Endlich war es soweit: der große Event „National Pro / Fantasy Wrestling Day“ (?) ist endlich on air gegangen … und die Vorfreude hat sich wie immer gelohnt. Ein ganz großes Dankeschön an alle Schreiberlinge sowie die widervereinigte Kapelle, der sich die Bürde aufgeladen hat, das alles unter einen Hut zu bekommen, durchzumixen und ihm kreativ den letzten Feinschliff zu verpassen. „Mission accomplished“ würde ich da sagen - und noch untertreiben.
Mal gucken, ob ich das einzeln aufgedröselt bekomme …
Schönes Opening von Oake und Christian Smith darf auch noch ein paar Worte loswerden - und ganz nebenbei die Werbetrommel rühren. Schmissige Worte - und es hat gepasst. Aber nur zur Erinnerung: manchmal kann so etwas auch nach hinten losgehen, wie kürzliche Pokal-Halbzeiten bewiesen haben …
Noch besser das Segment mit Miller und seinen Padawans. Hatte eigentlich gedacht, die Zeiten arroganter Ausbeuter-Schleifer sind vorbei, aber hier wirkte das richtig gut gemacht. Zudem scheint Miller musicalmäßig richtig guten Geschmack zu beweisen. Muss schon was draufhaben, wenn die Wackeldackel die Spießrutenläufe ohne zu murren über sich ergehen lassen.
Caleb Storm (w/ Shane Dunlap) (c) v Hiro Gojiro
Ein Opener, wie er sein sollte: kurz, knapp, knackig - wie früher die CW-Fights der WCW. Gut geworden.
Zum Seg der Blood Brothers Connection kann ich nicht viel sagen, da ich weder die noch den Angle noch die Liga kenne. Gänzlich unbeleckt und von außen betrachtet aber ganz neckisch geschrieben als Anheizer für die kommenden Matches des Abends. Eher ein Blick zurück denn nach vorn, aber unterhaltsam allemal.
Anschließend in dieser Quali passendes Interview mit Ariana, John-Dog und TAFKAMaddog (der andere Name ist mir zu schwierig…). Dachte erst, dass sich die feinste Schwarz-Weiß-Malerei durch das ganze Interview zieht, aber dann wurde es doch noch sehr ansprechend. Nightfiger – interessanter Name, wobei ich mich frage, was ein „Figer“ ist … Schöner Schlagabtausch.
Partners in Crime vs. Cave Canem
Über dieses Match möchte ich aus naheliegenden Gründen keine Worte verlieren – außer: hoffe, es hat ein wenig gefallen …
Who let the dogs out – Teil 2. Crutch als John-Dogs moralische Unterstützung ist natürlich ein schöner Schachzug … glaube ich, den auch hier fehlt mir der Background. Aber als chipsmampfendes Face kommt das natürlich geil rüber. Das Match wird somit richtig klasse angeheizt, dafür schon mal ein dickes Lob.
Lara Lee vs. Kwoga
Auch wenn ich mir jetzt mit Sicherheit etliche böse Rückmeldungen einhandele: ich kann noch immer nix mit steroidierten Terminatrix-Walküren anfangen, die sich mit Männern prügeln. Da ist mein konservativer Schatten einfach zu groß, um drüberzuspringen. Aber bei Lara Lee passt es zumindest von der Chyna-esquen Optik. Der ehemalige XAW – Champ Kwoga als Gegner passt da natürlich im Rahmen des Powerhouse – Duells – einen einheitlichen Level sehe ich da allerdings im weiteren Sinne nicht wirklich. Match war klasse, hart und sehr atmosphärisch – mit dem David/Goliath-Effekt. Gut gebookt und durchgezogen.
Miller’s Gang die Zweite … merke gerade, dass für einige Leutchen etwas hätte gemacht werden sollen, denn die Segs heizen nur einzelne Matches an. Na egal: Miller wieder ein Ekelgott vor dem Herrn. Die Ryan Gossling – Nummer ist wirklich grandios – noch mehr mit der Wilson-Erwähnung (weiß nicht, was er gegen den hat …). Zumindest aber heizt er seine Jungs entsprechend richtig an.
Allied Eagles vs. Scott Miller Academy
Match selbst ist klasse geworden, selbst wenn die Adler hier die etwas farblose Variablen-Geige spielen und auch das Move-Repertoire bis auf den Finisher etwas kreativer hätte ausfallen können. Sehr ausgewogenes Match mit einer Extra-Portion Miller: er verkauft sich gut, aber dieses Finish kann vom logischen Verständnis nie real so durchgehen. Es sei denn, Lacey saß zuvor in ner abgeschottenen Kabine und Peterson hüllt sich hinterher in Schweigen. Verdientes, gutes Finish, aber recht an den Haaren herbeigezogen.
Ariana talkt mal wieder – diesmal mit einer FW-Ikone: finde Collsen als Char klasse – egal, welche Liga er gerade beehrt (IMO die EWE derzeit …). Auch er heizt den Megafight mit BJ richtig an. Einzige bizarre Situation als Ariana auf die Begegnung mit Lindsey verweist – die aber erst später und auch nach dessen Match kommt. Welcome to a new episode of „Twilight Zone“ …
Richtig starke Promo dann von Ricks. Lief als Film sehr gut vor meinem inneren Auge ab. Bin gespannt, wie er sich dann in der Liga schlägt.
Circumvent vs. Shadow
Ein Match … an dem sich für mich persönlich sehr stark die Geister scheiden und bei dem ich gleichzeitig erfreut wie ernüchtert bin. Ohne Frage haben wir mit dem beschwipsten Waliser einen PCWA – Superstar im Ring, der einen bombastischen Entrance fabriziert, mit den Fan-Emos spielt und letztlich ein insgesamt tolles und sehr ausgewogenes Match zelebriert, in dem der EWE-Schatten sehr stark dargestellt wird. Und doch – Shadow bleibt nur ein Schatten … und noch eine Spur mehr als die Eagles zuvor eine austauschbare farblose Variable. Kein Entrance, kein Theme wie man es vom Unfathomable Dark gewohnt ist – er ist einfach nur im Ring als verbaler stummer Sparringspartner Vents. Hier wurde meines Erachtens viel von einer möglichen Match-Magie verschenkt. Der Kampf wiederum ist tadellos, spannend und wird beiden Fightern mehr als gerecht … aber auch hier wirkt das Move-Set leicht fremd. Unterm Strich bleibt aber ein gutes Gefühl …
Anschließend sehr geiles Seg mit den Truckern von Big Rig. Erinnert einen irgendwie an die Wochenshow – Vera***e mit den Klitschko-Brüdern damals, falls das jemand kennen sollte. Zwar etwas lang, aber klasse.
Aiden Lindsey vs. Alex Ricks vs. Patrick Reynolds
3-Way ist natürlich eine schwierig zu schreibende wie bookende Nummer – aber der hier war mehr als ordentlich mit richtig guten Aktionen. Einzig ein paar Absätze wären besser gewesen in Hinblick auf die Optik, aber das nur am Rande. Tolles Match und Status quo beibehalten, ohne wirklichen Gesichtsverlust für einen der drei – well dunn!
Gruppenkuscheln unter der Dusche – und sowas bei Sports Entertainment. Aber auch irgendwie putzig die Einlage … vor allem, da keiner auf die Idee mit der fallengelassenen Seife kam. Ich fand mich jedenfalls gut unterhalten – manchmal nicht ganz politisch korrekt, aber unterhalten …
Und nochmal Circumvent – einmal war offensichtlich nicht genug. Wieder ein klasse Monolog, sehr authentisch … aber nach dem Sieg hätte ich das nicht wirklich noch gebraucht. Trotzdem gute Leistung des Brit Poppers – der wohl GFCW und im besonderen Coach Miller challengt. Na denn man toi toi toi …
Mad Dog vs. Johnboy Dog
Und da ist das große Duell der beiden Kampfhunde. Eine harte Schlacht mit viel Emotionen wie man es sich nun mal wünscht und dann auch bekommt. Das Finish wirkte zwar, als wenn es ein wenig plötzlich daherkommt – aber als Ouvertüre zu einem wahrscheinlich weiteren Kampf irgendwann genau der richtige Ausgang. Hab mich nur gewundert, wo Crutch blieb: kriegt ein großes Seg, wird im Match dann aber nicht erwähnt (oder ich hab’s überlesen …)
Dann endlich das Seg mit Lindsey und Collsen, das schon stattgefunden hat (?) … oder noch wird … egal: beide rasseln mit den Säbeln – und das prognostizierte Duell dürfte nicht mehr lange auf sich warten lassen. Vielleicht beim zweiten NFWD zum Jahresende?! Mal schauen …
Fight Club vs. Big Rig
Gewaltiges Match – nicht nur von den Worten her. Ging gut los mit ner Kommentatoren-Wachablösung bis hin zu den Entrances, die ausgiebig zelebriert wurden. Die Matchaction war lang …. laaaaaaang, aber gut mitzuverfolgen und –erleben. Der segmentierte Stil ist natürlich ein Stilmittel persönlicher Natur – ich weiß allerdings nicht, ob das gerade in einem Tag Team Match so ganz glücklich gewählt ist. Dafür wieder sehr plastisch und greifbar, dass man mitfiebern konnte. Zwar schwierig für Nicht-GFCWler rauszubekommen, was ein fliegender Bär oder Miss Piggy sind, aber trotzdem ganz tolle Leistung. (… und: Glückwunsch!!!)
… doch damit nicht zu Ende – denn der Fight Club scheint auch vor dem Ende zu stehen, wenn man dem Aftermath sowie den deutlichen Worten Randalls glauben schenken darf. Der nächste Kriegsabend ist damit schon gut bestückt.
American Pride vs. Kriss Dalmi
Interessante Vorschusslorbeeren, obwohl noch nix geschehen … naja … fängt ja schon mal gut an, dass Entrances und Ankündigungen auf Sparflamme bleiben. Ansonsten aber ein bombastischer Fight, der den Ankündigungen denke ich gerecht wird, obwohl das Tag Team Match zuvor die Latte recht hoch gelegt hatte. Drama zum Schluss, aber soweit eine ausgeglichene solide Leistung, bei der mal wieder die körperliche Konstitution matchentscheidend war.
David Collsen vs. BJ Punk
Ein Match, das wahrlich keine große Ankündigung nötig hat und allein von der Ansetzung her mit der Zunge schnalzen lässt. Sehr schöner Entrance und auch im Fight selbst konnte man den Glamour förmlich spüren. Collsen ist für solche Fights einfach ein Parade-Heel – in diesem mit Punk als Gegner auf Augenhöhe. Wie gesagt sehr gut geschriebenes Match, wobei das Match im Block wieder etwas erschwert zu verfolgen war. Das Finish …. tja, war salomonisch nicht anders zu booken, was auf den ersten Blick ein wenig schade ist, andererseits aber neue Optionen offen- und beide Fighter halbwegs stark aussehen lässt. So gesehen ein würdiger Mainevent und gut gelungen.
Starke Promo von Collsen zum Schluss, aber für einen finalen Feel Good Moment oder einen Fingerzeig zum „was kommen könnte“ zum PPV-Abschluss hätte ich schon noch plädiert. Naja, wird bestimmt noch beantwortet werden.
Alles in allem grandiose Leistung und eine wie ich finde sehr gute Show. Nochmal Chapeau für alle Beteiligten und so schließt der PPV mit den Lyrics von Frank Senatra, dem Schwager von Frank Sinatra … schöne Nummer – fehlt eigentlich nur noch das „We’ll be back!“ Schau mer mal …