WFW Sunday Night Ravage vom 04.01.2009

Moderator: IDK Ryu Bateson

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WFW Sunday Night Ravage vom 04.01.2009

#1

Beitragvon IDK Ryu Bateson » Sa 11. Mai 2019, 18:21

Crawling in my skin,
Without a sense of confidence.
Consuming, Confusing,
Crawling in my skin,
Without a sense of confidence
I'm convinced that there just to much pressure to take
There's something inside me that pulls beneath the surface


Wir schreiben den 2. Januar 2009. Heftiger Regen prasselt auf den Bürgersteig herunter, Baumkronen werden vom Wind hin und her gerissen. Die Straßen scheinen menschenleer, nur ab und an fahren ein paar Autos die Straßen entlang. Ihre Scheinwerfer beleuchten die triste, graue Gegend, Abfall wirbelt über die Bürgersteige.
Auf einmal erhellt ein einzelner Blitz kurzzeitig das gesamte Gebiet, und plötzlich steht jemand in der dunklen Nacht. Eine schwarze Jacke, die Kapuze ist tief ins Gesicht gezogen. Stumm steht er da im Regen, als warte er auf etwas. Doch nur der Donner kommt.

Crawling in my skin,
These wounds they will not heal,
Fear is how I fall,
Confusing, Confusing what is real.


Verwirrend ist die Wirklichkeit. Auch er ist verwirrt. Selbstzweifel stürmen auf ihn ein, Fragen, die beantwortet werden wollen. Doch er kann sie nicht beantworten. Niemand kann das. Langsam kämpft er sich vorwärts, Schritt für Schritt, durch die Dunkelheit, durch den Regen. Die einzelnen Tropfen perlen von der Jacke ab, und mit ihnen auch sein Selbstbewusstsein. Er kämpft dagegen an, doch es geht nicht. Jeder ist sich selber der nächste, doch nicht er. Wer ist er, kennt er sich überhaupt?

There's something inside me that pulls beneath the surface,
Consuming, Confusing.
This lack of self control I fear is never ending,
Controlling, I can't seem to find myself again.
My walls are closing in.


Shawn Michaels. Sein Gesicht wird kurzzeitig von einem vorbei fahrenden Auto erhellt. Eine ausdruckslose Maske. Er versteht sich gut darin, seine Emotionen in sich zu verschließen, sie zurückzuhalten. Doch diese Situation ist neu. Zu stark sind die aufkeimenden Gefühle, hämmern auf ihn ein. Sie verlangen eine Antwort, die er sucht. Wer ist er? Wirklich der, der er vorgibt zu sein? Der Betrayor? Oder doch jemand anderes? Tief in seinem Inneren muss die Antwort sein, doch so sehr auch danach sucht, er findet sie nicht.
Der Regen prasselt weiter auf ihn ein.

Without a sense of confidence I'm convinced that there's just
Too much pressure to take.
I felt this way before, so insecure!


Einsamkeit. Eine Gruppe Menschen schlendert an ihm vorbei, lachend. Überbleibsel der Silvester-Knaller werden gezündet, ein lauter Knall erschüttert die Gegend. Er nimmt sie wahr, wie durch Watte. Abgeschottet vom Rest der Welt, alleine sein, als Betrayor. Er braucht niemanden, er hat sich selber.
Dachte er zumindestens. Mittlerweile hat sich das Blatt gewendet. Er kennt sich selber nicht mehr. Das Selbstbewusstsein, das die Selbstzweifel im vergangenen Jahr zurückdrängte, existiert kaum noch. Sie regieren nunmehr seinen Körper, seine Gedanken, seine Handlungen.
Lenken ihn.

Crawling in my skin,
These wounds, they will not heal.
Fear is how I fall,
Confusing what is real.


Schleichend beschlichen sie ihn, griffen ihn von innen heraus an. Fraßen ihn auf. Eine offene Wunde klafft in seinem Körper, die niemand zu schließen vermag. Und nun wird in diese immer mehr Salz gestreut, er windet sich vor Schmerzen. Schweiß bildet sich auf seiner Stirn, fließt am Gesicht ab, vermischt sich mit den Regentropfen. Sie quälen ihn. Er bleibt stehen, blickt in eine Pfütze. Sanft kräuselt sich die Wasseroberfläche, spiegelt sein Gesicht wieder. Grausam sieht er aus. Seit Tagen hat er kaum noch geschlafen, sich weder rasiert, noch sonstig gewaschen. Ein beachtlicher Dreitagebart wuchert auf seinem Gesicht, welches fahl wirkt. Die Wangen sind eingefallen, die Knochen stehen hervor.
Ein Wrack. Ein seelisches Wrack. Nur ein Schatten seiner selbst. Doch auch hier wirft sie sich wieder auf, die eine Frage. Wer ist er selbst?

Discomfort, endlessly has pulled itself upon me,
Distracting, Reacting.
Against my will, I stand beside my own reflection,
It's haunting how I can't seem to find myself again.
My walls are closing in.


Er hebt den Blick erneut, befindet sich nun vor einem großen Gebäude. Über mehrere Stockwerke erhebt sich dieses in den von Wolken verhangenen, grauen Nachthimmel, einzig und allein im zweiten Stockwerk brennt noch Licht. Er schaut hinauf, schaut auf seine Uhr. Die Leuchtzeiger springen auf 21:08. Der Schmerz wächst, droht ihn zu verbrennen. Er ballt die Hände zu Fäusten, drückt immer fester zu. Die Adern treten hervor, das Herz schlägt schneller.
Er schreit den Schmerz in die Nacht hinaus.

Crawling in my skin,
These wounds, they will not heal.
Fear is how I fall,
Confusing what is real.


Langsam atmet er aus, öffnet die Handflächen. Kleine Blutrinnsale fließen über die Flächen, in die sich eben noch seine Fingernägel hineinbohrten. Der rote Lebenssaft tropft zu Boden, eine Pfütze färbt sich rot. Doch der Regen wäscht das Blut fort, reinigt den Asphalt. Der Blick ist leer, wie in weite Ferne gerichtet. Erschöpft. Müde. Doch er kann nicht aufhören. Ein letzter Versuch. Langsam geht er auf die Tür des Gebäudes zu, öffnet sie. Und das Bild wird schwarz.

Confusing what is real...


Es ist Sonntag ABEND und das heißt es ist Zeit für RAV! Die Vorfreude der Fans auf die 1.Show im Jahr 2009 ist riesengroß. Heiße Action steht auf dem Programm, doch ob sie genau so heiß wie das hochschießende Feuerwerk wird, werden wir erst im Laufe der Show erraten. Wie schon im letzten Jahr werden uns auch heute die Kommentatoren Jimmy Bauer und Dave Prazak durch die Show führen und kommentieren. Und diese übernehmen jetzt auch das Wort!



Dave Prazak:
Herzlich Willkommen zur ersten Rav-Ausgabe im Jahr 2009! Ich bin Dave Prazak und neben mir mein Partner..


Jimmy Bauer:
Jimmy Bauer! Gehen wir nochmal die erste Card des Jahres durch: Das erste Match, den Opener des Jahres..bestreiten


Dave Prazak:
Heidenreich vs. Ace Steel!


Jimmy Bauer:
In einem weiteren Match treffen Nick Mondo und Mr. Kennedy aufeinander.


Dave Prazak:
Nachdem beide sich in der letzten Woche "angepisst" haben, werden auch sie heute gegeneinander kämpfen. Jamie Noble und Tomko, der hier sein Debütmatch gibt.


Jimmy Bauer:
Und natürlich der Main Event...Marvin Percio.


Dave Prazak:
gegen Shawn Michaels. Was für ein Duell.


Jimmy Bauer:
Jetzt aber genug geredet, geben wir das Wort weiter!




Wir schaltet nun backstage. In den locker room von Jamie Noble, welcher sich gerade einen Schluck Eistee gönnt.

Jamie Noble:
Erfrischend. Ein Schluck Eistee ist einfach das beste vor einem anstrengenden Arbeitstag. Okay, so anstregend wird er nicht, ich muss ja immerhin nur gegen Tomko ran, welcher die Dreistigkeit besaß, meinen Eistee bis aufs letzte Tröpfen auszukippen, meinen Namen falsch auszusprechen und seine behinderte Glatze im Fernsehen zu zeigen! Und die Abrechnung dafür kriegst du heute, mein lieber 2 meter großer, haareverlierender Freund. Dieses kleine Trainingsmatch wird mir sicher nicht schaden.

Vielmehr will ich aber sowieso über etwas anderes reden. Ich weiß nicht, ob es euch klar ist, aber ich habe den damaligen German Champion CM Punk bei meinem Debut gepinnt, und letzte Woche pinnte ich den jetzigen German Champion Chris Jericho. Das macht mich quasi zum unumstrittenen GermanChampionPinner. Und durch diesen Spitznamen werde ich bald, sehr bald, diesen Titel auf meinen Schultern tragen. Ich werde Chris Jericho besiegen, wie ich es bereits vor 2 Wochen tat. Ich werde meinen Koffer einlösen, diesmal auch wirklich, und ganz einfach nur gewinnen. Ja, nennt mich arrogant, nennt mich Selbstsicher, mir egal, ich weiß, dass ich das Zeug zum Champion habe, ich wusste es immer, wurde aber stets von minderbemitteteln SüßSauren Zeitgenossen unten gehalten, konnte mein wahres Potential so nie entfalten. Ich war bereits in einem Tag Team Title Match, und Marvin Percio ist so ziemlich der schlechteste Partner, den man überhaupt haben kann. Manchmal dachte ich, dass ich mit einem Babypavian teamen würde.
Larry Sweeney hält sich für ein Genie, einen Gott, weil er Chris Hero managed. Ha, Ha. Ich habe ja nun wirklich einige Zeit mit diesem Typen verbracht, und mal ehrlich: Wenn ein 8 jähriges Kind ihn jetzt fragen würde, wie diese Matheaufgabe geht, könnte er nichtmal im Ansatz eine Antwort geben. Ich möchte hiermit feierlich bekannt geben, dass Larry Sweeney ein dummer Mensch ist.
Oh, und apropro Chris Hero. Unser Undisputed Champion ist wohl ein noch etwas dümmerer Mensch als Sweeney. Hero war und ist nicht weiter als ein Roboter, der alle Befehle ausführt. Er ist nur oben, weil er keine eigenen Entscheidungen treffen kann. Ohne seine Mutter Sweeney und sein Backup Percio wäre er wahrscheinlich längst nicht mehr Teil dieser Liga. Und was ist das Fazit? Sweet & Sour Inc. besteht aus nichts weiter als ein paar zusammengewürfelten Menschen, die nichts alleine auf die Reihe kriegen, und deshalb die Hilfe von anderen brauchen, damit sie überhaupt den Weg zum Ring finden, geschweigedenn auf 2 Beinen stehen können.

Aber gut, ich will mir jetzt nicht selbst ein Ohr ablabern. Kamera aus, ich muss mich aufs Match vorbereiten!


Und da geht die Kamera auch aus...




Dave Prazak:
Irgendwo hat er ja auch recht.


Jimmy Bauer:
Naa, abwarten. Sweeney wird zurückschlagen, das ist sicher.


Dave Prazak:
Aber wie? Es sind zu viele Gegner, Jimmy.


Jimmy Bauer:
Bedenke, dass sich die Gegner nicht alle leiden können. Spiel sie gegeneinander auf und du hast deine Ruhe.


Dave Prazak:
Du solltest Sweeneys Rolle einnehmen, wenn du so gut planen kannst.


Jimmy Bauer:
Ich kann dich doch nicht alleine kommentieren lassen, Dave.


Dave Prazak:
Okay, gutes Argument. Aber kommen wir jetzt mal zum ersten Match des Jahres.
Heidenreich, Teil des siegreichen Team WFWs tritt gegen Ace Steel, Teil des Verliererteams von Big Show an. Wer gewinnt ist doch da schon klar, oder nicht.


Jimmy Bauer:
Lassen wir uns überraschen. Und zwar von Ace Steel und seinem Meister.




Es ist Neujahr, die Böller und Raketen sind abgefeuert und die guten Vorsätze verfasst. Wobei sie bei den Männern welche sich das Dark Diciples nennen wohl eher schlechte Vorsätze sind, denn deren Vorsätze lauten mit Sicherheit „Schlitzen was das Zeug hält“. Antreten tut heute nur Ace Steel, trotzdem betritt auch der Necrobutcher das Seilgeviert und wartet auf den Gegner von Ace.
Und nein liebe Fans, Silvester ist bereits Vergangenheit, aber trotzdem könnte man es meinen, was bei dem Krach der Fans bzw. Jubel für Heidenreich nun wahrlich kein Wunder ist. Der ehemals Gespaltene genießt die Reaktion auf ihn sichtlich und klatscht auf dem Weg zum Ring mit vielen Fans ab, ehe er schließlich im Ring angekommen ist und dort direkt zwei Gegnern gegenüber steht.

Jimmy Bauer:
Siehst du, das meinte ich. Der Butcher ist auch da.


Ace Steel vs. Heidenreich

Die Glocke läutet, doch der Necrobutcher geht direkt in den Angriff über. Nein, er tut nur so und kann Heidenreich damit kurz irritieren woraufhin Ace Steel eine Clothesline gelingt. Der Necrobutcher steigt nach draußen während Heidenreich die geballte Schlagkraft des Mannes aus Stahl zu spüren bekommt.
Ein Whip-In gestaltet sich jedoch weniger erfolgreich, denn der Psycho zieht kurzerhand den Reversal durch, verfehlt allerdings mit der Clothesline. Freun kann sich Steel trotzdem nicht, denn gleich darauf begibt sich Heidenreich ebenfalls in den Laufschritt und fegt Big Shows Schergen mit einem Flying Shoulder Block von den Beinen. Szenen die an 2008 erinnern, es hat sich also nichts verändert.
Ein Running Back Elbow sitzt absolut perfekt, wie es auch die anschließende Clothesline tut. Einen Whip-In später setzt Heidenreich aber zu früh zum Backdrop an und fängt sich folgerichtig einen harten Faceslam ein. Ace holt jetzt in den seilen Schwung, wird aber von einem hohen Big Boot ausgebremst.
Und landet wenig später in der Ringecke. Bringt dort aber gegen Heidenreich selbst einen Big Boot durch und steigt, während sein Gegner noch taumelt, auf das zweite Seile um dann mit einem Double Axehandle Blow zu zeigen. Doch der misslingt, denn Heidenreich packt sich nähernden Steel unsanft an der Kehle.
Two Handed Choke Bomb!
Cover:
1….
2….

Der Necrobutcher legt Steels Bein aufs Seil!
Was natürlich den Rope Break bedeutet. Dem Psycho ist das Mitwirken der Begleitung aber nicht entgangen und rollt sich aus dem Ring , doch der Butcher nimmt Reißaus so das eine turbulente Jagd beginnt.
Baseball Slide!
Ace Steel nutzt Heidenreichs Unaufmerksamkeit für sich aus und trifft ins Schwarze, ehe es noch einen Slingshot auf die Absperrung gibt. Zurück im Ring folgt ein Front Headlock gegen den Fanfavoriten, der sich durch die Unterstützung seiner Anhänger aber recht schnell wieder hochpowern kann und dann seine Fäuste in Steels Magengegend rammt, was diesem sichtlich zu missfallen scheint.
Heidenreich nimmt in den Seilen Schwung, oder will dies zumindest, doch der Necrobutcher ergreift einen Knöchel und vereitelt dieses Unterfangen. Wofür sich der Psycho mit einem Tritt auf die Rübe bedankt. Da greift Ace Steel von hinten zu und schickt Heidenreich via Back Suplex auf die Matte.
Es folgt eine ganze Serie von harten Tritten bei dem der Necrobutcher seinen Kollegen lautstark anfeuert. Da sind es die Fans welche plötzlich ebenfalls lauter werden, denn Mr. Kennedy eilt mit einem Stuhl die Rampe hinab.
Und schlägt den Necrobutcher nieder!

Na klar, Kennedy nimmt Rache für Marvin Percio und Chris Hero die in der vergangenen Woche übel von Big Show zugerichtet wurde. Süßsaueres Blut ist schließlich viel dicker als Wasser.
Ace Steel hat vom Spektakel außerhalb jedenfalls ablenken lassen und bemerkt jetzt etwas spät das Heidenreich wieder auf den Beinen steht. Ace versucht sein Glück im Sturm, hat damit aber wenig erfolg.
Scrapbuster!
Cover:
1….
2….
3….

Heidenreich fährt hier verdientermaßen seinen ersten Sieg im Jahre 2009 ein. On dieser Richtungweisend sein wird? Eine andere frage, nämlich die was Kennedy noch machen wird, beantwortet der Loud Mouth als Heidenreich den Ring verlässt und er selbst noch ein weiteres Exempel statuieren.
Mic Check gegen Ace!
Zufrieden blickt der süßsaure Co-GM auf die niedergestreckten Dark Diciples. Diese Runde geht also an Sweet’n Sour Inc.




Dave Prazak:
Sieht so aus, als ob Sweeney auch immer für eine Überraschung gut ist, was?


Jimmy Bauer:
Das hätte ich jetzt nicht erwartet. Aber Kennedy bestreitet heute auch noch ein Match.


Dave Prazak:
Das heißt?


Jimmy Bauer:
Lass dich überraschen. Jetzt steht ein Segment an. Und zwar mit Tomko, der seinen Vornamen nicht mag und deshalb auch nur Tomko genannt werden möchte.


Dave Prazak:
Also Tyson ist doch ganz okay? Da gibt es weitaus schlimmere.


Jimmy Bauer:
Richtig. Zum Beispiel: Pascal. Schrecklich.


Dave Prazak:
Stimmt, aber wir sollen hier jetzt nicht Namen ausdiskutieren..




Wir schalten in den Backstage-Bereich zu......zu.......niemandem? Jetzt dreht sich die Kamera nochmal und fängt Todd Grisham ein. Ein kleiner Fauxpas vom Kamermann, aber egal jetzt, lauschen wir Todd, der ein Mikro in der Hand hat.

Todd:
Hallo liebe Fans der WFW, ich bin mal wieder hier für ein kleines Interview und habe einen sehr interessanten Gast neben mir stehen, nämlich...


Die Kamera zeigt nun den angesprochenen Gast.

Todd:
...Tomko!


Tomko:
Hallo.


Der tätowierte Klotz ist wie immer in seinem Schlabberlook gekleidet und trägt noch eine schwarze Mütze.

Todd:
Wie geht´s dir, Tomko?


Tomko:
Geht so.


Todd:
Ja...das ist ja schön...


Er rückt sich die Brille zurecht und kratzt sich am Kopf. Tomko schaut derweil gelangweilt in der Gegend rum.

Todd:
Okay...Moment mal...


Nun greift sich Grisham in seine Hosentasche und holt einen kleinen Zettel raus, guckt drauf und nimmt das Mikro wieder vor den Mund.

Todd:
Ja, heute hast du ja dein erstes Match. Und zwar gegen Jamie Noble, hast du dich gut vorbereitet?


Tomko:
Nein.


Todd:
Haha! Und du glaubst trotzdem, dass du gewinnst?


Tomko:
Schon.


Todd:
Und wie lebt es sich so in der WFW? Hast du schon Freunde gefunden...oder irgendwas anderes zu berichten?


Tomko:
Mir gefällt es hier nicht aber, ich verdiene gutes Geld, das reicht mir.


Todd:
Ein ganzer Satz...schön, auch wenn man das Komma nach dem "nicht" setzen musste, aber egal, haha. Hast du noch was zu sagen?


Tomko:
Ja.


Er schnappt sich nun das Mic von Todd und schubst ihn zur Seite.

Tomko:
Jamie Knobel...


Tomko macht eine höchst dramatisch-dramturgische Pause.

Tomko:
...wir sehen uns im Ring!


Nun drückt er das Mikrofon Grisham auf die Brust, der gerade wieder ins Bild kommt und dann verschwindet der Riese.

Todd:
Das war ja toll, damit gehen wir doch in die Halle zurück!




Jimmy Bauer:
Also ich find den Tomko ganz lustig, der kann unterhalten.


Dave Prazak:
Die Frage ist ja, ob er auch so gut wrestlen kann oder ob das alles nur heiße Luft ist. Sein Match steht bald an, dann werden wir es erfahren.


Jimmy Bauer:
Jo. Aber jetzt steht erstmal ein anderes Match an. Der ehemalige "Sicke" Mondo tritt gegen Mr.Kennedy an.


Dave Prazak:
Und ich werde mich natürlich überraschen lassen.


Jimmy Bauer:
Wenn man schlau ist, kommt man eigentlich von selber darauf.


Dave Prazak:
Und wie bist du dann darauf gekommen?..


Jimmy Bauer:
...Wie auch immer, das Match ist ein No.1 Contender Match für Sorrows Title.


Dave Prazak:
Das heißt, der Gewinner des Matches erhält ein Match gegen den Hardcore-Champion Michael Sorrow.




Gute Vorsätze waren ein Thema und werden es auch weiterhin sein, denn ein Mann hat vor Neujahr gute Vorsätze gefasst und beginnt nun diese in die Tat umzusetzen. Gemeint ist Nick Mondo, der den Beinamen „Sick“ bei der vorletzten Show im Jahre 2008 ablegte um mit einer anderen Einstellung völlig neu durchzustarten. Einige Fans stehen diesem plötzlichen Sinneswandel skeptisch gegenüber und buhen Nick weiterhin aus, andere jubeln ihm hingegen zu.
Anders als Mr. Kennedy, der als Mitgleid von Sweet’n Sour Inc. natürlich wenig Sympathein genießt. Daran ändert auch die Attacke gegen die Dark Diciples am zuvor am Abend nicht viel, welche auch prompt noch mal eingespielt wird. Vielleicht schreitet der offizielle Co-GM gerade deshalb mit stolz geschwellter Brust. Und teilt Nick Mondo im Ring erst mal mit wie wenige Chancen er gleich haben wird.

No.1 Contender Match for the Hardcore-Title
Nick Mondo vs. Mr. Kennedy

Der Gong ertönt und Kennedy täuscht einen Lock Up vor um Mondo gleich mal mit einem zu seinem In Ring-Comeback zu begrüßen. Forearms folgen auf Mondos Rücken. Dann wird Nick in die Seile geschickt, springt aber einfach auf das zweite hinauf und bringt einen Jumping Back Elbow durch.
Ein Dropkick trifft ebenfalls, genau wie der zweite, nach welchem sich der Loud Mouth zunächst mal aus dem Seilgeviert rollt. Dafür hat Mondo aber überhaupt kein Verständnis, weshalb er auf’s Top Rope springt und den Süßsauren mit einem Springboard Plancha erwischt!
Die Fans gehen ordentlich mit und es gibt sogar ein paar vereinzelte Mondo-Chants. Der Kennedy gleich in den Ring hinein rollt und mit Top Rope Action weiter machen will, da ist der Ex Hardcore-Champion schneller als gedacht wieder fit und befindet sich mit seinem Gegner schnell auf ein und derselben Höhe.
Superplex gegen Nick!
Cover:
1….
2….

No! Kennedy macht mit einem Whip-In weiter und lässt die Mondos Brust kraftvoll gegen die Ringecke krachen. Anschließend wird Nick auf das Top Rope gehievt, doch als Mr. Kennedy hinter her steigen will kann Mondo ihn mit gezielten Elbows abschütteln. Dann macht sich Nick zum Abflug bereit.
Reverse Crossbody!
1….
2….

Mondo will nichts anbrennen lassen und geht sofort in die Seile, fängt sich aber einen schönen Swinging Sideslam ein. Dann wird Nick von hinten umklammert, kann den gegen ihn geplanten German Suplex vereiteln indem er sich weiter als geplant dreht und somit auf den Beinen landet.
Kennedy lässt nicht locker, läuft jedoch in eine wunderschöne Hurrancanrana hinein. Und kommt nahe der Ringecke wieder auf die Beine, weshalb Nick auf den zweiten Turnbuckle steigt und zum Tornado DDT ansetzt. Zu diesem kommt es aber nicht, denn Kennedy zeigt dem Nothern Lights Suplex.
1….
2….

Wieder nichts! Ein Sleeperhold soll Mondo endgültig richten, der sich aber mit einem Thinbreaker zu helfen weiß. Schnell steigt Mondo mit dem Rücken zu Kennedy auf das Top Rope. Allerdings nicht schnell genug, denn der Süßsaure bekommt ihn von hinten zu packen und zieht eine knallharte Powerbomb durch!
Cover:
…..

Ja, wo ist denn der Ref. schon wieder hin?
Am Apron steht er, denn dort steht auch der Necrobtucher und sorgt für ein Ablenkungsmanöver. Welches Ace Steel auszunutzen weiß indem er sich mit einem Stuhl ins Seilgeviert schleicht und diesen erbarmungslos ein ums andere mal auf Mr. Kennedy hinab sausen lässt!
Nach getaner Arbeit verlässt Sttel den Ring und verlässt mit dem Necrobtucher die Halle während Nick Mondo das Cover zeigt:
1….
2….
3….

Nun, auf diese Art und Weise hat Nick Mondo hier sicherlich nicht gewinnen wollen. Aber Sieg ist Sieg, und wer, wann, wo für was verantwortlich war wird in keiner Tabelle der Welt vermerkt. Und zur Not lässt sich ja auch noch ein Rematch ansetzen.




Dave Prazak:
Meintest du das?


Jimmy Bauer:
Jo, was auch sonst. War doch klar, dass die Disciples in Match von Kennedy eingreifen, wenn er in ihr Match eingreift.


Dave Prazak:
Das war auf keinen Fall Sweeneys Plan.


Jimmy Bauer:
Das denke ich, der denkt an so was. Eher war es Kennedys Plan.


Dave Prazak:
Weswegen er auch so scheiße war und ist. Blame yourself.


Jimmy Bauer:
Jo, aber wo sind da seine Kollegen? Percio, Hero?


Dave Prazak:
Besseres zu tun..Jetzt gehen wir aber etwas zurück.


Jimmy Bauer:
Und zwar genau 2 Tage. Shawn Michaels. Schon am Anfang der Show wurde eine Aufzeichnung eingespielt. Und jetzt der zweite Teil.




Dr. Elias Huber wartet. Die graue Plastikuhr in seinem komfortablen Büro zeigt 21:10, nur noch eine Sprechstunde bis zum Feierabend und einem Glas Wein auf dem gemütlichen Sofa. Seufzend lehnt er sich zurück, wirft einen Blick nach draußen. Draußen prasselt der Regen noch immer unaufhörsam auf den Asphalt ein, gesellt sich zum monotonen Ticken der Uhr und dem Surren der Kafeemaschine.
Stöhnend wirft er einen Blick auf ein vor ihm liegendes Papier. "Michael Shawn Hickenbottom". Darunter einige Notizen, die er sich gemacht hat:

-Amerikaner
-43 Jahre alt
-Profiwrestler bei der WFW.


Die Vorzüge des World Wide Web. Auch wenn er nicht unbedingt damit gerechnet hatte, ihn bei Wikipedia zu finden. Normalerweise waren seine Patienten eher aus dem lokalen Kreis, geschiedene Männer und Frauen am Rande des Selbstmordes.
Und dann war da noch die Sache mit dem Wrestling. Das war eine Sache, die ihm vollkommen fremd war. Erwachsene Männer, die auf einander einschlagen - Lächerlich. Ihm genügte seine samstägliche Golfrunde mit den Kollegen, aber dieser Sport war in seinen Augen einfach nur schwachsinnig.
So oder so, er glaubte eh nicht daran, dass er heute Abend auftauchen würde. Zum einen war der Mann bereits 15 Minuten zu spät, zum anderen klang er bereits beim Anruf nicht wirklich real. Vermutlich ein Streich seines Sohnes, oder seiner Frau. Wie auch immer, er war einfach nicht mehr in der Stimmung zu warten.
Entschlossen schnappt sich Dr. Huber seine Jacke, da wird auf einmal die Klinge seiner Tür heruntergedrückt und selbige geöffnet. Verwundert lässt sich Huber wieder in seinen Sessel fallen, als jemand in der Tür steht. Von der schwarzen Jacke perlen Regentropfen, die Kapuze ist tief in das Gesicht gezogen. Doch als der Fremde im nächsten Moment diese hochzieht, erkennt der Psychiater seinen Patienten.
Die Ähnlichkeit zum Bild, dass er bei Google gefunden hat, ist tatsächlich ansatzweise vorhanden. Doch dieser Michael Hickenbottom, der vor ihm steht, scheint ein vollkommen fremder Mensch zu sein. Das Gesicht wirkt eingefallen, erschöpft. Augenringe bilden sich unter den Augen, welche ihn apathisch anstarren. Für einen Augenblick verweilen beide auf ihren jeweiligen Plätzen, dann räuspert sich Huber kurz und deutet auf ein Sofa vor seinem Schreibtisch.

Dr. Huber:
Ähm...Nun ja...Er soll sich doch bitte setzen.


Verwirrt blickt sich Michaels um.

Michaels:
Who?


Dr. Huber:
Er. Also Sie.


Reichlich verwirrt schaut Michaels den Psychiater an.

Michaels:
I...uhm...He would rather prefer to continue standing right here.


Leicht verwirrt blickt Huber auf.

Dr. Huber:
Wer? Welcher Er?


Michaels:
He. Well, me. I thought...


Dr. Huber:
Nein, schon gut. Er darf ruhig dort stehen bleiben.


Der Blick des Mr. Money in the Bank spricht Bände. Langsam geht er ein paar Schritte zurück in Richtung Tür, entschließt sich dann aber wohl doch zu bleiben.

Dr. Huber:
Darf ich ihm etwas zu trinken anbieten?


Sein Gegenüber schüttelt stumm den Kopf, seine Augen sind weiterhin auf ihn fixiert. Huber seufzt, dann nimmt er sich kurzerhand sein Papier zur Hand.

Dr. Huber:
Also, er ist Michael Shawn Hickenbottom, richtig?


Sein Gegenüber schüttelt den Kopf.

Michaels:
Am I? In Fact, I don't know who I am...No, wait. In Fact, he doesn't know, who he is.


Elias Huber nickt. Persönlichkeitsprobleme. Depressionen. Das kennt er zu Genüge. Vermutlich hatte er sich nur bei seiner Arbeit den Kopf gestoßen, oder ähnliches. Mit etwas Glück ist diese Sitzung schneller zu Ende, als er gedacht hatte.

Dr. Huber:
Er weiß also nicht, wer er selber ist?


Michaels:
Does he? You see, he knows that his name is Shawn Michaels. But he doesn't know what that means to him, who he is deep inside of him. A name is a name, worth nothing, but his personality was always something, he exactly knew. But not now.


Nun, vielleicht würde die Sitzung doch etwas länger dauern. Aufmerksam beobachtet der Psychiater seinen Gegenüber, dann fährt er fort.

Dr. Huber:
Lass er mich das Ganze kurz zusammenfassen:
Er kennt seinen Namen, seine formellen, persönlichen Daten und ähnliches. Sein Problem ist, dass er seine Persönlichkeit tief in sich nicht mehr kennt, richtig?



Michaels:
Exactly.


Dr. Huber:
Seit wann hat er denn diese Persönlichkeitsprobleme?


Michaels:
He has them since a few days, but they are already tormenting him very hard. The questions controll him, he can't think of anything else. He isn't able to sleep, to eat. Nothing.

Dr. Huber:
Denkt er daran...mit dem Leben Schluss zu machen?


Entgeistert schaut Michaels den Psychiater an.

Michaels:
Are you kiddin' me...No, him...whatever???


Seelenruhig macht sich Huber eine kleine Notiz auf seinem Zettel, bevor er wieder aufblickt.

Dr. Huber:
War nur eine Frage...Gut, sprechen sie mir bitte nach.


Michaels:
Who? Me or He?


Dr. Huber:
Sie. Also er. Verzeihung.


Michaels:
No problem, this would happen to me, too.


Dr. Huber:
Wem?


Michaels:
Me. Well, him.


Dr. Huber:
Wie auch immer, spreche er mir jetzt bitte nach:
Ich bin Ich, Ich kenne mich.
Ich bin Ich, Ich kenne mich.
Ich bin...



Peinliche Stille. Michaels steht stumm da, starrt den Psychiater entgeistert an.

Dr. Huber:
Er muss lernen, die Fragen auszublenden. Er muss sie einsperren können. Er wird sich selber finden, doch bis dahin muss er sich selber ausreichend Zeit geben. Alsdann, spreche er mir nach:
Ich bin...



Langsam schwillt eine Ader auf der Stirn Michaels an. Der Countdown tickt runter, die Bombe explodiert.

Michaels:
ARE YOU F'N KIDDING ME? MY LIFE HAS BECOME A LIVING HELL, I DOUBT MYSELF, AND YOU WANT ME TO REPEAT SUCH A CRAP?
"I am who I am, I am who I am..."
SERIOUSLY, THIS IS BULLSHIT!



Abwehrend hält Dr. Huber die Hände vor seinen Körper.

Dr. Huber:
Beruhige er sich doch, er...


Michaels:
AND STOP WITH THIS WHOLE "HE"-SHIT! THERE IS NO "HE" IN THIS ROOM, ONLY ME AND YOU! MAYBE *YOU* SHOULD BE THE ONE TO VISIT A PSYCHIATRIST!


Noch immer deutlich angepisst lässt sich Michaels auf das Sofa vor ihm fallen. Huber starrt ihn nach wie vor an, in seinem Blick schwingt ein wenig Faszination mit.

Dr. Huber:
Nun, ich benutze die dritte Person, damit man leichter von seinen Problemen berichten kann. Als würde man über die von Freunden sprechen, oder ähnlichen.


Die Arme vor der Brust verschränkt starrt Michaels aus dem Fenster, jedoch scheinen die Aggressionen wieder ein wenig gewichen zu sein. Keine Reaktion, daher fährt Huber fort.

Dr. Huber:
Nun, da das anscheinend nicht zu wirken scheint, wäre es wohl besser, wenn er mir ein wenig die Hintergründe schildert. Wie sein Leben in der letzten Zeit verlaufen ist, und ähnliches.


Aufmunternd blickt Elias Huber seinen Patienten an, welcher noch immer aus dem Fenster starrt. Als auch nach wenigen Sekunden Michaels noch keine Anstalten macht zu sprechen, will der Psychiater wieder einschreiten, doch da beginnt Michaels schon zu sprechen.

Michaels:
Over the last year, I always...
Is it okay if I continue to speak in the first person?



Huber nickt, Michaels fährt fort.

Michaels:
Fine.
Over the last year, I always knew who I am, what I wanted. I was characterized by revenge, was full of hate. I didn't need anyone, at least that was, what I thought. I called myself "The Betrayor", after I betrayed someone who thought I would help him. And it felt good. It felt like an escape, like I finally became who I should be, my destiny. I was successfull, even though I fought on my one.
But over the last months, everything changed. You should know, that I once again wanted vengeance. But this time, I couldn't win alone. I needed help. So I helped this guy, Shelton Benjamin, and formed a team. Two weeks later, we won and now I am on my own again. But, these two weeks changed everything. I betrayed nobody, and it didn't feel wrong. It felt...good. I tried to shut my eyes to the facts, saying to myself that I don't need anyone. But suddenly I realized, that this isn't the truth.
You see, I don't know what I should do, what is right, and what is wrong. Am I a betrayor or not? I just cannot take it anymore, this pressure.
Please, you *need* to help me! This is too much for me to take. Please!



Ein Flehen liegt in Michaels' Augen, Verzweiflung schwingt in seiner Stimmung mit.

Dr. Huber:
Ruhig, wir werden schon eine Lösung für sein Problem finden. Er sagte "Betrayor", richtig?


Michaels nickt.

Dr. Huber:
Das ist interessant, durchaus interessant. Es fühlte sich für ihn also gut an, als Verräter, richtig?


Wieder nickt Michaels, Huber macht sich weitere Notizen.

Dr. Huber:
Nun gut...In meinen Augen sollte er zuerst einmal versuchen, den Kopf wieder frei zu bekommen. Er muss es schaffen, die Fragen auszublenden. Andernfalls befürchte ich, dass sie vor allem die Arbeit in seinem Beruf erschweren werden.
Erst dann sollte er versuchen, wieder zu sich selbst zu finden. Er muss das tun, was in seinen Augen das Richtige ist: "Leute verraten".



Der Psychiater wundert sich selber über seine Worte. Einem Patienten den Rat geben, Leute zu verraten...Seltsam. Aber irgendwas hatte dieser Mann an sich, auch wenn er es nicht genau präzisieren konnte.

Michaels:
But...what if this is not the right thing? What if I am no *Betrayor*? Maybe I identified myself this whole year with a lie?


Ernst und durchdringend schaut Huber seinen Gegenüber an, eine Spur Mitleid durchschießt in diesem Moment seinen Kopf.

Dr. Huber:
Das muss er ganz für sich alleine rausfinden. Ob er nun lieber alleine, als Verräter lebt...Oder so wie früher.
Ich kann ihnen ihre Entscheidung nicht abnehmen, das ist ihre Aufgabe. Und ich wünsche ihnen dabei viel Glück.



Michaels nickt, erst zögerlich, dann entschlossener. Er richtet sich auf, genau wie sein Gegenüber. Ein Händedruck, dann verlässt er den Raum. Doch kurz bevor er geht, wendet er sich noch einmal um.

Michaels:
Doctor?...Thanks...


Huber nickt nur, dann zieht Michaels die Tür zu. Der Psychiater bleibt noch eine Weile sitzen, die Uhr zeigt mittlerweile 23:00. Es wird Ärger mit seiner Frau geben, vermutlich, aber das war es allemal wert. Vielleicht sollte er sich öfter einmal dieses Wrestling anschauen. Die Persönlichkeiten dort erschienen ihm durchaus faszinierend...




Jimmy Bauer:
Elias...mein Gott, das ist ja noch schlimmer als Pascal, unglaublich.


Dave Prazak:
Jimmy, keine Namensdiskussion..du weißt schon. Aber höre ich da richtig. Ein Doctor empfiehlt seinem Patienten wieder böses zu tun und Leute zu verraten? Was zum Teufel?


Jimmy Bauer:
Ein Doctor muss das tun, was dem Patienten hilft. Und in Fall des Betrayors ist es ganz klar. Verraten. Die Frage ist ja nur, wen er verraten will.


Dave Prazak:
Da gibt es einige Kandidaten. Zum Beispiel ein Mitglied seines Wargames-Teams. Um mal einen zu nennen: Shelton Benjamin. Oder Christian Cage.


Jimmy Bauer:
Heidenreich hat er schon verraten. Zweimal verraten macht auch keinen Spaß.


Dave Prazak:
Schon Erfahrung gesammelt? Na ja..unser Lieblingswort der heutigen Show. Lassen wir uns überraschen...


Jimmy Bauer:
Klar doch, Dave.




Backstage schaltet sich eine Kamera zu. Sie zeigt den Locker Room der Lords of Greatness. Zunächst möchte die Kamera etwas umherschweifen und ein paar Impressionen vermitteln… als urplötzlich aus dem Nichts Christians Kopf ins Bild huscht. Er sieht sauer aus. Wütend. Böse. Die Kamera bekommt Angst und flieht etwas nach hinten – ohne dabei Cage aus dem Visier zu lassen. Der bedeutet der Kamera gefälligst an ihn heranzuzoomen – was die Kamera dann auch macht.

Christian Cage:
Das neue Jahr hat nun begonnen… und schon suckt es.
Okay, es hat seine guten Momente, sicherlich, aber besonders auffällig sind die Momente, die einfach sucken. Di Zeit fließt dahin, wie im Fluge und doch bringt sie wenig mit sich. Verdammt wenig. Es gibt so viel Schönes, auf das man sich freuen könnte… doch geschieht nicht viel davon, sodass die Freude getrübt wird. Ich meine… ich bin wieder da, wieder fit, ich bin bereit. Doch wenn ich meine Mitteilungen überprüfe, so merke ich, dass ich keine habe – oder zumindest nicht die, die ich bekommen möchte.
Was soll das? Ist mein Wert so weit gesunken? Wo ist die Mitteilung, die ich lesen will? Wo ist sie? Wo ist die Mitteilung, die aussagt: „Christian, du hast heute einen Kampf!“?! Ernsthaft! Für was komme ich hier überhaupt noch hin, wenn es nichts für mich zu tun gibt? Jeder Besuch hier wird von mal zu mal ermüdender. Und ich bin es satt. Ich brenne auf den Wettkampf. Mit Betonung auf *Kampf*.
Ich sehe mich um und ich sehe einige Leute, die sich gegenseitig befehden und bekämpfen… wie schön, dass *ihr* was zu tun habt. Ich kann ja verstehen, dass ihr euch nicht mit mir messen wollt. Würde ich auch nicht wollen an eurer Stelle, da die Siegeschancen so jämmerlich gering sind. Aber dennoch… es ist ja nicht so, dass ich unbesiegbar wäre. Ich bin nicht Alucard, auch wenn ich bei der Brood war. Also… traut euch. Kämpft! Kämpft! Wehrt euch! Fordert mich heraus! Fordert *uns* heraus.
Ich denke Shelton langweilt sich auch schon.
Es ist nett Gold zu haben und Rekorde aufzustellen, aber ohne die Genugtuung Reihen von Herausforderern in den Dreck zu stoßen ist das nur halb so lustig. Der Sieg bei den Wargames war etwas wahrlich Schönes… der Schmerz, den ich erlitt… hat den Sieg nur umso schöner schmecken lassen. Die Bedeutung dieses Kampfes… und die Bedeutung ihn gewonnen zu haben… das ist es, was ich fühlen will. So fühle ich mich gut, so fühle ich mich lebendig. Adrenalin. Kampfgeist.
Vielleicht könnt ihr das nicht verstehen, ihr, die ihr euch auf euren lausigen Undercard-Niveaus abstrampelt, ohne dass ihr je auch nur einen Funken wahrer Größe erreicht. Vielleicht muss man auch erst eine Selbstfindung durchleben, wie Heidenreich und ich sie durchlebten. Ich habe etwas nachzuholen. Ich habe *viel* nachzuholen. Ich habe ein Jahr verschwendet… oder sogar mehr als das. Wenn du den Anspruch hast das Nonplusultra des Wrestling zu sein, dann ist das eine geradezu grotesk lange Zeit.
Ich muss legendäre Matches produzieren, die großen Erfolge feiern, das Gold, das verloren ging, zurück zu den Lords of Greatness holen, wo es hingehört. Das kann ich alles nicht erreichen, wenn ich hier weiter meine Zeit verschwende! Ich brauche Gegner, keine Opfer! Aber selbst Opfer wären für den Moment schon willkommen, denn das wäre immer noch mehr als nichts.
Shelton und ich sind die Tag Team Champions. CHAMPIONS! Muss ich erst zu jedem einzelnen von euch Jammerlappen hinlaufen und jedem von euch das Gold unter die Nase halten… und darüber informieren, dass ein Dasein als Champion bedeutet, dass ich besser bin als ihr, damit ihr euch mal dazu aufmacht gegen mich, gegen uns, gegen die Champions anzutreten?!
Hier ist GOLD. Gold, das man gewinnen kann, wenn man besser ist als die Champions. Und ich sage jetzt: Ihr seid alle schlechter, weil ihr uns, die Champions nicht schlagen könnt! Schlecht seid ihr! Gewürm! Verlierer! Ihr seid nicht so viel wert wie der Schweiß, den wir nicht mal vergießen müssen, wenn wir Loser wie euch zerstören!
Nun was ist!? Gefällt es euch so angesprochen zu werden?! NEIN?!
GUT!!!
Beweist mir, dass ich falsch liege! Beweist mir, dass ihr kein Gewürm seid!
Beweist mir, dass ihr etwas könnt, dass ihr keine Würmer, sondern Gegner seid.
Beweist mir, dass es hier Herausforderer gibt, die unserer würdig sind.
Nächste Woche… gibt es wieder ein Rav. Und dort erwarte ich, dass sich hier *irgendjemand* angesprochen genug fühlt, damit meine Langeweile ein Ende findet. Kommt und kämpft! Und kämpft gut, kämpft tapfer! Unterhaltet mich!



Christian verstummt urplötzlich und wendet sich von der Kamera ab. In der Übersetzung heißt das wohl „ich bin fertig, raus aus meinem Zimmer!“. Die Kamera versteht und gehorcht. Das Bild wird schwarz.




Jimmy Bauer:
Wird auch mal Zeit für etwas Tag-Team-Title Action. Das gab es in letzter Zeit zu wenig.


Dave Prazak:
In letzter Zeit? In den letzten Jahren! Es gibt einfach keine guten Teams mehr. Evolution, Thugbones, Hart Foundation, Xtreme Power und wie sie alle hießen. Alle wieder verschwunden.


Jimmy Bauer:
Nur ein Team gab es schon damals. Und wie damals halten sie auch heute die Tag-Team Titles. Die Lords of Greatness.


Dave Prazak:
Und gehen wir mal von einem Lord of Greatness zum nächsten Lords of Greatness.


Jimmy Bauer:
Shelton Benjamin.


Dave Prazak:
Nein, warte mal.
Für das heutige Rav wurde uns vom Office eine grosse Überraschung angekündigt, Jimmy.
Was denkst du, können wir erwarten?


Jimmy Bauer:
Nun, diese Ankündigung habe ich natürlich auch mitbekommen Dave, doch bin ich in solchen Dingen immer etwas vorsichtig was meine Erwartungen betrifft. Meist ist so ein Hype doch nichts mehr als heisse Luft. Auch wenn ich mich gerne eines besseren belehren lasse, aber ich glaube kaum, dass uns heute wirklich etwas GROSSES erwartet, eher grosse Scheisse…


Dave Prazak:
Nun gut, Jim, das kennen wir ja schon, dass du sowieso immer negativ eingestellt bist, warten wir die grosse Überraschung doch erstmal ab, bevor wir sie in der Luft zerreissen. Ich habe zumindest ein gutes Gefühl, dass wir heute noch etwas zu sehen bekommen, das den Namen „Überraschung“ zu Recht trägt und alleine das Eintrittsgeld wert ist… Ich bekomme soeben die Mitteilung auf das Kommentatorenpult, dass die grosse Überraschung als nächstes auf dem Programm steht und es sich dabei um das nun anstehende Match handelt.


Jimmy Bauer:
Na, dann, ich bin sehr gespannt, was das „Sensationelles“ wird…



Das Licht in der Halle wechselt auf pink und eine bekannte Musik wird eingespielt. Es ist das Theme von Bret „Hitman“ Hart! Die Kamera schwenkt aus der Ferne auf den Entrance-Bereich, man kann noch nicht so viel erkennen, ausser einer Gestalt, mit langen dunklen Haaren, einer Michael Jackson-Lederjacke, der typischen Hitman-Sonnenbrille und pinken Hosen, die auf der Entrance mit typischen Bret Hart-Gesten feiert.



Dave Prazak:
Kann es wirklich wahr sein, ist Bret Hart zurückgekehrt?


Jimmy Bauer:
Das ist nun tatsächlich eine Überraschung, damit hätte ich nicht gerechnet, dass ist ein grosser Coup, der der WFW da geglückt ist.



Die Kamera ist immer noch relativ weit vom Geschehen weg, der Wrestler macht sich auf den Weg zum Ring, doch plötzlich verliert er seine Haarpracht…



Jimmy Bauer:
Ach, hat der Hitman inzwischen etwa eine Perücke nötig, ich weiss ja, dass auch er nicht jünger wird, aber das ist doch lächerlich.



Die Kamera zoomt endlich näher ran, die Beleuchtung wird wieder heller und man kann nun erkennen, dass die Person, die die Perücke vom Boden aufhebt und nun wieder aufsetzt niemand geringeres als Charlie Haas ist, der in der Rolle von Bret „Hitman“ Haas auftritt. Die Reaktionen des Publikums sind dementsprechend, Pfiffe und Buhrufe übertreffen sich gegenseitig.



Jimmy Bauer:
Und, wer hatte Recht, ich natürlich. Nichts gegen Charlie Haas, aber ist es wirklich so etwas besonderes sich in eine, nebenbei bemerkt nicht einmal sonderlich gute, Verkleidung zu schmeissen und dann eine einigermassen geglückte Parodie alter Wrestlinggrössen vorzuführen?


Dave Prazak:
Naja, für einen kleinen Lacher mag so etwas ja gut sein, aber eine grosse Überraschung sieht dann doch anders aus.


Jimmy Bauer:
Da kannst du aber einen drauf fahren lassen, Dave.


Dave Prazak:
Was mich am meisten überrascht, ist, dass ich die Information hatte, dass heute eine Legende zurückkehren würde. Und bei allem nötigen Respekt für Haas, eine Legende ist er nicht.


Jimmy Bauer:
Warum bekommst du eigentlich mehr Infos als ich? Wobei, wenn du solche Infos bekommst, Dave, verzichte ich dankend darauf…


Dave Prazak:
Jaja, Jim, spar dir dein Gegrinse, da meint man einmal auf eine Überraschung vorbereitet zu sein, und dann wird man doch wieder negativ überrascht, bald gebe ich diesen Job hier auf, das ist ja nicht mehr feierlich.



Inzwischen ist Haas beim Ring angekommen. Er wollte die Hitman-Brille einem Kind in der ersten Reihe schenken. Dieses war aber vom atemberaubenden Pfeifkonzert, das Haas entgegen gebracht wurde, so verängstigt, dass es zu weinen begann. Der Vater des Kindes schubste Haas weg und sagte ihm, dass er in den Ring verschwinden solle. Dies tat er auch und machte sich für den folgenden Kampf bereit. Die Musik ist soeben verklungen.



Jimmy Bauer:
Was hat man sich jetzt wohl für einen Kampf überlegt? Will man etwa Shawn Michaels in den Ring schicken und den Montreal Screw Job zum x-ten mal wieder aufleben lassen?


Dave Prazak:
Wohl kaum, ausserdem hat der Betrayor für heute schon ein Match. Auch wenn dies wohl nur eine sehr kurze Angelegenheit für ihn wäre, wird er sich das wohl kaum antun.



Die Halle beruhigt sich, es wird für einen Moment muxmäuschenstill… Man sieht wie Charlie „Hitman“ Haas zum Entrance blickt. In die Stille ertönt abermals das Theme vom Hitman. Der Entrance ist noch leer.



Jimmy Bauer:
Und was kommt jetzt? Schickt man jetzt etwa noch einen Midget in Bret Hart Verkleidung raus, wie es am Montag nach dem Montreal Screw Job die DX getan hatte?




Die Kamera fährt in die Menge, überall gespannte Blicke. Man wechselt den Blickwinkel der Kamera auf den Entrance, diesmal so nah, dass man auf den ersten Blick erkennen wird, was los ist. Der Vorhang öffnet sich und zum Vorschein kommt Bret „Hitman“ Hart.



Dave Prazak:
Oh my God! Es ist tatsächlich wahr, Bret Hart kehrt hier auf die ganz grosse Bühne zurück! Und vom optischen Eindruck her, befindet er sich in blendender Form.


Jimmy Bauer:
Als ob es da nicht Mittel und Wege gäbe, optisch was her zu machen, frag doch mal Sylvester Stallone nach John Rambo…


Dave Prazak:
Willst du hier irgendetwas andeuten, Jim?


Jimmy Bauer
Nein, eigentlich will ich nur dich etwas nerven Dave, aber schön dass du nicht näher darauf eingehst. Aber eigentlich bin ich jetzt auch gerade etwas Baff.


Dave Prazak:
Buff Bagwell?


Jimmy Bauer:
Schnauze, Dave. Damit hätte ich nun einfach nicht gerechnet.



Bret Hart geht zum kleinen Kind von eben und gibt ihm die Hitman-Brille. Das Kind strahlt, der Vater klopft dem Hitman zur Anfeuerung auf die Schulter



Jimmy Bauer:
Wieso ist dieses dummer Blag den so froh, das dürfte Bret Hart wohl kaum mehr kennen, der war ja so lange weg?


Dave Prazak:
Vielleicht hat der Vater ja ihm ja etwas von Bret Hart erzählt. Jetzt zerstör doch nicht die Magie dieses Moments… Es sieht so aus, als ob das Match jeden Moment beginnen könnte.



Der Ringgong ertönt. Nach einem kurzen Staredown, in dem man Charlie Haas die Überraschung über seinen bekannten Gegner immer noch anmerken kann, gehen die beiden Athleten in den Lock-Up. Haas will einen Headlock ansetzen, wird aber von Bret sehr schnell ausgekontert. Dieser setzt seinerseits einen Headlock an. Charlie hat schon sichtlich Mühe, sich wieder aus dem Griff zu befreien, aber es gelingt ihm, sich zu lösen. Er setzt einen Dropkick an und trifft Hart damit. Bret fällt zwar nicht um, taumelt aber zurück. Haas setzt zu einem Suplex an. Bret blockt ab und zeigt seinerseits einen harten Snap-Suplex. Haas will seine Schnelligkeitsvorteile ausnutzen, also holt er in den Seilen Anlauf und setzt zu einem Cross Body an, doch Bret kann ihn abfangen. Hart zeigt darauf einen Sidebackbreaker und setzt nach. Er nimmt die Beine von Haas und zeigt einen Stomp in die Magengegend. Charlie krümmt sich am Boden, Hart holt ihn wieder auf die Beine, aber nur um ihn mit dem Side Russian Leg Sweep sofort wieder auf den Boden zu knallen. Hart geht aufs 2. Seil, lässt sich kurz von den Fans feiern, und zeigt seinen typischen Elbowsmash gegen den noch am Boden liegenden Haas. Der Hitman will seinen Gegner gar nicht erst covern, sondern setzt sofort zu seinem Sharpshooter an. Haas versucht sich noch wegzudrehen, hat aber keine Chance, Bret erwischt Charlie optimal, verknotet seine Beine und dreht ihn um. Bret scheint es Ernst zu meinen, er neigt seinen Oberkörper nach hinten, um so noch mehr Druck ausüben zu können, Haas fuchtelt mit den Armen herum, er hat aber keine andere Wahl als abzuklopfen. Damit ist dieses kurze Match sehr schnell und sehr deutlich zu Ende gegangen. Haas rollt sich aus dem Ring. Nachdem der Ringrichter Bret zum Sieger erklärt hat, hilft er Haas zur Halle hinaus. Bret Hart verlangt vom Ringsprecher eine Mic.



Bret Hart:
The Excellence of Execution is back! Ich habe gehört, hier bei der WFW gäbe es die beste und härteste Konkurrenz, darum wollte ich auch hierher kommen um zu überprüfen, ob das auch wahr ist. Schade, dass das heute wohl kaum mehr als ein wenig Aufbautrainig war, da bin ich mir aus dem Dungeon doch weit härteres gewohnt. Ich will auf jeden Fall beweisen, dass ich immer noch mithalten kann und zwar mit allen, die hier sind. Hier soll es die härteste Konkurrenz geben? Gut möglich. Soll es etwa auch die beste Konkurrenz sein? Auch wenn ich allen Wrestlern hier den nötigen Respekt zukommen lassen möchte, die beste Konkurrenz, bisher wohl nicht unbedingt. Aber das ändert sich nun mit meinem Comeback. Denn es gilt immer noch: I’m the best there is, the best there was and the best there ever will be!


Daraufhin brandet dem Hitman einiges an Applaus entgegen und er verlässt den Ring feiernd.



Dave Prazak:
Ein tolles und unerwartetes Comeback vom Hitman und meine Quellen hatten doch Recht.


Jimmy Bauer:
Dave, deinen Quellen würde ich nur so weit vertrauen wie ich sie werfen kann. Gut, dieses Mal lagen sie wohl richtig, aber das muss nicht immer so sein. Und ob dieses Comeback wirklich so sensationell ist, muss sich erst noch zeigen. Zumindest bin ich gespannt, wie sich Bret Hart gegen härtere Konkurrenz schlagen wird. Nur die Zukunft kann uns dazu mehr sagen.


Dave Prazak:
Hast du zu Weihnahchten einen Schlaue-Sprüche-Kalender bekommen?


Jimmy Bauer:
Tatsächlich, aber wie kommst du da jetzt drauf?


Dave Prazak:
Ach, war nur so ein Gedanke…



Kaum ist Bret Hart aus dem Ringbereich verschwunden, ertönt direkt das Theme der Lord of Greatness ertönt und diese Erscheint in Form von Schwarz, Gold und Gold um der Hüfte. Shelton Benjamin, amtierender Tag-Team Champion. 2008 war gut, 2009 soll besser werden. Ohne lange rum zu machen, steigt er in den Ring, lässt sich von Lilian Garcia ein Microphon geben und schaut erstmal in die Reihen.

Shelton Benjamin:
Die erste Show im Jahr 2009. Und eins kann man jetzt schon sagen: Ihr seid immer noch ganz klasse. Okay, ich will jetzt nicht schleimen, oder so. Also, fassen wir mal die letzten Monaten meiner Karriere zusammen.
Wir hätten da erstmal das Tag-Team Match mit Christian gegen Giant...sorry, Olaf Silva und AJ Styles. Um die Tag-Team Titles. Natürlich haben wir gewonnen, denn wer kann es schon mit uns aufnehmen? Mit mir aufnehmen. Niemand. Absolut niemand. Wir hatten also unsere Titel, die wir, so ganz by the way, immernoch tragen. Ich trage die Tag-Team Titles schon zum fünften Mal. Doch ich wollte endlich mal mehr. Ich wollte den Titel, der perfekt zu mir passt. Wie meine Fast auf Silvas Auge. Den WFW Championship Tiitle. Der Titel, der nur von einem wahren WFWler getragen werden kann und darf. Deswegen wird der aktuelle Titelträger seinen Titel auch nicht mehr lange halten dürfen..aber wie gesagt, alles zu seinr Zeit..
Beim Grand Slam erhielt ich die Chance, die ich mir durch meine Arbeit hier verdient hatte. Ich bekam ein Title-Match gegen den Drachen. Und ich hab den Drachen getötet. Besiegt. Ich war endlich am Ziel. Ich war der WFW-Champion. Euer Champion. Doch leider hielt die Freunde nicht lange. Ihr wisst was danach passiert und welcher Feigling den Titel gewann. Falls ihr das aber vergessen habt: Mein Rückmatch steht immer noch aus, das heißt ich könnte jetzt sofort ein Rückmatch verlangen, Big Show eine Abreibung verpassen und mich wieder WFW-Champion nennen. Aber alles zu seiner Zeit, ich war in den letzten Wochen zu beschäftigt. Mit den Krieg gegen die Sweet 'n Sour und Asgard. Als Captain der WFW sollte ich meine WFW retten, ich sollte ein Team um mich herum aufbauen und den Gegnern kräftig in den Arsch treten. Und wieder gewann ich. Wieder mal hatte ich meine Aufgabe erledigt und alle zufrieden gestellt. Jeder kann stolz auf mich sein, denn ich habe im letzten Jahr viel getan und noch mehr erreicht. Und ganz wichtig: Ich kann stolz auf mich sein. Auch als es ganz schlecht aussah, als niemand helfen wollte, habe ich den Kopf hochgehalten und Hoffnung gegeben.
Ich habe Shawn Michaels seine Rache ermöglicht, indem ich ihn in mein Team aufnahm. Ohne mich wäre er nie dazu gekommen. Ohne mich wären wir heute nicht so gelassen und fröhlich, sondern mit Sweeney an der Führung. Alles mein Verdienst, und ich denke, dass ich dafür auch mal Anerkennung verdiene.



Sehr laute Pops für Shelton und noch lautere *WFW* Chants.

Shelton Benjamin:
Ja, die gute alte WFW. Eine tolle Liga. Und das wird sie auch immer bleiben, mit Serra ganz oben. Dafür werde ich sorgen....nun, doch jetzt schauen wir mal in das neue Jahr. 2009.
2008 war sehr gut. Aber 2009 geht noch mehr. Ich weiß es. Ich weiß was ich kann. Ich bin der beste der WFW und hab das schon oft genug bewiesen. Den ach so großen..Olaf habe ich in circa 138 Matches die Stirn geboten und ihn 133 mal besiegt. Ich brauche nur die Title-Matches. Gibt mir Title-Matches, ich geb euch Action, tolles Wrestling und einen neuen Champion. Stellt euch das einfach mal vor. Shelton Benjamin, Lord of Greatness, Tag-Team Champion, WFW Champion, Undisputed Champion. Das Hardcore-Blech interessiert mich nicht, darum kann sich Percio ja schlagen, ist genau sein Niveau. Undercard. Doghouse, zu viel Drogen und so. Halt, wir haben hier doch überhaupt keine Regeln. Dann ist er einfach zu schlecht. Ja, das muss es sein.
Okay, wo war ich? Ach ja, stimmt. Gibt mir Matches, ich gewinne sie. Training? Brauche ich nicht. Ich kann nicht mehr besser werden, denn besser geht nicht. Ihr wollt Beweise? Dann gibt mir Gegner. Und keine Marvin Percios und Olafs. Oder glaubt mir einfach. Immerhin bin ich euer Captain. Und euer Held. Und um es mit den Worten des Wrestlers zu sagen, der hier gerade ein beeindruckendes Comeback gebeben hat: Ich bin der beste, den es gab, den es gibt und den es je geben wird. Punkt. Ihr dürft jetzt gerne "Word" schreien und mir zustimmen.



Shelton lässt das Mic fallen. Das Theme der LoG ertönt.



Dave Prazak:
Mein Held ist er, ja.


Jimmy Bauer:
Der gute Shelton scheint zu vergessen, dass es Shawn Michaels war, der den Pin ansetzte und das Match entschied.


Dave Prazak:
Er hat sein Team geformt. Irgendwo hat er schon recht, aber auch die anderen haben einen großen Teil dazu beigetragen.


Jimmy Bauer:
Er sollte sich aber nicht so in den Vordergrund stellen. Könnte einigen nicht gefallen.


Dave Prazak:
Wen den?


Jimmy Bauer:
Du weißt was jetzt kommt..


Dave Prazak:
Ja. Jamie Noble vs. Tomko.


Jimmy Bauer:
Und fast hätten wir es vergesses. Also das Match anzukündigen.


Dave Prazak:
Oh ja. Jamie Noble erhält aufgrund des Pinfalls gegen Jericho vor zwei RAV- Ausgaben bei New Years Massacare ein German Title Match.


Jimmy Bauer:
Ohne seinen Koffer einzulösen, natürlich.



Jamie Noble vs. Tomko

Tomko macht zuerst seine Entrance. Mit gelangweiltem Blick geht er in den Ring, wo er auf seinen Gegner wartet. Und da kommt Jamie Noble. Er hat seinen Money in the Bank Koffer, und stolziert mit diesem ebenfalls in den Ring. Er übergibt dem Koffer den Ref, der ihn weiterreicht an irgendjemanden. Die Ringglocke läutet.

Beide beginnen mit einem Lock-Up. Noble, der bis grad noch eine selbstsichere Fratze aufgesetzt hatte, ist Chancenlos. Er wird in die Ecke gedrängt, und fängt sich ein Knie in den Magen ein. Tomko entfernt sich in die gegenüberliegende Ringecke, und macht sich zum erneuten Kräftmessen bereit. Noble rennt auf ihn zu, aber nutzt dann seinen Vorteil als kleiner Mensch und manövriert sich hinter Tomko. Er klopft auf Tomkos Rücken ein und setzt einen Sleeper Hold an, zu dem er natürlich hochspringen muss. Tomko schüttelt ihn leicht mit einem Snapmare ab, will den Yakuza Kick nachsetzen, aber Jamie duckt sich und zeigt einen Neckbreaker. Das Cover geht nur bis 2. Jamie tritt ein paar mal auf Tomko ein, und steigt dann auf das dritte Seil. Tomko steht auf.. und... rollt sich aus dem Ring. Aber nicht nur das, sondern er läuft die Rampe hoch. Und verschwindet Backstage. Hatte er etwa keine Lust mehr? Naja, Noble regt sich ziemlich auf. Aber er hat durch Count-Out gewonnen...

Und jetzt rennt jemand aus dem Publikum in den Ring! Es ist Chris Hero! Er stellt sich hinter Jamie, wartet, bis dieser sich umdreht und verpasst ihm den DDT! Er klettert schnell auf das 3. Seil und zeigt eine Shooting Star Press auf Jamie, der nun entgültig K.O sein dürfte. Hero verlässt den Ring wieder, geht in Richtung KommentatorenPult, wo sich irgendwo der MitB-Koffer befindet. Und diesen... nimmt er sich und macht sich durch die Crowd wieder aus dem Staub.



Jimmy Bauer:
Hero klaut den German Title-Koffer. Was will er denn mit diesem?


Dave Prazak:
Wenn Noble sein Match gegen Jericho gewinnt, braucht er den Koffer eh nicht mehr. Wahrscheinlich wollte er ihm nur eins auswischen. Aber der wusste wahrscheinlich nicht, dass Noble sein Match eh schon hat.


Jimmy Bauer:
Na der wird nachher ein Gesicht machen.


Dave Prazak:
Wer rechnet denn bitte auch mit so was?


Jimmy Bauer:
Schlaue Leute.


Dave Prazak:
Machen wir jetzt einfach mal Backstage weiter.




Es klopft an der dunkelsten Tür der Arena.

Marvin Percio öffnet.
In seinem Schatten die lauernde Lena "Black Mantis" Hansen.

Und vor ihm.. eine zitternde Maria. Mit einem Mikrofon.

Marvin:
Wenn das nicht mein Lieblingsreporterin ist. Wie komme ich zu der Ehre deines Besuches? Habe ich das Millionste Mal "F-U-C-K" im TV gesagt?



Höhnisches Grinsen. Maria schweigt.

Marvin:
Okay. Stell mir eine Frage.



Maria:
Warum das alles.. warum.. bist du so..


Marvin:
Wieso das alles.. fragst du.. wieso ist es, wie es ist.. Well.. Ist das nicht die Frage, mit der wir alle ins Bett gehen?



Der Römer dreht sich von Maria weg, wendet sich den Schatten zu.

Marvin:
Ich wurde geboren, weil die Welt wurde wie sie ist.. So einfach ist das.. Ich bin gekommen, um euch zu retten.. indem ich euch befreie von diesem Wirt der Lüge, auf dem ihr wie Parasiten lebt.. Ich wurde gesandt aus einem einzigen Grund.. dieser Grund birgt eine Aufgabe in sich.. denn es geht nicht um ein einziges Ziel... Es geht um alles.. Es geht um die Beseitigung des Urübels. Dafür bin ich geschaffen worden, Maria.. Darum habe ich Rüstung bekommen.. habe meine Klingen geschenkt bekommen.. habe sie in schwarzes Pech getaucht und für diese Schlacht entweiht.. Damit ich antreten gegen das, was dafür auserkoren wurde, durch meine Hand vernichtet zu werden..



Marvin dreht sich zu Maria um.
Sein Blick ist todernst.

Marvin:
New.. Metal.



Maria:
Du kotzt mich so an..


Marvin:
Ich fühle mich von deinem Interesse geehrt. Aber ich beantworte heute keine Fragen mehr..



Der Golgatheraner gibt seiner rechten Hand ein Zeichen. Black Mantis packt sich daraufhin sofort die lästige Reporterin und nimmt sie in den Sleeperhold.

Marvin:
Drehen wir den Spieß mal um.. Ich möchte, dass du dich fragst: War es sonderlich klug von mir, nach allem was passierte, in die WFW zurückzukehren? Um ausgerechnet Marvin Percio, dem Mann, dem ich meine Abwesenheit verdankte ans Bein zu pissen? Hat mich mein Psychiater mit dieser Bewältigungstherapie wirklich gut beraten?



Maria versucht zu kämpfen, aber die Kräfte schwinden.
..Black Mantis drückt weiter zu.

Marvin:
"Wie wär’s mit einem Intervieeeew, liebeeer Marvin..?" Weißt du, Maria.. jetzt, da du wieder hier arbeitest.. kannst du dich auch nützlich machen. Und Michael Sorrow eine kleine.. Message.. überbringen..



Percio spuckt ihr ins Gesicht. Dann hält er die Hand an sein Ohr..

Marvin:
SCHEIßE! ICH HÖRE JA GAR NICHTS MEHR!! FRAG MICH DOCH WAS, MARIA!



Maria hängt nur noch schlaff in den Armen der Alpha Female.
Marvin nickt ihr zufrieden zu.

Marvin:
Ich muss zum Ring. Kümmer dich um alles.



Der Prince of Percio geht ab.
Die Leaderin des Schwarzen Blocks zerrt Maria mit sich.




Dave Prazak:
Arme Maria. Wie lang soll sie sich das eigentlich noch gefallen lassen?


Jimmy Bauer:
Bis Percio keine Lust mehr hat. Also irgendwann im Jahr 2012.


Dave Prazak:
Vielleicht. Aber jetzt steht der Main-Event an, das letzte Match dieser Show.


Jimmy Bauer:
Richtig. Auf der einen Seite..Marvin Percio, natürlich.


Dave Prazak:
Und auf der anderen Shawn Michaels. The Betrayor.


Jimmy Bauer:
Sweet'n Sour vs. Team WFW.


Dave Prazak:
So war es beim PPV, doch jetzt ist Shawn Michaels wieder der Einzelgänger. Er für sich allein und keine Partner.


Jimmy Bauer:
Und deshalb kommt er jetzt auch alleine zu seinem Theme raus.


Dave Prazak:
Entschlossen sieht er aus. Das wird spannend.


Jimmy Bauer:
Oh ja, das wird es. Shawn Michaels ist jetzt also schon im Ring. Fehlt nur noch..


Dave Prazak:
The Son of Rome. The Wrestling-Cyborg, Mr. Golgatha, Prince of Percio.


Jimmy Bauer:
Oder einfach nur Marvin..




A WORLD WITHOUT WAR IS LIKE
A CITY WITHOUT WHORES

Stille herrscht.
Das Licht in der Halle versinkt wie in Dämmerung.
Nacht bricht heran, innerhalb von Sekunden.



Drohend prankt das Zeichen auf dem FantasyScreen.
Ebenso drohend erhebt sich die Musik über das Ganze.
Es ist sein Schauspiel, das er zelebriert, sein Theater des Grauens.
Und dieses Stück, das er geschrieben hat, braucht keine Kritiken.

And I heard, as it were, the noise of thunder:
One of the four beasts saying: "Come and see."
And I saw.
And behold, a white horse.


Es erklingt diesmal ein Klassiker von Johnny Cash. "The Man Comes Around".
Der Song selbst wird jedoch immer wieder von Schreien unterbrochen, von Fetzen eher, die alle nur eine Zehntelsekunde andauern.

Rotes Stroboskoplicht flackert durch die Halle wie ein Maschinengewehr, das Lichtmunition verschießt.
Schmerzhaft in den Augen.
Ein roter, flackernder Spot ist auf den Entrance gerichtet.
Dort erscheint Marvin Percio in diesem Augenblick.

There's a man goin' 'round takin' names.
An' he decides who to free and who to blame.
Everybody won't be treated all the same.
There'll be a golden ladder reaching down.
When the man comes around.


Der Wrestling-Cyborg steht vor dem Entrance.
Er dreht sich um die eigene Achse, schaut hoch zur Kuppel.
Ein Lächeln auf seinem Gesicht, das alles und nichts ausdrückt.

Marvin trägt wieder und wieder schwarz. Das wird sich wahrscheinlich auch nicht in naher Zukunft ändern.
Seine strubbeligen Haare sind diesmal in geordneten Bahnen nach hinten gelegt.

Whoever is unjust, let him be unjust still.
Whoever is righteous, let him be righteous still.
Whoever is filthy, let him be filthy still.
Listen to the words long down,
When the man comes around.


Percio versucht das Publikum zu SnS-Chants zu animieren, während er sich auf den Ring zu bewegt.
Einige machen sogar mit.
Percio ist für einen Wahnsinnigen bestens gelaunt.
Mit einem Pfiff auf seinen Lippen slidet er durch das unterste Seil in den Ring.
Aufstehen und Mikrofon empfangen in einer einzigen Bewegung.

Johnny stirbt nun auch musikalisch dahin.
Das Licht erwacht.
Und im Zentrum steht Marvin Percio.
Er schaut in die Crowd.

Marvin:
MADEN DER WELT.. HÖRT AUF DIESEN MANN!



Die provokante Catchphrase des Römers wird durch ein breites Lächeln kaschiert.
Wenn auch übertüncht durch zusammengezogene Augen aus Eis.

Marvin:
Shawn Michaels. Der Hugh Hefner der WFW! Der Methusalem.. der große, alte Mann dieses Sports. Dir mag vielleicht nicht die Zukunft gehören.. jetzt in den Tagen, wo der einstige Heartbreak-Kid droht zum Herzinfaktmann zu werden. I feel sorry for ya.. Da strahlt man eine gewisse Weisheit aus.. in den gütigen Augen.. diesen mächtigen Pranken, die vermitteln, dass du ANPACKEN möchtest.. egal ob am Aufbau dieser Liga oder an den eigenen Eiern. Well, not today. Da kommt ein frecher junger Mann wie ich.. und schlitzt wie eine lebendige Klinge durch dein Fleisch. Und das Mitleid zieht wie eine traurige, unsichtbare La Ola-Welle durch die Arena. Wenn alte Leute vor den Augen von Kindern dem Erdboden gleichgemacht werden, dann ist man schon mal traurig.



Buhrufe aus dem Publikum.

Marvin:
Statt ins Altersheim zu gehen bereitet Michaels lieber seinen Face-Turn vor.. Hell, da geht man mal kurz in die Tiefen um die 66 Gebote Satans abholen muss.. schon drehen diese Wichte völlig am Rad, nur weil sie die War Games gewonnen haben. Da versammeln sich alle und hören SHELTON zu.. dem Mann, der keine Worte wusste.. und nuckeln am Daumen. SHAWN MICHAELS, you are down with this sickness. Du hast bewiesen, dass dir echt nichts zu peinlich ist.. Kommst zurück, irgendwie kein Plan warum, fockst den LORDS in den Arsch aus Verbundenheit der alten Zeiten willen.. dann begehst du die Heldentat, mit auf Jerry Lawler draufzuspringen, wo jener grad von drei anderen in den Boden gerammt wurde..



Mr. Golgatha legt eine Sekunde Stille ein.

Die folgenden Worte sind weniger emotionsgeladen..
Wenn man das überhaupt sagen kann.

Marvin:
Du bist aber kein Teil von irgendwas.. du weißt ja nichtmal wo du hingehörst.. wo du sein willst. You are not a part of this f'n world. Du bist eine laufende, wandelnde Erinnerung. Also mach bitte ein dummes Gesicht und vergleiche deinen fetten Wanst mit meiner Figur, alter Mann.. und BITTE unterschätze mich.. Aber du kannst mich nicht besiegen. Und ich zeige dir gleich.. warum..



Marvin schmeißt sein Mikrofon zur Seite weg.
Er ist bereit jemanden kräftig in den Arsch zu treten.

Beide Worker umkreisen sich, dann bekommt man den ersten Lock Up des Matches zu sehen. Die Akteure drücken sich ein wenig im Ring umher, dann gewinnt Percio die Oberhand, indem er einen Side Headlock ansetzt. Michaels kann mit dem Waistlock kontern, Percio jedoch mit dem Standing Switch und dem eigenen Waistlock, welchen er auch noch in ein Waistlock Takedown umwandelt. Am Boden soll der Side Headlock angesetzt werden, jedoch kontert Michaels schon frühzeitig mit der Headscissor. Percio befreit sich wiederum mit dem Kip Up, sodass sich beide Kontrahenten erneut gegenüberstehen. Diesmal ist es Michaels, der das erste Zeichen setzen kann, indem er einen Backhand Chop anbringt. Percio hält jedoch mit dem Stiff Kick dagegen, ehe er HBK per Whip-In in die Seile schickt. Shawn schafft aber den Leap Frog, sodass er erneut Anlauf holt, dann aber von Marvin mit der Short-Arm Clotheline zu Boden geschickt wird. Das erste Cover folgt, doch das reicht nur zum klaren 2-Count. Weiter geht es mit dem Triangle Hold von Percio am Boden. Doch Michaels zeigt Power, hebt seinen Gegner unter Beibehaltung des Holds hoch und schickt ihn anschließend sogar mit der Powerbomb auf die Matte. Erneut folgt ein Cover:
…1…
…2..Kickout!
Doch Percio kickt frühzeitig aus. Michaels setzt seine Offensive jedoch fort, indem er Percio zurück auf die Beine zieht und dort mit dem Whip-In in die Ringecke nachsetzt. Nun soll der Running Forearm folgen, der Showstopper läuft also an, doch Percio weicht aus! Michaels kracht ungebremst gegen das Polster, taumelt aus der Ringecke und wird dann von seinem Gegner auch mit dem Swinging Neckbreaker zu Boden befördert. Auch hier folgt ein Cover, reicht dieses zum knappen Pinfall?
…1…
…2…
..Kickout!
Doch auch Michaels kann klar zum Nearfall auskicken. Percio setzt dann jedoch nach und bringt den Figure Four Leglock an. Michaels ist weit von den Seilen entfernt, das Ropebreak scheint also unmöglich, jedoch schafft es Michaels auch so, sich zu befreien, indem er sich herumrollt und Percio somit in den Reverse Figure Four nimmt! Percio sucht verzweifelt nach den Seilen, sein Vorteil ist zum Nachteil geworden, doch er nähert sich den Ropes immer mehr. Zwar schwindet die Kraft auch, doch letztendlich schafft es Percio ins Seil, sodass Michaels den Hold lösen muss.
Zurück auf den Beinen setzt die Ikone mit dem nächsten Backhand Chop nach, ehe er den Scoop Slam durchbringen will. Percio kontert jedoch mit Schlägen in die Magengegend, dann bringt er HBK in Position zum Backdrop Driver…doch Michaels landet hinter seinem Gegner auf den Beinen, steht den Move und geht sofort in die Offensive über: Belly to Back Suplex! Percio bleibt am Boden liegen, Michaels deutet bereits auf das Top Rope, welches er dann auch erklimmt. Anschließend springt Shawn dann auch seinen Elbow Drop, nach welchem er seine üblichen Posen macht und sich in der Ringecke positioniert. Das Stampfen von Michaels beginnt, während Percio sich so langsam erholt und wieder auf die Beine kommt. Doch Michael holt schon Anlauf, das ist der Sweet Betrayal…doch Percio hat sich weggeduckt! Michaels dreht sich überrascht um…und rennt in Hero’s Demise! Anschließend setzt Percio zum Cover an, das kann bereits der Sieg sein!
…1…
…2…
…3?! Nein, Kickout!

Die Fans buhen! Immer lauter. Und das nicht, weil Shawn auskickte - Percio den Sieg gönnen? Näää, niemals. Italienern doch nicht! -, sondern weil sich Olaf Silva gerade auf den Weg zum Ring macht! Marvin Percio sieht den großen Mann. Auch der Ref sieht Silva, der gerade durch die Seile in den Ring steigt, und stellt sich ihm in den Weg. Ein Fehler, denn Silva packt ihn sich und befördert ihn mit einem Wurf über das höchste Seil. Der Referee landet unsanft. Und nun steht nichts mehr zwischen Percio und Silva. Auch nicht Shawn Michaels, denn der hat sich in der Zwischenzeit aus dem Ring gerollt. Mit deren Beef hat er ja auch nichts zu tun. Also fein raushalten und sie sich kloppen lassen. Silva steht Percio gegenüber und zögert nicht lange. Der erste Faustschlag trifft Percio, der sich aber nicht kampflos ergeben will und dem Riesen widerstand leistet. Ein Schlagabtausch entwickelt sich, in dem Silva mehr und mehr die Oberhand gewinnt. Percio taumelt nach hinten, Silva sieht seine Chance, nimmt Anlauf und will eine Clothesline zeigen. Aber Percio taucht unter, rennt zu den Ringseilen und slidet aus dem Ring. Silva und Percio liefern sich einen Staredown, während Percio die Rampe hochläuft und dann den Bereich verlässt.




Dave Prazak:
Da hatte Percio aber noch viel Glück. Ist er noch mal heil davon gekommen. Beim nächsten Mal wird Silva ihn nicht mehr so leicht entkommen lassen.
Aber wo zum Teufel waren denn seine Teamkollegen? ?


Jimmy Bauer:
Das wird sie Percio nach dem Match bestimmt fragen. Aber die haben bestimmt zu tun.


Dave Prazak:
So ein Geschwätz. Die haben doch einfach keine Lust. Wahrscheinlich sitzen sie in ihrem Lockerroom und spielen irgendein Spiel, oder so.


Jimmy Bauer:
Das glaube ich nicht, Dave. Aber wen kümmert das schon?




Marvin Percio, gerade zurück vom Ring, kommt kurz vor seiner Umkleide zu stehen.
Hat er Geräusche gehört? Paranoia, in einer Zeit wie dieser.. in einer Zeit, in der er selbst Gespenster sieht.. ist es klar, dass man ab und zu Dinge hört, die man eigentlich nicht hören sollte..
Wie dem auch sei, er öffnet die Tür und betritt seine Kabine.

Auf seiner Couch sitzt niemand anderer als Michael Sorrow.
Er hat sogar die Füße ausgestreckt und die Cowboystiefel auf den Tisch gelegt.

Marvin:
Du hast meine Nachricht also bekommen.



Der Gotteskrieger lacht nur leise und abfällig. Er kramt eine Zigarette hervor und schiebt sie sich in den Mundwinkel.

Mike:
Marvin, Marvin.. good'ol Marvin.. ruf doch das nächste Mal einfach an. Du musst nicht jedes Mal ne Schlampe schänden, um mit mir zu reden. Auch wenn ich mich dafür bedanken müsste, dass ich jetzt hübscher aussehe, als Maria..



Marvin:
Wow, ja.. dann wirst du nächstes Mal vielleicht Valet of the Year. Weißt du, Maria putzt sich immer heraus wie eine edle Dame.. or so.. Aber sie schreit wie ein Mädchen.



Mikes Feuerzeug klickt.
Er nimmt einen tiefen Zug von der frisch angezündeten Zigarette.
Dann deutet er Marvin mit einer Handbewegung an doch bitte zum Punkt zu kommen.

Marvin:
Ich wollte mit dir reden, Mike.. denn ich mache mir ernsthaft Gedanken über deine Zukunft. Gestern noch eine große Nummer.. Grosse Sprünge. Die guten Zeiten. Das waren sie. Du und ich in einem Team.. Und heute.



Percio atmet verächtlich aus.

Marvin:
Heute steigst du mit Losern in den Ring, die ich dir diktiere und lebst dein beschissenes Leben nur noch, um mir irgendwann mal in den Arsch zu treten. What is wrong with you..



Mike:
Y’know.. du hast Recht. Ich glaube, es wird wirklich Zeit dir endlich in den Arsch zu treten.



Der Gute Hirte klopft auf den massiven Belt über seinen Schultern.

Mike:
Hier ist meine goldene Eintrittskarte für deine Schokoladenfabrik, Marvin.



Marvin:
Oh.. all right! Sorrow hat einen großen Plan im Handgepäck. Darf ich ihn hören? Ich hab heute noch nichts zum Lachen gehabt..



Mike:
Mein Plan.. vielleicht sollte ich auch ein paar Mädels verprügeln, bei dir scheint das ja zu funktionieren.. Aber ich halte mich lieber an die altmodische Methode und schick meine Faust direkt in deine Fresse. ber eines Tages, eines Tages werden wir Zwei uns zur finalen Schlacht im Ring gegenüberstehen, dann hast du nichts mehr zu lachen.. dann werde ich dich besiegen.. once and for all.



Der G.O.P.W. rührt sich keinen Millimeter.
Nur sein Luftholen zieht an der Glut seiner Zigarette.
Seine schwarzen Augen schauen still in die Eisblauen des Son of Romes.

Marvin:
You gotta be kidding me.



Mike:
Absolut nicht..



Der Prince of Percio lacht auf.

Marvin:
Du machst mir Angst, mein Freund. Andererseits.. wäre die Erfahrung schon interessant.. Ich – unterworfen und gedemütigt. Never had that one before..



Marvin öffnet für Michael die Tür.

Marvin:
Nein, Mike.. unsere Zeit ist noch nicht reif.. Sie ist noch nicht gekommen, my friend.. Ich wünschte es wäre so.. aber jetzt noch nicht.. Aber sei dir versichert.. wenn du eines Tages Jeanny wie ein abgeschlachtetes Stück Vieh in deiner Kabine findest, dann wirst du wissen, dass der Zeitpunkt gekommen ist, wo du deine Chance wagen darfst, den Drachen zu erschlagen.. Vielleicht wird aus dem Gotteskrieger ja doch noch mal der Held, der er so gern wäre.. Who knows..



Michael ist zwischenzeitlich aufgestanden.
Die Zigarette landet auf den Boden. Ein Absatz tritt sie aus.

Mike:
Wenn du das tust, dann werde ich dich töten, Marvin.. das schwöre ich bei Gott. Und er wird mir seinen Segen dafür geben..


Marvin:
Du darfst es gerne versuchen.



Mike:
Wie wäre es mit einem kleinen Vorgeschmack nächste Woche. Du und ich, um diesen blöden Titel, den du unbedingt haben wolltest. Nur so aus Spaß. Als kleiner Trailer für das kommende Massaker.



Marvin:
Aber nur weil du es bist, Mike.. nur weil du es bist.





Dave Prazak:
Nächste Woche also. Michael Sorrow vs. Marvin Percio.


Jimmy Bauer:
Um den Hardcore-Title. Das 1.Match zwischen den Beiden.


Dave Prazak:
In der WFW natürlich, in anderen Ligen haben sie - so weit ich weiß - auch schon einige Kämpfe gegeneinander bestritten.


Jimmy Bauer:
Aber gehen wir wieder zurück zu Percio, wieso haben wir den überhaupt unterbrochen?




Michael Sorrow hat die Kabine verlassen.
Ein Kopf lehnt sich an die Schulter des Son of Romes.
Marvin betrachtet sein Spiegelbild. Doch dort ist nur er alleine zu sehen.

Marvin:
Wo bleiben nur die Ghostbusters.. Wie lange bist du schon hier?



"Ich bin immer 'ier. Doch nur du kannst mich se'en.. mon amant.."

Er nickt. Langsam hat er sich an diesen Phänomen gewöhnt.

Marvin:
Mon sang bouillait..



Das spirituelle Abbild von Mme Grotesque lächelt.

"Tu m'apportes un sourire sur les lèvres.. aber gehe ihm aus dem Weg, Marvin.. wenn du diesen Schritt machst, wird es kein zurück mehr geben. Ich 'abe gesehen, wie es enden wird.."

Marvin:
Ich auch. Ich hatte einen Traum.. von meiner Beerdigung. "The dreams of which I’m dying are the best I’ve ever had" - Michael Andrews, Mad World. Doch es gibt keinen anderen Weg. Ich habe Michael damals verraten, um an die Spitze zu kommen. Ich habe dich verkauft, um mein eigenes Vermögen zu behalten. Ich habe Maria verarscht, um eine ganze Nation zu täuschen und ich habe auf Kosten meines Teamkameraden, Kennedy, einen Titleshot ausgehandelt. Um nur ein paar Beispiele zu nennen. Das sind die Geister, die ich rief, als ich über Leichen ging..



Der Römer wendet den Blick gen Boden. Als würde er sich seiner Haut schämen.

Marvin:
"The Man Who Sold The World" - Nirvana. Ich würde die ganze Welt verkaufen, wenn ich könnte.. Ich befürchte, ich würde es tatsächlich tun. Ohne mit der Wimper zu zucken.



"Shh.. Es ist gut, Marvin. Alles ist gut.."

Ihre Hand greift zwischen seine Beine.
Der Prince of Percio macht erschrocken einen Schritt zurück.

Marvin:
Naa, lass das.. das kann nicht sonderlich gesund sein.



Mit völlig unschuldiger Mimik fährt ein Finger über seine Brust.

"Non?"

Diese Stimme. Dieser Blick.
Die andere Hand streichelt seinen Oberschenkel. Marvin seufzt. Das ist nicht Real.
Und trotzdem erregt es ihn.

Marvin:
Well, I did a lot of pervert stuff.. you allready know that, you were part of it.. But fucking a ghost? This is to near to necrophilia. Go and.. bugger Dani Filth.



"Marvin.. mon amant.. du 'ast einst geschworen mich bis in alle Ewigkeit zu lieben.."

Marvin:
Und du nimmst das jetzt wörtlich, ja? Ist das der Grund, warum du hier rumspuckst?



"Das.. und weil du mich an Wolfram & 'art verkauft 'ast."

Marvin:
Ah. Womit wir wieder beim Ausgangspunkt wären..



"Shh.. Marvin.. Shh.."

Marvin schließt die Augen.
Und genießt....

während Sunday Night Ravage -OFF-AIR- geht..

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