[Off-Cam] Und wieder zwei bekannte Gesichter an einem Platz...

[Vox Falconis]

In einem Bar irgendwo in Wellington, unweit des Flughafens…

Barry Wilson sitzt an der Theke, der gepackte Koffer steht neben ihm. Es waren noch gut zwei Stunden Zeit bis zum Boarding. Also war noch Zeit, die lokalen Bierspezialitäten zu probieren. Aktuell nippt er an einem Monteith's Original Ale.

Seine Gedanken gehen zum Match zurück. Es war so knapp gewesen. Aber am Ende stand wieder eine Niederlage für ihn zu Buche.

Stem: “Das ist echt gut. Noch eins.”

Ruft er dem Barkeeper zu, der natürlich prompt eine neue Flasche vor Wilson postiert. Dieser nickt dankend und setzt die Flasche an, als hinter ihm…

“STEMMIE!”

Brüllt eine Frauenstimme durch den ganzen Bar und alle Köpfe drehen in eine Richtung, aber das ist der muskulöse Frau aus Kanada vollkommen egal. Stattdessen grinst sie schamlos wie ein Honigkuchenpferd. Sie trägt die coole rot-schwarze Heyday Super Shifts, enge Jeans, ein hellbaues “I <3 Wellington”-Shirt und darüber eine “SAMURAI”-Lederjacke. Ihr Blick fixiert sich auf den massiven Rücken von Barry Wilson, dann latscht sie auch schon zielstrebig auf ihn zu.

Der dreht sich um und verdreht leicht die Augen.

Stem: “Das musste ja so kommen… “

Doch auch die Aussage kann die Laune des Muscle Chicks nicht trüben.

Lara: “Hier bist du! Ich habe schon ewig überall gesucht und dich wie ein liebeskranker Teenager voll zugetextet und du hast dich nicht gemeldet!”

Meint sie halb vorwurfsvoll, halb scherzhaft zu ihrem Ex-Teampartner und lässt sich auf den zufällig freien Hocker neben den Mann aus Roanoke fallen. Sie nickt die Barkeeperin zu.

Lara: “Ich nehme das Gleiche wie er.”

Sie klopft fröhlich auf seinem Rücken.

Lara: “Mensch, schön dich wieder zu sehen. Aber du siehst heute beschissen aus.”

Barry atmet tief durch.

Stem: “Es könnte damit zusammenhängen, dass ich wieder mal ein Match verloren habe. Deine tausend Nachrichten haben es nicht wirklich besser gemacht.”

Lara Lee: “Was? Pffft, wir waren doch mal befreundet, wie können meine tausend Nachrichten das nicht besser gemacht haben?!”

Erwidert sie verdutzt und ihre Augen verengen sich langsam zu Schlitzen, während sie ihn anblickt. Wilson lacht kurz auf.

Stem: “Das letzte Mal, als wir uns gesehen haben haben wir uns die Scheisse aus dem Leib geprügelt. Du kannst mir nicht erzählen, dass du das alles einfach vergessen hast.”

Lara: “Oh, doch, ich würde das nämlich sehr gerne vergessen wollen. Das ist Schnee von gestern… und selbst wenn nicht: Als wir zusammen ein Team waren, habe ich dir einst gesagt, dass wir irgendwann gegenseitig im Ring stehen und uns die Köpfe einschlagen würden. Das hatten wir gemacht, Stem. Aber das ist vorbei. Ich habe Besserung gelobt und ich werde es auch tun.”

Dann bekommt sie auch eine Flasche Monteith’s Original Ale davor gestellt. Sie nippt zunächst erst einmal daran, dann nickt sie überrascht zufrieden und nimmt ein größeres Schluck davon. Ein Augenblick sagt keiner von beiden, dann seufzt die Kanadierin.

Lara: “Zugegeben, ich hatte mir anders vorgestellt. Es war nicht geil, gegen dich zu kämpfen. Ehrlich gesagt, in Retroperspektive war es sogar Scheiße. Wir waren verdammte Freunde und Carnageddon war ein verdammt erfolgreiches Team und wir haben kaputt gemacht… und Stem, daran warst du auch nicht ganz unschuldig… aber ich will das vergessen.”

Der Mann aus Roanoke hat während Lara’s Ausführungen immer wieder leicht mit dem Kopf genickt. Sollte sie sich wirklich geändert haben? Nun, auch die Promo, die sie bei Redemption gehalten hat würde dafür sprechen.

Stem: “Was du nicht vergessen solltest ist die Tatsache, dass DU der Grund dafür warst, dass es so weit gekommen ist. Aber… “

Er lächelt und hebt seine Bierflasche in ihre Richtung.

Stem: “Du kennst mich schließlich auch schon lange genug. Und du weisst, das ich eines sicherlich nicht bin… “

Die Kanadierein prostet mit ihm an und antwortet für ihn.

Lara: “Nachtragend.”

Beide brechen in Gelächter aus. Dann sitzen Beide einfach nur ein paar Minuten da, ohne ein Wort zu sprechen. Es scheint, als müssten sich beide wieder an die Anwesenheit des Anderen gewöhnen. WIlson ist es, der das Wort ergreift.

Stem: “Und? Was hast du in der IPW vor?”

Lara: “Ehrlich gesagt? Carnageddon wieder aufleben lassen…”

Bevor aber Barry einwenden kann, hebt Lara eine Hand hoch und lächelt schmal.

Lara: “Das willst du jetzt nicht machen, das verstehe ich schon. Also, ich habe natürlich vor, Chaos zu stiften und die komplette IPW zusammen zu stauchen. Stemmie, ich habe wirklich so gemeint, was ich im Ring gesagt habe. Ich will mit jedem aufnehmen und schauen, wer der Beste ist. Ich will der Spitzenprädator von IPW sein… aber nicht ohne Vernunft und Verstand.”

Stem: “Vernunft und Verstand? Du?”

Daraufhin muss sie leise kichern und zuckt dann die Achslen.

Lara: “Du kennst mich, Stem. Ich habe Spaß, wenn irgendetwas kaputt geht oder irgendwo explodiert. Da Menschen nicht explodieren, muss es mir “kaputt gehen” reichen. Und du? Wieder in falsches Team reinsteigen?”

Geradezu spitzbübisch knufft sie ihn leicht in die Seite. Barry verdreht die Augen, lächelt aber dabei.

Stem: “Ich habe nur darauf gewartet. Ehrlich… ich habe ein gutes Gefühl bei der Truppe. Wir können zusammen eine absolute Macht werden.”

Lara: “Weiß nicht, Dude. Damals Downfall… jetzt The Betrayed? Du hast da so einen komischen Hang zu Teams mit depressiven Namen… aber hey, ist dein Leben. Aber… was wenn auf einmal du und ich gegenüberstehen? Und zwar speziell im Ring? Wieder uns gegenseitig die Köpfe einschlagen?”

Barry seufzt. Beinahe wehmütig.

Stem: “Ich habe ein klares Ziel vor Augen. Und ich lasse nicht zu, dass mir jemand dabei im Weg steht.”

Für einen Moment starrt Lara ihn regelrecht ungläubig an. Doch dann bricht sie in lautes Gelächter aus, das aber nicht lange anhält. Ihre Augen blicken ihn wieder ernst an.

Lara: “Boah ey und damals hast du mir genau das zum Vorwurf gemacht. Kopierst du mich jetzt etwa?”

Stem: “Vielleicht. Aber ich verletzte mit meinem Zielen nicht meinen Partner oder lasse ihn gar im Stich.”

Tatsächlich spürt Lara genau in diesem Moment ein unangenehmer Stich mitten im Herz. Barry Wilson hat genau ins Schwarze getroffen.

Lara: “Damnit… das kann ich nicht abstreiten. Aber Stem… ich will wieder dein Partner sein. Nicht als Teampartner im Ring. Sondern Teampartner im Privaten und im Alltag. Ein Freund. Ich vermisse dich als Freund.”

Diesmal ist ihr Blick eindringlicher.

Lara: “Du kannst ganz sicher nicht behaupten, dass es damals keine tolle Zeit gewesen ist, als wir echte Freunde waren. Die Freundschaft ging weit über die Arbeit hinaus… und du hast es wie ich sehr genossen. Oder war das nicht so, Stemmie?”

Nachdenklich lässt Wilson die Bierflasche mit dem Handgelenk kreisen.

Stem: “Ja, natürlich war es so. Aber die Zeiten haben sich verändert. Aber dennoch… da wir uns sicherlich nun wieder öfter über den Weg laufen werden… “

Er leert die Flasche komplett.

Stem: “Fangen wir nochmal von vorne an.”

Lara: “Und können dabei ein paar Umwege und Stolperfallen überspringen. Wir wissen beide, wie die Hase läuft. Diesmal… machen wir es richtig.”

Nickt sie und tut ihm nach, indem sie ebenfalls die Flasche leert.

Lara: “Wir sollten am besten wieder die Dinge tun, die uns Spaß gemacht haben.”

Ein Lächeln umspielt ihr Mund, als sie sich an etwas erinnert.

Lara: “Weißt du noch… diese Abenteuerreisen im Urlaub?”

Nun muss der große Mann wirklich laut lachen. Sein sonores Gelächter dröhnt durch die Bar.

Stem: “Ohja. Und wir hatten uns nach drei eher mäßigen Versuchen auf einen DVD-Abend mit Bier und Pizza geeinigt.”

Und so schwelgt man weiter in der Vergangenheit. So sehr, dass Wilson seinen Flug verpasst und die Nacht in der Boarding Area des Flughafens von Wellington verbringen muss.