Erfahrungsbericht von der andere Seite der Atlantik

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Erfahrungsbericht von der andere Seite der Atlantik

#1

Beitragvon Vox Falconis » Mo 29. Aug 2016, 10:03

Moinsen,

ich habe einen Erfahrungsbericht zusammengestellt und diesen möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.

Es geht um eine amerikanische FW-Liga, wo ich bis eben gespielt habe und ich möchte euch erzählen, wie es war.

Erst einmal ein bisschen Hintergrundgeschichte…
Im Juni hatte ich viel Zeit gehabt und ich wollte mal einen Charakter außerhalb GWS und FW.net bespielen. Wie wir alle wissen, ist die FW-Landschaft im Deutschland ziemlich karg. Neben PCWA, FW.net, GFCW und einige FW-Ligen auf großen Wrestlingseiten gibt es kaum ernsthafte deutsche FW-Plattformen.

Also blickte ich auf die andere Seite des Großen Teichs hinüber – Amerika. Ich beherrschte Englisch einigermaßen gut, also sollte es kein unüberwindliches Hindernis geben. Also googelte ich nach US-Versionen von Fantasy Wrestling.

Zunächst bin ich erstaunt, dass im englischsprachigen Raum diesen Begriff „Fantasy Wrestling“ nicht gibt bzw. nur selten verwendet wird. Was für eine Ironie, denn Fantasy Wrestling besteht aus zwei komplett englischen Wörtern… Nein, es heißt dort „E-Fed“ oder „E-Fedding“ (kurz für „electronic federation“). Also habe ich ein paar Seiten durchgeklickt und bin dann bei EFedZone.com hängengeblieben. Auf dieser Seite kann man sich zuerst einen Charakter erstellen und erst dann sich für einen Liga anmelden. Also habe ich mich bei RSW (Riot Star Wrestling) angemeldet. RSW ist so ziemlich das GWS in Englisch – und ein bisschen extremer (Sexszenen, brutale Entführungen und Vergewaltigungen sind im Detailreichtum vorhanden). Dort bin ich nur kurz verweilt, vor allem weil ich RSW als leicht spielbar empfinde und somit sehr gut üben kann.

Nun geht es erst jetzt richtig los, denn ich bin zu OLYMPUS gewechselt, welcher nicht auf EFedZone.com beheimatet ist (aber dort beworben wurde).

http://wrestleolympus.com/

Wenn man auf der Hauptseite ein wenig durchwühlt, wird man sehr schnell merken, dass die Grafikgestaltung auf absoluter Topniveau ist. Sehenswert ist vor allem der Rosterslider:

http://wrestleolympus.com/titans/

Wenn man mich gut genug kennt, dürfte es kaum schwer sein, in diesem Rosterslider meinen Charakter zu finden. ;-)

Inhaltlich ist dieser Liga glücklicherweise auch auf hohem Niveau. Es ist ein RP-Liga, wobei die Shows nur von Liga-Admin und seine Helfern geschrieben werden. Unsere RPs werden als Episoden dargestellt, die man im TV sehen kann. Das Prinzip basiert also grundsätzlich auf „Lucha Underground“, falls einer von euch damit anfangen kann. Die Shows selbst erscheinen alle zwei Wochen und enthalten grundsätzlich Matches und Segmente, die nur von dem Showersteller geschrieben werden. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, selber eigene Segmente zu verschicken.
Die Matchausgänge werden durch die Qualität der vorausgegangenen Episoden bestimmt. Es können alle Wrestling-Stile genutzt werden und die Episoden können geschrieben werden wie wir wollen.
Dieser Liga ist relativ jung, er ist im Frühjahr dieses Jahres entstanden.

So viel einmal zum Inhalt. Jetzt meine Erfahrungen:

Ich habe mich erst einmal im Community-Board angemeldet und den obligatorischen Anmeldeformular für den eigenen Wrestler ausgefüllt. Es gibt zwei Anmeldeformulare: einmal für die Charakterdarstellung – der Showersteller modelliert mit einem Grafikprogramm das entsprechende Charakter nach der vorgegebene Beschreibung. Die Ergebnisse sind absolut sensationell.
Dann der andere Formular für die In-Ring-Darstellung: Moveset, Taunts, Special Moves und so weiter.

Dann habe ich auf die Antwort von Showersteller Josh – so wird er genannt – gewartet, denn man braucht die Anmeldedaten für den Wordpress-Abteil, der unabhängig vom Forum agiert. Warum Wordpress? Dort werden nämlich die Episoden bzw. wie bei uns Skits und Segmente geschrieben, die direkt auf der Hauptseite erscheinen. Außerdem kann man dort sehr umfangreiche Informationen über den Charakter ablegen, die dann beim Rosterslider beim Anklicken angezeigt werden. Die veröffentlichte Episoden kann man auch dort ganz unten finden.

Die Anmeldung ist zwar umständlich, aber das Ganze vermittelt einen unübertroffen professionellen Eindruck.

Also habe ich mit der ersten Episode losgelegt. Ich bin immer noch erstaunt, wie schnell eine komplette Show kurz nach der Deadline erscheinen kann. Wie bereits vorhin erwähnt, erscheinen alle zwei Wochen eine Show und wir haben immer anderthalb Wochen Zeit, mindestens eine bis maximal zwei Episoden zu schreiben. Der Deadline endet dann Mittwoch (früher Donnerstag) und der Show konnte ich bereits am Samstag früh lesen (durch die Zeitverschiebung erscheint die Show eigentlich Freitagabend). Und dabei ohne Qualtitätsverlust. Das habe ich noch nie erlebt. Und manchmal ist es unheimlich, wie gut der Showersteller sich in unseren Charakter versetzen kann und genau passende Showsegmente schreibt – als ob er unsere Gedanken lesen kann.

Die Matches sind reich an Stipulationen und nicht besonders lang, wenn auch sehr unterhaltsam. Viele Matches werden von Freiwilligen geschrieben.

Da habe ich hier auch deutlich den Unterschied zwischen amerikanischen und deutschen Fantasy Wrestling gemerkt: die Aktivität. OLYMPUS bekommt jede Woche mindestens eine Neuanmeldung und der Roster wächst stetig. Es findet sich meist sofort Abnehmer für Matchwriting. CJ könnte darauf neidisch sein. :D

Interessanterweise kommen die meisten Neuanmeldungen von der Twitter-Sphäre. Und dort geschieht auch immer was in Bezug auf OLYMPUS: fantasievolle Statusmeldungen von erstellten Charakter. Manchmal gibt es auch paar schöne Grafiken vom Showersteller, die sogar in Shows als Werbeeinblendungen genutzt werden. So darf ich zum Beispiel über ein fetziges Bild freuen, wo meine Wrestlerin auf ein fettes Motorrad posiert. Vor kurzem habe ich mit einer gewissen Syxx Gibbler (eine Heel-Hollywood-Schauspielerin mit obszön großer Oberweite) gebattelt. Dieser Twitterkrieg wurde auch in unserer Fehde eingeflochten.

Die Community selbst ist sehr nett und humorvoll. Der Administrator Josh hat immer ein offenes Ohr und setzt auch gerne besondere Wünsche bei der Grafikdarstellung, bei Fehden oder Segmenten um. Negativpunkte gibt es kaum.

Ich bin nun seit ein paar Shows dabei und ich bin ziemlich zufrieden, wie sich mein Charakter entwickelt. Leider stelle ich immer deutlicher fest, dass mein Aufwand an Arbeit und Zeit für Episoden leider zu hoch ist, um so eine Qualität aufrecht zu erhalten. Um gute RPs zu schreiben, muss ich eigentlich in Englisch denken. Dazu bin ich noch nicht in der Lage, weshalb ich meine Episoden zuerst auf Deutsch schreibe, dann auf Englisch übersetze. Das heißt, dass ich für jede Episode praktisch zweimal schreiben muss. Und ich merke, das geht auf Dauer nicht gut.
Mal schauen, ob das so gehen kann, ansonsten werde ich wohl und übel meine kurze Ära in englischen Ligen beenden müssen.

Wer gut Englisch lesen und schreiben kann, dem empfehle ich OLYMPUS sehr gerne weiter.

So, ich denke, das reicht erst einmal für eine Lektüre. Gerne beantworte ich eure aufkommende Fragen! :)
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#2

Beitragvon Wolfhart » Mo 29. Aug 2016, 11:30

Sehr interessanter Bericht! Ich hab früher selber mal mit dem Gedanken gespielt, mich einer englischsprachigen Liga anzuschließen, habe es mir dann aber letztenendes nicht zugetraut - dazu kommt, dass mein Lieblingsspielprinzip Full Match RP dort scheinbar genauso stiefmütterlich behandelt wird wie in good ol' Germany.

Frage an den Admin: kann man diesen Thread für User Detoxx ausblenden, damit ihm das hier...
RSW ist so ziemlich das GWS in Englisch – und ein bisschen extremer (Sexszenen, brutale Entführungen und Vergewaltigungen sind im Detailreichtum vorhanden).
...erspart bleibt?
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#3

Beitragvon CJ » Mo 29. Aug 2016, 11:59

[quote=""Wolfhart""]Frage an den Admin: kann man diesen Thread für User Detoxx ausblenden, damit ihm das hier erspart bleibt?[/quote]

Für ihn gibt es nun die Extra Benutzergruppe "Detoxx". Für ihn sieht der Bericht an der Stelle jetzt so aus:

Auf dieser Seite kann man sich zuerst einen Charakter erstellen und erst dann sich für einen Liga anmelden. Also habe ich mich bei einer Liga, ähnlich SIN Wrestling angemeldet. Die Liga, welche SIN Wrestling ähnelt, ist so ziemlich das GWS in Englisch – und ein bisschen extremer (Sexszenen, brutale Entführungen und Vergewaltigungen sind im Detailreichtum vorhanden). Dort bin ich nur kurz verweilt, vor allem weil ich diese Liga, von der ich spreche und wenn du wissen willst, was sie ausmacht, folge diesem ultralangen Hyperlink, als leicht spielbar empfinde und somit sehr gut üben kann.
Ansonsten schöner Bericht und neidisch bin ich nur bedingt, denn ich weiß ja, dass die BEDEUTEND mehr Spieler in ihrem Gesamtpool haben. Allein die USA sind schon größer als Deutschland, Schweiz und Österreich und dann spielen dort ja auch noch Leute aus anderen englischsprachigen Ländern (United Kingdom, etc.). Bei uns ist das Problem: Die Schweizer und Österreicher sind wie die Nadel im Heuhaufen. Vorhanden, aber man sieht sie so selten. :D
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"CJ, du bist im FW ... so ein Ding!" - FoxMcCloud, FW.net Discord, GWS Voice Channel, 28.06.2018
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"Depressive Nature in seinem unsichtbaren Aufzug, von dem Designer "No-Show"" - [GWS] Sturmmaskenjessi, #gws-intern channel, 10.09.2019, auf die Frage "Was glaubt ihr, wer wird mit seiner "Abendgaderobe" (bei der Hall of Pain 2019) am meisten schocken/überraschen?"

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#4

Beitragvon Golphin1701 » Mo 29. Aug 2016, 12:24

Ich muss auch sagen: sehr schöner Bericht und aus dem Grund interessant, mal hinter den Tellerrand zu blicken. Da kann man schon neidisch werden ... auf der anderen Seite ist die dortige Professionalität aber auch verständlich, da man dort ein anderes Bildungs- und vor allem Fähigkeiten-Förderungs-System hat (was den sonstigen schon angeührten Parametern) noch deutlich in die Karten spielt. Wenn das Schulsystem schon Kurse anbietet, dann hat man (meinerMeinung nach) schon bessere Voraussetzungen, um sich kreativ und professionell auszuleben. Und nicht zu vergessen: in den USA sitzt man bei den großen Ligen an der Quelle und kann bei entsprechenden Möglichkeit das Hobby auch zum Beruf machen.

Grundsätzlich bin ich aber mit der Landschaft eigentlich ganz zufrieden was die Relation des möglichen Anteils an der Bevölerungsstruktur angeht. Professionelle Herangehensweise wäre schön, aber andererseits wird es in unseren Breitengraden nicht mehr als ein Hobby bleiben (dafür bleiben uns andere Auswüchse aus Marlboror-Country wie Immobilien-Blasen, unzureichendes Sozialsystem, katastrophale Waffengesetzte, etc.) auch erspart.
Hier - würde es Meiner meinung nach schon reichen, wenn in einigen Bereichen mehr Transparenz und Eigeninitiative da wäre. Es ist ja völlig verständlich, wenn mal ein wenig Flaute aus welchen Gründen auch immer herrscht. Aber eine wochen- bis monatelange Isolatiomnsphase einfach weil zB die Lust fehlt ist den Rezipienten und solchen, die es werden wollen, unfair gegenüber. Das FW steht und fällt mit den paar Leutchen, die die Fahne hochhalten - aber die können das auch nicht ewig ohne Hilfe. Ein Teufelskreis ....
„Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich.“

"Es ist gut möglich, keine Fehler zu machen und doch zu verlieren. Das ist kein Zeichen von Schwäche - das ist das Leben."

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#5

Beitragvon Vox Falconis » Mo 29. Aug 2016, 12:44

Tatsächlich ist es so, dass der Administrator ohnehin in der Grafikabteilung arbeitet, was "sein" OLYMPUS praktisch zum Teil seiner Arbeit macht. Das bringt natürlich viele Vorteile wie etwa sehr gute Erreichbarkeit, unabhängiger Zeitpensum und auch natürlich die Gestaltung. Das ist leider hier in Deutschland nicht so richtig vorstellbar.
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