boston nicht sehen will. Es werden Sachen nach Robert geworfen, schließlich verschwindet Victoria im Bad und erscheint in einem Wrestling Outfit und kündigt an, das Wochenende mit einem Intensivtraining und Wrestling verbringen zu wollen. Dabei kündigte sie an, ihre Mutter liebend gerne durch einen brennenden Tisch oder noch besser, gleich direkt auf den Grill werfen zu wollen. Robert sieht vor seinem geistigen Augen, wie Victoria Anlauf nimmt und ihre Mutter in einem Backyard Match durch eine Clotheline direkt mit dem Kopf auf den Grill befördert. Die heißeste Mutterliebe, die man sich vorstellen kann?

Robert Pride: “Victoria lässt sich entschuldigen. Sie sagt, ihre Familie plant eine bedeutende BBQ-Grillparty und sie habe daher beschlossen, etwas im Umgang mit dem grill zu üben.”

William Pride Jr.: “Hmmm, sie scheut keine Konflikte, was? Sie scheint wohl mehr Eier zu haben, als mein Sohn.”

Robert Pride: “Dad … bitte.”

Der Innovator of Pro Wrestling rollt die Augen. Müssen die Gespräche mit seinem Vater eigentlich immer so ablaufen? Ja, Roberts Vater hatte sich mehr von Robert Prides Karriere als Anwalt erhofft, doch diesen Weg schlug er nie ein. Stattdessen wurde Pride im wahren Leben Kunsthändler und Schriftsteller. Eine Sache, die viel Geld einspielen kann, mit der sein Vater aber nie so ganz glücklich war.

William Pride Jr.: “Schon gut, ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen. Du bist ja schließlich Profi Wrestler. Darf ich fragen, wer die Gentleman an der Theke sind, die du mitgebracht hast?”

Robert Pride: “Der große stämmige Typ ist der Problemlöser, Dean Morris. Der Gentleman mit der Augenklappe ist Jack Plissken, ein ehemaliger Veteran.”

Die Kollegen von The Betrayed werden skeptisch von William Pride Jr. gemustert, beäugt und in Schubladen eingeordnet, wenn man es so sagen darf.

William Pride Jr.: “Hilf mir mal auf die Sprünge, mein Sohn. Du bist doch Schriftsteller … und Kunsthändler. Wozu in aller Welt brauchst du einen Problemlöser, der mehr Muskeln am Nacken hat, als Mutter Theresa Brustumfang? Ich verstehe das nicht?”

Robert Pride erinnert sich an ein Tag Team Match. Vor dem Match machte Robert Pride seinen Gegner, Big L, ein Angebot, das er nicht ablehnen konnte. Doch was tat der Kerl? Trotz zäher Verhandlungen, okay manche Leute würden es eine rücksichtslose Brüllerei im Backstagebereich nennen, lehnte Big L das Angebot viel Geld gegen eine Niederlage ab. Mehr noch wurde Big L sogar handgreiflich. Daraufhin packte ihn der Problemlöser Dean Morris am Kragen, verpasste ihm eine Powerbomb auf kahlem Betonboden und warf ihn anschließend in einen Müllcontainer.

Der Innovator of Pro Wrestling räuspert sich, nimmt einen Schluck vom Scotch bevor er antwortet.

Robert Pride: “Weisst du … Dad … in meiner Welt erweisen sich vernünftige Verhandlungen oftmals als schwierig. Manche Leute sind mit meinem Angebot einfach nicht zufrieden und verlangen mehr, als ich bereit bin zu geben. Dann hilft mir Dean Morris mit seiner Problemlösung weiter und wir kommen ins Geschäft.”

Der Justizminister nickt verstehend und versucht, an Robert Pride vorbeizusehen, um sich Jack Plissken näher anzusehen. Dieser steht an der Bar, vor ihm eine Whiskyflasche in seiner alten Lederjack und der Veteranen Army-Hose und lässt sich volllaufen.

William Pride Jr.: “Der Kerl kommt mir bekannt vor, spielte er nicht mal in einen Film mit oder so? Versteht er was von tollen Stunts und guten Actionfilmen?”

Robert sieht Jack ‘The Snake’ Plissken vor seinem geistigen Auge auf einem Bein humpeln. Er hatte sich in einem GWS Tag Team Match, das er als Zuschauer beiwohnen durfte, die Prothese, also das Holzbein, von einem Gegner abnehmen lassen und wurde damit nach Strich und Faden verprügelt. Als sein Gegner glaubte mit ihm fertig zu sein, stand Plissken wieder auf, humpelte auf einem Bein an der Absperrung entlang, fragte seinen Gegner mit einem Auge und blutigem Gesicht ob das schon alles war, was er zu bieten hatte und schlug dem Kerl mit der Prothese zwischen die Beine - direkt ins Lustzentrum, woraufhin der Muskelprotz mit Maske auf die Knie sank und in den höchsten Tönen sang.

Der Innovator of Pro Wrestling sieht zum alten Jack rüber. Verdammt? Wie hat der alte Gauner es nur geschafft in DEM Aufzug eingelassen zu werden? Da muss sogar ein Robert Pride die Stirn runzeln, während er seinem Vater antwortet.

Robert Pride: “Well … alleine seine Anwesenheit sollte dir beweisen, dass er einer der besten Schauspieler ist, die ich kenne. Sein Auftreten und sein Stil ist einzigartig. Seine Stunts macht er grundsätzlich selbst und soweit ich weiß ist er nur bei der wirklich harten Action dabei. Nebenbei leitet er ein Geschäft, er verkauft Versicherungen für erlesene Geschäftsleute.”

William Pride Jr.: “Wirklich beeindruckend, mein Sohn. Hätte ich nicht gedacht, dass du dich mit fähigen Geschäftspartnern umgibst, mein Sohn.”

Robert Pride: “Well … Dad … du hast mich sicher nicht wegen meiner Geschäftspartner eingeladen. Ich kenne dich lange genug, um zu wissen, dass du etwas auf dem Herzen hast. Also … spucks aus.”

Es folgt ein skeptischer, überlegender Blick durch William. Anschließend wandern seine Augen durch den Ballsaal, bis die alten grauen Augen eine Schönheit im roten Ballkleid erblicken. Ein leichtes Grinsen überkommt seine Lippen.

William Pride Jr.: “Ich möchte dir gerne jemanden vorstellen. Komm …”

Der Justizminister führt seinen Sohn durch die Menge, bis die Protagonisten schließlich die Dame im roten Abendkleid mit kostbaren Halsschmuck erreichen. Der alte Pride gibt sich alle Mühe und begrüßt die Dame gar mit einem Handkuss.

William Pride Jr.: “Darf ich ihnen meine aufrichtige Bewunderung aussprechen, Miss McGuire? Ich bin entzückt, dass sie meiner Einladung folge leisteten und sich zu diesem Empfang bemühten, trotz schwieriger Umstände.”

Kathandra McGuire: “Ich bitte sie, wie hätte ich dieser Einladung widerstehen können? Außerdem sind die Umstände nicht so schwierig. Mein Mann hat mich betrogen, ich bin ausgezogen. Ohne Komplikationen.”

Der Justizminister reagiert mit einem leichten Nicken, einem Lächeln und einem bestätigenden aber leisen Lachen. Dann deutet er auf seinen Sohn, den Innovator Of Pro Wrestling.

William Pride Jr.: “Darf ich ihnen meinen Sohn Robert Pride vorstellen? Robert ist ein angesehener Kunsthändler und Schriftsteller. Ah … und nebenbei betreibt er etwas Wrestling. Aber das ist wie gesagt nur ein Freizeitvergnügen. Sie wissen schon, Schauspielkunst für Erwachsene.”

Wie konnte William Pride nur vergessen, dass er seinen Sohn Robert an einem Sonntagmorgen im Garten springen sah? Wie Robert Pride als 14 Jähriger wilde Tritte und Sprünge gegen einen selbstgebauten Dummy ausführte und William versuchte, ihn wegzuziehen mit der Begründung, dass die Familie Pride sich nicht mit Fake Sportarten befassen? Wie konnte William Pride nur vergessen haben, dass er sich in jenem Moment einen harten Elbow Strike durch seinen Sohn einfing und die Nase heftig anfing zu bluten? War das wirklich ein Fake Sport?

Kathandra McGuire: “Es ist mir ein Vergnügen sie kennenzulernen. Ich habe schon so viel von ihnen gehört.”

Robert Pride überkam ein erfreutes Lächeln auf den Lippen, das sein Vater nicht verstand. In diesem Moment nähert sich William Prides persönlicher Butler, flüstert dem alten Herren etwas ins Ohr, woraufhin er sich bei den Anwesenden entschuldigt, mit der Begründung bei wichtigen Geschäften erwartet zu werden, und sich dann um eben diese Geschäfte kümmert.

Robert Pride: “Well … ich hoffe nur Gutes? Was das Wrestling angeht, es ist alles andere als Freizeit oder Fake Sport. Ich bin Profi Wrestler, sollten sie wissen. Und am 7. August trete ich in der Luna Park Arena um die IPW World Tag Team Championship an, zusammen mit meinem Partner Dean Morris.”

Die Ladie hob verzückt das Champagner Glas an und lächelte Robert Pride an. Sie wirkte sehr interessiert an seiner Person, beinahe so, als könne sie sich etwas ernstes mit dem Mann vorstellen.

Kathandra McGuire: “Nun … dann habe ich wohl Glück gehabt, sie getroffen zu haben, bevor sie eine große Legende werden. So etwas erlebt man nicht aller Tage? Ich bin neugierig. Welches Erlebnis war ihrer Meinung nach die größte Todsünde des Wrestlings, das sie erlebt haben?”

Robert Pride erinnert sich, wie er die IPW World Tag Team Championship vom Boden aufnimmt, sie betrachtet und in die Luft hält, während seine Partner Dean Morris, Jack Pissken und Barry Wilson rücksichtslos auf Björn Klempke und Ronin, die European Dragons, eintraten. Robert erinnert sich an Ronins Stimme, die erklärte, wie schwer es doch sei, ihnen diese Gürtel jemals abzunehmen. Auch daran, wie Ronin Wochen später in einer Show erklärte, dass er schlicht ein Tag Team Titelmatch aus den Augen verlor. Warum gehen ihm ausgerechnet diese Szenen durch den Kopf, als die Ladie ihn darauf anspricht?

Robert Pride: “Well … ich sehe, sie haben mein Buch gelesen. Sie scheinen sich auf den Abend vorbereitet zu haben?”

Kathandra McGuire: “Oh, ich habe jedes ihrer Werke gelesen. Und ich bin durstig. Mein Geist verlangt nach Antworten. Also … welches war ihrer Meinung nach die größte Todsünde des Wrestlings? Ich meine, sie müssen sich doch etwas bei dem Thema gedacht haben, wenn sie ein so erfolgreiches Buch geschrieben haben?”

Robert Pride sieht die blutige Hand vor Augen. Die blutige Hand, welche die European Dragons auf Barrys Rucksack hinterließen, die auf Jack Plisskens Jacke klebte und die blutige Hand, die er selbst im Pride Dungeon, seiner verborgenen Bibliothek im Keller seines Hauses an die Wand malte. Er dachte an die blutigen Hände, die er und Dean Morris sich selbst bemalten und mit dem Betrayed Logo versahen, um diese abschreckend in die Kamera zu halten. Der Welt zu zeigen, dass auch The Betrayed dazu in der Lage waren. Erinnerungen an brutale Wrestling Schlägereien gehen Robert Pride durch den Kopf. Und fast immer ging es um wesentlich mehr, als nur ein Match.

Der Innovator of Wrestling sieht tief ins Glas, dann an den Tresen zu seinen Partnern und trinkt den Scotch aus. Die Antwort folgt kurz darauf.

Robert Pride: “Well … ich denke die größte Todsünde steht nicht in meinem Buch. Denn ich erfahre sie gerade. Ich denke, die größte Todsünde des Wrestlings sind World Champions die ihre Titel nicht verteidigen wollen. Und dabei spielt es keine Rolle, ob wir von einer Single Division, einer Tag Team Division oder den Genesis-Girls sprechen. Für einen Wrestler ist es von sehr großer Bedeutung, jeden Tag in den Ring zu steigen. Wir leben vom Adrenaly eines Ringkampfes, verstehen sie. Und ich persönlich finde, dass die European Dragons, das sind die nächsten Gegner, auf denen wir stoßen werden, sich nicht wie Champions verhalten. Gut, man sieht sie öfters mit den Gürteln in einem Werbespot, als die Titel im Ring zu verteidigen … aber … wenn wir ehrlich sind leben Wrestling Champions nicht für die Werbung. Wir leben für den Ringkampf. Und das vermisse ich bei den IPW World Tag Team Champions. Die größte Todsünde des Wrestlings ist also, den Fans keine Titelverteidigung zu geben, obwohl es zahlreiche Tag Teams gibt, die einen Titelkampf verdient hätten.”

Die Lady sieht begeistert aus, dieser Redefluss. Die Wahl der Worte und dieser Elan? Alles an Robert Pride strahlt selbstsicherheit und zielstrebigkeit aus. Er hat die Ladie mit wenigen Worten wohl davon überzeugt, dass er sich selbst als nächsten Champion sieht.

Kathandra McGuire: “Beeindruckende Worte. Die Frage ist, ob sie dem Taten folgen lassen werden? Korrigieren sie mich, wenn ich mich irre … aber war es nicht The Betrayed, also ihr Team, dass im Turnier um die Titel ihr Match gegen die European Dragons verloren haben? Was hat sich geändert? Haben sie ein Ziel vor Augen, das sie wirklich erreichen können?”

Das ruft großes Kopfkino in Robert Prides Verstand hervor. Man stelle sich die European Dragons und The Betrayed beim Fotografen vor, der für Werbeaufnahmen verantwortlich ist. Björn und Ronin schimpfen über die Stylisten, die ihre super tollen Frisuren ruinieren, während Dean Morris und Robert Pride wie die Enten vor Wut und ungeduld schnattern. Im nächsten Moment sieht Robert Pride sich und Dean Morris über die Tag Team Champions herfallen, wobei Dean pausenlos Björns Kopf gegen die kahle Wand hämmert und Robert Pride den armen Ronin am Boden liegend wirkt, während er den Betonkopf ständig gegen den Boden donnert, und die Statisten versuchen, sich irgendwie in Sicherheit zu bringen. Ja, in seiner Fantasie lässt Robert Pride seinen totalen Hass und die Aggression gegenüber den European Dragons freien Lauf.

Robert Pride: “Wissen sie … ich bin ja ein sehr toleranter und geduldiger Mann mit bescheidenen Wünschen. Daher möchte ich einfach nur verhindern, dass wir je wieder einen Werbespot der European Dragons sehen müssen. Jack, mein Freund und Manager, hat für uns den perfekten Trainingsplan erstellt, bei dem wir unsere Teamfähigkeiten weiter ausbauen konnten. Wir haben mehr als 2 Monate kein offizielles Match im Rahmen einer IPW Veranstaltung bestritten und uns daher Auftritte im privaten Umfeld beschafft, die nicht im Fernsehen aufgezeichnet wurden. Es dürfte schwer sein, unser aktuelles Trainingskonzept zu rekonstruieren, daher denke ich wir werden sie überraschen. Außerdem haben wir in unserem ersten Match Northern Superior besiegt, etwas, das uns niemand zugetraut hatte. Wir haben die Tag Team Szene über Wochen angeführt. Genau genommen stehen The Betrayed fast seit Anbeginn der IPW auf Platz 1 der Rankings und wir haben die Tag Team Titel nur wegen einem kleinen Fehler verpasst. Ich denke, wir werden diesen Makel beim Summer Night Showdown korrigieren, ganz gleich wie schlecht man uns reden will. Denn eine Sache haben die Dragons beweisen: sie haben bislang nicht den Mut gefunden, gegen uns anzutreten. Warum sollten sie jetzt den Mut haben? Weil sie gezwungen werden … das Match vergessen haben? Das sind doch an den Haaren herbeigeführte Gründe. Wir werden sie Sachen final klären. Wenn sie möchten, werde ich ihnen gerne ein paar Tickets besorgen. Backstage, versteht sich.”

Die Ladie schwenkt ihren Kopf unentschlossen hin und her. Ob sie mit den Antworten bisher wirklich zufrieden war? Schwer einzuschätzen.

Kathandra McGuire: “Ich hab da neulich diesen Podcast gehört … da war eine Nubia Skye dabei. Nicht wirklich von Bedeutung, für ihre Pläne, aber … was halten sie von diesem kleinen verbalen Wettstreit? Welche Division ist die bessere … welcher Titel wird mehr Gewicht haben? Das schmeckt doch irgendwie nach Konkurrenzkampf auf hohem Niveau? Meinen sie nicht?”

Bei dem Thema reagiert Robert Pride ein wenig gereizt. Das merkt man an seiner Stimme. Er lässt sich durch das Service Personal einen neuen Scotch geben, bevor er der Lady antwortet.

Robert Pride: “Well … ich halte diese Debatte an der Stelle für überflüssig und wenig aussagekräftig. Was wird passieren, wenn The Betrayed den World Champion und die World Tag Team Champion stellen? Dann wäre die Frage nur noch … betrayed - or not betrayed? Ich halte es für einen Fehler … eine Todsünde … die jeweiligen Divisions im Wrestling bedeutender oder unbedeutender zu reden. Denn in anderen Sportarten gibt es nicht mal solche Divisions. Ich finde, die Klassifizierung im Wrestling ist von einer einzigartigkeit geprägt, die man nicht kaputt reden sollte.”

Die Lady wirft Robert Pride ein charmantes Lächeln zu, hat dieses gewisse Etwas in den Augen, was Interesse an den wohl gebauten Wrestler zeigt. Sie nippt am Champagnerglas und tastet Pride mit einen ganzkörper Blick ab.

Kathandra McGuire: “Ich verstehe nicht viel von Wrestling Taktik. Ich sehe es mir gerne an, diese starken Männer und die geschickten Frauen, die für ihr Recht auf … naja … einfach alles eintreten? Ich habe den Eindruck, im Wrestling geht es immer um etwas … wichtiges? Um die Ehre … um das Ego … um Anerkennung und Titel. Worum geht es ihnen im Wrestling?”

Es gab mal eine Zeit in der Robert Pride sich als netten Kerl sah. In seiner Erinnerung hält er eine Promo, in der er den Fans ankündigt einen Gegner genau das zu geben, was er verdient um ihn das Champion Gold abzunehmen. Wer würde ein sauberes Match zeigen … schleuderte seinen Gegner also gegen die stählerne Absperrung, hämmerte seinen Kopf in der Ringecke gegen den blanken, ungeschützen Ringpfosten, setzte Augenstecher ein, zog kräftig an den Haaren, zeigte Tiefschläge zwischen den Beinen und einen oder mehrere kräftige Powerbombs durch Kommentatorentischen! Yeah! Genau so macht Wrestling spaß!!! Genau so!!!

Robert Pride: “Wissen sie … ich schäme nicht, es zuzugeben. Ich liebe saubere und faire Kämpfe. Ich gebe meinen Gegnern immer eine faire Chance, greife sie nie unverdient an. Ich finde, jeder Wrestler bekommt das, was er verdient. Und die meisten Wrestler zeigen sich sehr dankbar für meinen gehobenen, british noble style.”

Robert Pride erinnert sich an die eine Szene, wo der Wrestler aus Schottland ein aufrichtiges Lächeln zeigt, als man ihn auf einer mobilen Liege aus der Halle trug. Der Körper wurde von pride komplett in mitleidenschaft gezogen und der Schotte konnte echt froh sein, dass das Match zu Ende war und er endlich nach Hause gehen durfte … und er bedankte sich brav bei den Ringärzten, die ihn irgendwas spritzten was den Kopfschmerz und die Schmerzen in gewissen weichteilen milderten. Ja, man konnte schon sagen, der Mann sah beim Abtransport wesentlich glücklicher aus, als bei seiner Ankunft.

Bei dieser Erinnerung beginnt Robert Pride breit zu grinsen. Das Grinsen wurde breiter, desto mehr er sich vorstellte, wie er all diese Dinge an den European Dragons verrichten würde. Alleine die Gedanken beflügelten die Fantasie und hoben seine Stimmung gewaltig an. Eigentlich hatte Robert Pride Empfänge, wie diese, als langwellige Ereignisse in Erinnerung. Aber heute … war irgendetwas anders? Lady Kathandra McGuire, die sich aufrichtig für seinen Lieblingssport interessierte, zum Beispiel. Den Kuss auf die Wange, den Robert Pride empfängt, bemerkte er beinahe nicht, als die Lady ihn fragte, ob er tanzen möchte …

Robert Pride: “Ich … ehm … ja … ich würde gerne mit ihnen tanzen. Sie scheinen eine interessante Frau zu sein, mit eleganz und eine gewisse Begeisterung für meinen Beruf. Wissen sie … normalerweise interessieren sich die Damen nicht für meine Wrestling und Trainingsgeschichten … wie zum Beispiel unserem Match gegen die Samoan Island Machines. Ein Aufwärm Match, das wir vor kurzem im Pazifik bestritten, um ein Trainingsplan für das Titelmatch zu erstellen. Sie wissen ja, was man über die Samoaner sagt … sie sollen die Besten im Geschäft sein.”

Kathandra McGuire: “Ich möchte während des Tanzes jedes Detail hören. Darf ich bitten?”

In diesem Moment erscheint der Justizminister William Pride wieder auf die Bildfläche, legt seinen Arm um seinen Sohn und prostet der Lady zu.

William Pride Jr.: “Das ist er ja, mein Goldjunge … wie ich sehe, versteht ihr euch sehr gut? Wenn dem so ist bin ich froh, dieses kleine Treffen arrangiert zu haben. Bitte entschuldigen sie uns jetzt Miss McGuire, ich muss meinen Sohn jetzt entführen. Wir haben ein geschäftliches Angebot zu besprechen, das mein Sohn nicht ablehnen kann.”

Jetzt, wo Robert die Dame an der Angel hatte, taucht Daddy mit einem Geschäft auf, natürlich. Es entlockt den Pride sprössling bestenfalls ein müden bis entnervten Blick. Was kommt wohl jetzt noch?

Robert Pride: “Dad … was hast du jetzt schon wieder vor? Kann das nicht warten? Wie du siehst bin ich beschäftigt.”

William Pride Jr.: “Was soll ich sagen, mein Junge? Plötzlich taucht das dieser Kerl bei mir im Büro auf, der mir etwas von deiner Vergangenheit erzählt und behauptet, du hast für eine südafrikanische Firma Kunstwerke gehandelt. Ich sagte ihm, es muss ein Irrtum sein … du bist keiner dieser Scharlatane, die für Geld schund verkauft. Aber der Kerl lässt nicht locker und erzählt mir etwas über 100.000$ die jedes deiner Bücher ohne Probleme bei den richtigen Leuten erzielt. Da wurde ich hellhörig … und siehe da, der Gentle sucht ein paar seltene Exemplare über den traditionellen Exorzismus in Europa. Er sagte, ich solle dir ausrichten, Angelina sei sehr zufrieden mit deiner Spürnase. Du wüsstest was gemeint sei … und er deutete an dich für deinen Aufwand über Tarif zu bezahlen. 125.000$ … plus eine großzügige Spende für meinen nächsten Wahlkampf. Das Angebot kann ich doch unmöglich ablehnen?”

Nur wenige Menschen wissen überhaupt, dass Robert Pride einst Kunstwerke, im Schwerpunkt antike Bücher, für Angelina handelte. Dieses Angebot klang sogar für ihn nicht uninteressant, obgleich Robert Pride die IPW und das Tag Team Gold mehr interessierte als dieser Kunsthändler.

Robert Pride: “Dad … ich bin kein Kunsthändler mehr. Auch wenn das ANgebot interessant klingt, mein Ziel sind die IPW World Tag Team Titel. Solange ich noch im Ring stehen kann, möchte ich meine Wrestling Karriere leben. Würdest du das bitte endlich akzeptieren?”

William Pride Jr.: “Natürlich, mein Junge, natürlich. Ich glaube aber, du solltest dir erstmal anhören, was der Mann zu sagen hat. Wir können ihn immer noch wegschicken, wenn das Angebot nicht gut ist, oder? ”

Mit diesen Worten entführt der alte William Pride seinen Sohn in einen abgelegenen Bereich, wo er vermutlich über wichtige Dinge sprechen wird, die dem geneigten Leser und Wrestling Fan eher weniger interessieren dürften. Jack Plissken setzt sein Trinkgelage an der Bar fort, wo er jedem, der es hören möchte, über seine Filmkarriere erzählt und Dean Morris zeigt sich ein weiteres Mal den Abend lang als stummer Bodyguard, dem es dennoch vergönnt ist sich beinahe Wortlos mit der einen oder anderen Dame zu beschäftigen. Well … ich denke es wurde genug geredet und gedacht, es wird Zeit für das anstehende IPW World Tag Team Champion Titelmatch, nicht wahr?
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